Sohnschaft – Bibel-Lexikon
Das griechische Wort ist υίοθεσία und bezeichnet die Adoption von Söhnen oder das Einsetzen von Personen in die Stellung von Söhnen, mit allen Vorzügen, die damit verbunden sind. Natürliche Beispiele dafür findet man im A. T. bei Mose, der ein von der Tochter des Pharao adoptierter Sohn war (2. Mo 2,10), und bei Esther, die von ihrem Vetter Mordokai adoptiert wurde (Est 2,7).
In einem höheren Sinn war Israel der von Gott adoptierte Sohn. Mose wurde beauftragt, zu dem Pharao zu sagen: „So spricht der Herr: Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel"(2. Mo 4,22; vgl. auch 5. Mo 14,1; Jes 43,6). So konnte Paulus, als er die Vorrechte Israels aufzählt, sagen, dass ihnen die Sohnschaft gehörte (Rö 9,4). In einem noch viel höheren Sinn sind vor dem Hintergrund des vollbrachten Erlösungswerkes die, die an den Herrn Jesus Christus glauben, in der neuen Schöpfung Söhne durch die Gabe der Sohnschaft. Der Geist des Sohnes Gottes ist ihnen gegeben, sodass sie Gott „Abba Vater" nennen können. Auch sind sie nicht nur Söhne, sondern sie kennen und genießen diese Beziehung mit all ihren gesegneten Vorzügen (Gal 4,5.6). Der Christ empfängt den Geist der Sohnschaft, wobei der Heilige Geist mit seinem Geist Zeugnis gibt, dass er ein Kind Gottes ist. Er tritt aber noch nicht in die volle Segnung der Gottessohnschaft ein; denn wir, die wir die Erstlinge des Geistes haben, seufzen in uns selbst, indem wir die Sohnschaft erwarten - die Erlösung unseres Leibes (Rö 8,15-23). Dies alles ist den Glaubenden sicher, denn sie sind auserwählt in Christus Jesus und zuvorbestimmt „zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens" (Eph 1,4.5).