Simson – Bibel-Lexikon
Sohn Manoahs vom Stamme Dan. Seine Geburt wurde seiner Mutter, die lange kinderlos gewesen war, durch einen Engel zuvor angekündigt. Der Engel sagte den Eltern, dass er von Geburt an ein Nasiräer (d.h. ein Abgesonderter) sein sollte. Als Israel von den Philistern, den inneren Feinden des Volkes Gottes, geknechtet wurde, musste ein Nasiräer von Gott erweckt werden, um die Errettung des Volkes herbeizuführen. Die Aussage, dass er Israel zwanzig Jahre richtete, betrifft zweifellos den südwestlichen Teil des Landes, nahe dem Gebiet der Philister. Bereits vor seiner Geburt wurde von Simson gesagt: „Er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten" (Ri 13,5).
Seine Heirat mit einer Frau von Timna war insofern „von dem HERRN" (Ri 14,4), dass sie in Gottes Augen zu einem Anlass gegen die Philister wurde, mit denen er sich verbündet hatte. Als Simson zu ihr herabging, tötete er einen Löwen; dieses führte zu Simsons Rätsel, welches wiederum dazu führte, dass er dreißig Philister erschlug. Dann, nachdem seine Frau einem anderen gegeben worden war, verbrannte Simson ihr Getreide, ihre Weinberge und ihre Olivengärten und richtete „eine große Niederlage" unter den Philistern an (Ri 15,8).
Als die Philister zusammenkamen, um Simson festzunehmen, wollten die Männer Judas ihn nicht verteidigen, sondern 3.000 von Juda banden ihn und lieferten ihn an die Philister aus, indem sie angesichts ihrer Knechtschaft sagten: „Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen? Und warum hast du uns das getan?" (Ri 15,11). So wurde Simson durch Gottes unerforschliche Wege von seinem Volk getrennt: Sie überlieferten ihn, wie später auch die Juden den Herrn Jesus, den wahren Nasiräer, überlieferten, der gekommen war, um sie zu erretten.
In der Hand seiner Feinde geriet der Geist des HERRN über ihn, und er erschlug 1.000 Philister mit einem Esels-Kinnbacken. Nach diesem großen Sieg war er sehr durstig und rief zum Herrn, der die Höhlung im Felsen bei Lechi ("Kinnbacken") spaltete und ihm zu trinken gab.
Sein demütigendes Ende wurde durch seine Lust nach fremden Frauen herbeigeführt. Es war äußerst töricht von ihm, das Geheimnis seiner Kraft Delila anzuvertrauen, obwohl er wusste, dass diese ihn verraten würde. Dies ist ein beeindruckendes Beispiel für die Torheiten, die ein Nasiräer (und alle Christen sind moralisch gesehen Nasiräer) begehen kann, wenn er nicht in Gemeinschaft mit dem Herrn lebt. Der starke Mann wurde geblendet und musste im Gefängnis für seine Feinde mahlen.
Aber Gott hatte ihn nicht verlassen, und sein Haar begann wieder zu wachsen. Die Philister opferten ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer und priesen ihren Gott, indem sie sagten, dass er es gewesen sei, der Simson in ihre Hand überliefert habe. Dann sandten sie nach ihm, damit er vor ihnen spiele. Aber er rief zum Herrn und bat ihn, ihn dieses eine Mal zu stärken, damit er an den Philistern eine „einmalige Rache" (Ri 16,28) für den Verlust seiner beiden Augen nehmen könne. Gott stärkte ihn, und er riss das Haus nieder, auf dessen Dach sich etwa 3000 Menschen aufhielten. So tötete er in seinem Tod mehr, als er in seinem Leben getötet hatte.
Trotz Simsons Versagen ereichte Gott sein Ziel, wozu er Simson erweckt hatte, indem die Philister unterworfen wurden. Dies geschah aber nur, indem Simson selbst starb. In der Wolke von Zeugen, die „durch den Glauben Zeugnis erlangten" (Heb 11,39), wird Simson zwar genannt, seine Werke aber werden dort nicht berichtet (Heb 11,32).
Simsons Geschichte wird in Richter 13–16 wiedergegeben.