Ernte – Bibel-Lexikon
Im Leben des Volkes Israel war die Ernte verbunden mit den Festen des Herrn. So sollte das Volk immer die Güte Gottes vor Augen haben. Die Gerstenernte war verbunden mit dem Fest der Erstlingsgarbe; die Weizenernte mit dem Fest der Wochen; und die Weinlese mit dem Laubhüttenfest (3. Mo 23,10.16.34). Die Erntezeit war eine Zeit der Freude (Jes 9,2) und die Armen im Volk sollten nicht vergessen werden (5. Mo 24,19–22).
Der Begriff der Ernte wird im NT symbolisch gebraucht für die Sammlung von Seelen für Gott (Mt 9,37.38; Joh 4,35). Der Begriff wird auch gebraucht für das Gericht am Ende des 1000jährigen Reiches, wenn die Engel als Schnitter zuerst das Unkraut sammeln und zum Verbrennen in das Feuer legen werden. Danach wird der Weizen in Gottes Scheune (Mtth 13,39-41) gesammelt werden. Es wird auch eine Ernte des Gerichts der Erde geben: die Sichel wird zur Ernte gesandt und die Trauben des Weinstocks der Erde, von dem Frucht für Gott hervorkommen sollte, werden gesammelt, um in die Kelter des Grimmes Gottes geworfen zu werden (Off 14,15–20). In Verbindung mit der Ernte wird hier von Unterscheidung durch Gericht gesprochen.