Clemens – Bibel-Lexikon
Klemens
Mitarbeiter von Paulus in Philippi (Phil 4,3). Einige Kirchenhistoriker setzen ihn mit dem Apostolischen Vater1 Clemens gleich.
Briefe von Clemens.
Es gibt zwei Briefe, die Clemens zugeschrieben werden, und die im Codex Alexandrinus der Offenbarung folgen. Der erste wird für echt gehalten, die Authentizität des zweiten ist sehr zweifelhaft. Eusebius2 sagt von dem ersten Brief, dass er in den Kirchen in der frühen Zeit des Christentums gelesen wurde und auch zu seinen Lebzeiten. Er nennt ihn einen Brief „im Namen der Kirche von Rom (über die Clemens als Bischof bestellt war) an die Kirche von Korinth". Offensichtlich gab es in der Kirche von Korinth Uneinigkeit. Clemens hält ihnen nämlich vor: „Eine Schande, Geliebte, eine große Schande und eine Schmach für den Wandel in Christo, wenn man hören muß, wie die festgegründete und uralte Kirche von Korinth wegen einer oder zweier Personen sich empört gegen ihre Presbyter" (Kapitel 47,6). In dem Brief wird viel über Buße, Liebe und gute Werke gesprochen. Seltsamerweise werden in Verbindung mit Ermahnungen bestimmte Opfer erwähnt, die in Jerusalem geopfert werden sollten, obwohl Clemens Christen aus den Nationen schrieb.
Sein fantasievoller Gebrauch der Schriften des A.T. ist ungewöhnlich. So sagt er, wenn er die Ernennung von Bischöfen und Diakonen anspricht: „Und dies war nichts Neues; denn schon seit langer Zeit war geschrieben über Bischöfe und Diakone. So nämlich sagt einmal die Schrift: „Ich will einsetzen ihre Bischöfe in Gerechtigkeit und ihre Diakone in Treue" (Kapitel 42,5). Dies soll zweifellos eine Anführung von Jesaja 60,17 gemäß der Septuaginta sein. Diese Stelle wurde jedoch so abgeändert, dass sie der Aussage Clemens' dienlich war. In der Septuaginta steht nämlich: „Ich werde deine Fürsten friedevoll und deine Aufseher gerecht machen." Zur Veranschaulichung der Auferstehung erzählt Clemens die heidnische Fabel des Phönix, der fünfhundert Jahre lebte und dann als ein junger Vogel aus seiner eigenen Asche auferstand (Kapitel 25). Er fügt hinzu, dass Gott „uns sogar durch einen Vogel die Größe seiner Verheißung kundtut" (Kapitel 26,1). Obwohl es verstreut über den ganzen Brief viele Bemerkungen gibt, die von der Gottesfurcht Clemens' zeugen, ist im Ganzen ein großer Unterschief zwischen dem Brief und der heiligen Schrift zu erkennen. Eine tiefe dunkle Linie trennt ihn völlig von allem, was den Stempel göttlicher Inspiration trägt.
Fußnoten