Arzt – Bibel-Lexikon

Der Herr sagte: „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken" (Lk 5,31) und zeigte damit, dass die Aufgabe solcher Personen damals wie heute darin bestand, Krankheiten zu heilen. Das im A.T. verwendete hebr. Wort für „heilen, gesund machen" lautet rapha. In 1. Mose 50,2 rief Joseph die Ärzte unter seinen Knechten, um den Leichnam seines Vaters einzubalsamieren. Hierfür war auch ein gewisses Maß an chemischen Kenntnissen notwendig. Der Herr verhieß den Israeliten, dass, wenn sie ihm gehorchen würden, er sie vor den Krankheiten bewahren würde, die in Ägypten gewöhnlich auftraten. Auf der anderen Seite gibt es viele Beweise in der Schrift, dass Gott Krankheiten als Strafe für die Sünden seines Volkes sandte. Als Heilmittel hiergegen sollten ihre Augen auf ihn gerichtet sein, der sie züchtigte. Von Asa wird gesagt: „In seiner Krankheit suchte er nicht den HERRN, sondern die Ärzte", was wahrscheinlich auf solche hinweist, die sich auch mit Zauberei beschäftigten (2. Chr 16,12).

Der Christ sollte in seinen Krankheiten sicherlich seine Zuflucht zum Herrn nehmen und sich fragen, warum sie gesandt oder zugelassen werden, obwohl er zweifellos menschliche Hilfsmittel gebrauchen mag, ohne auf sie zu vertrauen als nur auf den Segen Gottes durch sie. Der HERR selbst war der Arzt für sein Volk Israel und immer bereit es zu heilen und wiederherzustellen (Jer 8,22). Hiob, in der Bitterkeit seiner Seele, fand in seinen Freunden Ärzte ohne Wert. Sie verstanden seine Situation nicht und fügten nur zu seinem Elend hinzu (Hiob 13,4).

Das im N.T. verwendete griech. Wort ἰατρός bedeutet wörtlich „Heiler". Der Herr Jesus war der große Heiler, und zwar nicht nur in Bezug auf die körperlichen Krankheiten, sondern auch im Hinblick auf die Seele (Lk 4,23). Eine Frau, die all ihr Vermögen an die Ärzte verwandt hatte, ohne Abhilfe zu bekommen, wurde von ihm sofort geheilt (Lk 8,43). Lukas wurde „der geliebte Arzt" genannt, obwohl keine Informationen hinsichtlich seiner Berufsausübung genannt werden (Kol 4,14).


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