Aramäisch – Bibel-Lexikon

Dieses Wort kommt in 2. Könige 18,26 , Esra 4,7 , Jesaja 36,11 und in Daniel 2,4 vor. Aramäisch ist die Sprache Arams und umfasst die Sprache Chaldäas und Syriens. Mesopotamien, Babylonien und Syrien waren das eigentliche Heimatgebiet dieser Sprache.

Das erste Mal begegnet sie uns in der Schrift in 1. Mose 31,47 , wo Laban den „Haufen des Zeugnisses" aramäisch „Jegar-Sahadutha" nennt, ein chaldäischer Ausdruck, wohingegen Jakob ihm einen hebräischen Namen gab: „Galed". In 2. Könige 18,26 und Jesaja 36,11 baten die Häupter des Volkes den Rabsaken, zu ihnen auf aramäisch zu reden, damit die Ungebildeten nicht verständen, was gesagt wurde. In Esra 4,7 wurde der Brief an Artasasta aramäisch geschrieben und ins Aramäische übersetzt, das heißt, dass die Abschrift des Briefes und das, was bis Kapitel 6,18 folgt, in jener Sprache und nicht in hebräisch verfasst ist. Dies betrifft auch Kapitel 7,12-26.

In Daniel 2,4 sprachen die Chaldäer zum König auf aramäisch, der üblichen Sprache in Babylon, und auch, was bis zum Ende des siebten Kapitels folgt, ist in dieser Sprache geschrieben, obwohl diese gewöhnlich chaldäisch genannt wird. Sie darf nicht verwechselt werden mit den „Schriften und der Sprache der Chaldäer" in Daniel 1,4 . Hiermit ist die arische Literatur und der arische Dialekt (Arya) der Chaldäer gemeint, welcher wahrscheinlich die alltägliche Sprache darstellte, die Daniel am Hofe in Babylon sprach. Jeremia 10,11 ist auch ein aramäischer Bibelvers.

Diese Sprache unterscheidet sich vom Hebräischen durch eine weitgehende Vermeidung der Zischlaute: Wo im Hebräischen noch ? [z], ? [sh] und ? [tz] steht, findet sich im Aramäischen ? [d], ? [th] und ? [kein lat. Lautwert vorhanden] bzw. ? [t]. Sechs Mitlaute werden im Aramäischen rauer als im Hebräischen ausgesprochen: ? [b], ? [g], ? [d], ? [k], ? [p], und ? [th]. Das Aramäische enthält weniger Selbstlaute und viele Veränderungen in der Konjugation der Verben. usw Als die zehn Stämme weggeführt wurden, brachten die Siedler, die ihren Platz einnahmen, die aramäische Sprache mit. Auch die Juden, die aus Babylon zurückkehrten, verwendeten viele Wörter derselben Sprache. Dies ist dadurch begründet, dass das sog. „Reichsaramäisch" die Verkehrssprache im gesamten persischen Reich war.

Und obgleich sie zweifellos verschiedene Veränderungen (z.B. seit der Zeit Alexanders d. Gr. (ca. 330 v.Chr.) stark durch die griechische Sprache beeinflusst wurde) erfuhr, war sie die Sprache, die gewöhnlich in Palästina gesprochen wurde, als unser Herr auf der Erde war. Sie wird im Neuen Testament hebräisch genannt und entspricht dem Aramäisch, das in den Targumim verwendet wurde.

Im neunten Jahrhundert machte die Sprache in Palästina dem Arabischen Platz. Heute wird aramäisch als lebende Sprache, teilweise in Dialekten, in verschiedenen Länder isoliert von einander gesprochen werden. Sprachinseln der Christen sind beispielsweise in der Türkei, im Iran, Iraq, Syrien, Libanon und auch Israel.


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Hebräische Sprache | Syrisch


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