Jahreszeiten – Bibel-Lexikon

Weitergeleitet von »Winter«.

Als Gott die Lichter am Himmel schuf sagte er, dass sie „zu Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren" seien (1. Mo 1,14). So werden die unterschiedlichen Jahreszeiten auf der Erde vor allem durch die Länge bzw. Kürze der Tage und somit durch die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung bestimmt. Nach der Sintflut verkündete Gott, dass die Jahreszeiten fortbestehen sollten (1. Mo 8,22). Dabei fallen „Saat", „Frost" und „Winter" in die Zeit von Oktober bis März und „Ernte", „Hitze" sowie „Sommer" in die Zeit von April bis September.

Die Jahreszeiten in der Region Palästina überschneiden sich etwas und sind in hügeligen Gegenden anders als in Tälern oder Ebenen. Die Saatzeit beginnt im Anschluss an die „frühe Regenzeit" im Oktober und November und dauert bis Januar. Die Erntezeit beginnt an geschützten Stellen bereits Anfang April, in bergigen Gebieten einen Monat später und im Norden dauert sie bis Ende Juli. Der Novemberregen lässt Gras auf den Feldern wachsen. Im Januar reifen Orangen, Zitronen und Limonen. Im Februar und März blühen Äpfel-, Birnen-, Pflaumen- und Aprikosenbäume. Im Mai sind in einigen Gegenden bereits die Aprikosen und Melonen reif. Im Juni beginnen Feigen, Kirschen und Pflaumen reif zu werden, der Hauptmonat für das Obst ist jedoch der August. Die Weinlese zieht sich noch den ganzen September hindurch. Im August trocknet die große Hitze die Vegetation aus und die Landschaft verändert sich nach und nach in ein trockenes und ödes Land. Die ersten Regenfälle zeigen jedoch, dass nur die Oberfläche ausgetrocknet ist.

An einigen Stellen gibt es eine Vielfalt von wilden Blumen, und wo das Land gut bebaut wird, ist es nach wie vor sehr fruchtbar. Jahr für Jahr erhielt Hiram „zwanzigtausend Kor Weizen" im Tauschhandel gegen Holz (1. Kön 5,25). Weizen, Honig, Öl und Balsam wurden als Handelsware  nach Tyrus gesendet (Hes 27,17). Auch Gerste wird reichlich angebaut.

Der jahreszeitliche Verlauf des hier zu Grunde gelegten jüdischen Kalenders deckt sich mit dem aus anderen Quellen. Veränderungen von Klima und Jahreszeiten sind jedoch möglich. Einige der Monatsnamen weisen offensichtlich auf die Zeit im Jahr hin, in die der Monat fällt. So bedeutet Abib beispielsweise „sprießen, knospen" oder „Kornähre"; Siw „blühen"; und Bul „Regen". Siehe Monate und Regen.

Der jüdische Kalender und seine vorbildliche Bedeutung

bürg. Jahr hlg. Jahr

Monatsname

heutige Monate

Jahreszeit  Feste  Vorbilder 
4 10

Tewet/Tebet

29 Tage

Dezember/

Januar 

Wintersonnen-

wende

   
5 11

Schewat/Sebet

30 Tage

Januar/

Februar

Winter    
6 12

Adar

29 Tage

Februar/

März

Kälte

Spätregen

Frühling

14./15. Purim-Fest

(Est 3,7; 9,26)

 
7 1

Abib/Nisan

30 Tage

März/

April

Beginn der

Gerstenernte

14. Passah

16. Erstlinge der Gerste

15.-21. Fest der ungesäuerten Brote

Christus, unser Passah

Die Auferstehung 

8 2

Siw (Ijjar)

29 Tage

April/

Mai

Sommer    
9 3

Siwan

30 Tage

Mai/

Juni

Weizenernte

6. Fest der Wochen, Pfingsten, Erstlinge des Weizens

Herabkommen des Heiligen Geistes (Apg 2)
10 4

Tammuz

29 Tage

Juni/

Juli

Heiße Jahreszeit    
11 5

Aw/Ab

30 Tage

Juli/

August

Hauptmonat

für Früchte

   
12 6

Elul

29 Tage

August/

September

Weinlese    
1 7

Ethanim (Tischri)

30 Tage

September/

Oktober

Frühregen

1. Fest der Trompeten

10. Großer Versöhnungstag

15.-21. Laubhüttenfest

Erweckung Israels, Kasteiung ihrer Seelen, Annahme des Messias.

Das Tausendjährige Reich

2 8

Bul (Marcheschwan)

29 Tage

Oktober/

November

Saatzeit    
3 9

Kislew

30 Tage

November/

Dezember

Beginn des

Winters

25. Fest der Tempelweihe  

Tammuz und Aw/Ab werden in der Schrift nicht erwähnt. Die Monatsbezeichnungen in Klammern werden von Josephus und anderen verwendet.


Verweise auf diesen Artikel

Sommer | Winter


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