Geist, Seele, Leib – Bibel-Lexikon

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Leib

Der Mensch besteht nach 1. Thesslonicher 5,23 aus Geist, Seele und Leib (Körper). Geist und Seele sind unsterblich und bilden den nicht stofflichen Teil des Menschen, während der Körper den stofflichen Teil ausmacht und sterblich ist.

Seele

„Seele“ wird oft benutzt, um den sittlichen und unsterblichen Aspekt des Menschenseins zu beschreiben. Manchmal wird damit auch die Person, der Mensch als solcher, bezeichnet, wie z.B. in folgenden Stellen:

  • 1. Mose 46,26: „Alle dem Jakob angehörenden Seelen, die nach Ägypten kamen, …“
  • 1. Petrus 3,20: „acht Seelen wurden durch Wasser hindurch gerettet“
  • Hesekiel 18,4.20: „die Seele, die sündigt, die soll sterben.“

Das gewöhnlich mit „Seele“ übersetzte hebräische Wort lautet „nephesch“. In vielen Fällen wird es (in der Elbefelder Übersetzung) auch mit „Leben“ wiedergegeben, wie z.B. in

  • 1. Mose 19,17: „Rette dich um deines Lebens willen“
  • 2. Mose 21,23: „Wenn aber Schaden geschieht, so sollst du geben Leben um Leben.“

Auch im NT steht das Wort „psyche“ sowohl für „Leben“ wie auch für „Seele“:

  • Matthäus 16,25.26 „Denn wer irgend sein Leben erretten will, wird es verlieren; wer aber irgend sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt?“

Die Seele ist, im Unterschied zu dem Geist, der Sitz der Begierden / des Verlangens und der Wünsche. Der reiche Mensch (Kornbauer) in Lukas 12,19 sagt: „Ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich.“ In derselben Nacht wurde seine Seele von ihm gefordert.

Geist

„Geist“ ist derjenige Teil des Menschen, der seine bewusste Individualität bezeichnet. Damit unterscheidet sich der Mensch deutlich von der niederen Schöpfung (Tiere und Pflanzen). Insofern kann man den Geist als den höheren Teil des Menschen bezeichnen, der ihn über die übrige Schöpfung erhebt.

Als Gott den Odem des Lebens in die Nase des Menschen hauchte, wurde er durch diesen Akt Gottes in eine bewusste Beziehung zu Gott gesetzt. Daher kann der Mensch getrennt von Gott niemals wahrhaft glücklich sein, weder in der Zeit seiner Existenz auf der Erde noch in der Ewigkeit.

Die Wörter im Urtext lauten ruach (hebräisch) bzw. pneuma (griechisch). Es sind die gleichen Wörter, die auch für den Geist Gottes sowie für den Heiligen Geist benutzt werden, wie auch für die Engel als dienstbare Geister und sogar für die bösen Geister.

Weitere Aspekte

Nach Hebräer 4,12 ist das Wort Gottes lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist – eine (Unter-)Scheidung, die für den menschlichen Verstand oft nicht zu erkennen ist.

Der Apostel Paulus betete in 1. Thessalonicher 5,23 für die Thessalonicher, dass ihr Geist, in dem sich das Werk Gottes als erstes manifestiert, ihre Seele und ihr Leib untadelig bewahrt werden würde bei der Ankunft des Herrn Jesus Christus.

Im Hebräerbrief lesen wir von „den Geistern der vollendeten Gerechten“ (Heb 12,23). Ihr Platz ist bei Gott, und das aufgrund der Erlösung. „Geist“ bezeichnet an dieser Stelle die Personen, getrennt von den Körpern.

Was die Christen (d.h. Gläubige in der Zeit der Gnade) angeht, so besteht ein Zusammenhang zwischen ihrem (erneuerten) Geist und dem Heiligen Geist:

  • Nach Epheser 4,23 ist der Geist des Gläubigen erneuert.
  • Nach 1. Korinther 6,19 wohnt der Heilige Geist in dem einzelnen Gläubigen.
  • Der Heilige Geist in dem Gläubigen ist die Quelle des neuen Lebens (vgl. Joh 4,14; 7,38.39).
  • Daher kann der Gläubige ermahnt werden, in dem Heiligen Geist zu beten (Jud 1,20) und
  • mit dem Geist zu beten (1. Kor 14,15),
  • mit dem Geist zu lobsingen (1. Kor 14,15) und
  • in dem Geist zu wandeln (Gal 5,16).

Das Wirken des Heiligen Geistes in dem Gläubigen und die Äußerungen des (menschlichen) Geistes des Gläubigen sind in diesen Stellen kaum voneinander zu unterscheiden. Es sind zwar die Äußerungen des (menschlichen, erneuerten) Geistes des Gläubigen, die Quelle davon ist jedoch der in dem Gläubigen wohnende Heilige Geist.


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