Nasiräertum – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Nasiräer = Abgesonderter, Ausgesonderter, Geweihter

Dieser Begriff bedeutet Absonderung. Er wird auf Männer oder Frauen bezogen, die sich dem HERRN gelobten, sich für ihn abzusondern.

Drei Dinge wurden dem Nasiräer auferlegt:

1) Er soll sich des Weines und des starken Weines enthalten, ein Bild von der Enthaltung von irdischer Energie und Freude.

2) Es soll kein Schermesser über sein Haupt gehen: Dies deutet den Selbstverzicht an, das Aufgeben der natürlichen Rechte und der Ehre des Mannes (vgl. 1. Kor 11,7.14).

3) Er darf keine Leiche berühren: Kein Kontakt mit moralischer Verderbtheit, Tod und Endfremdung von Gott, die durch die Sünde hervorgebracht wurde. Den Nasiräer zeichnete ein Leben mit Gott aus.

Wenn jemand unversehens und plötzlich bei dem Nasiräer starb, so war er verunreinigt: Er musste sein Haupt scheren, Opfer darbringen und von neuem sein Gelübde beginnen. Wenn die Zeit seiner Absonderung erfüllt war, sollte er ein Brandopfer, ein Sündopfer, ein Friedensopfer, ein Speisopfer und ein Trankopfer darbringen, darüber hinaus auch die Opfer, die während bei Weihung der Priester geopfert wurden. Er musste sein Haupt scheren und das Haar seines Hauptes auf das Feuer legen, das unter dem Friedensopfer ist: Ein Bild der vollkommenen Gemeinschaft, die das Ergebnis des Opfers Christi ist (4. Mo 6,1-21).

Das Nasiräertum wurde als ein Werkzeug der Macht Gottes für sein Volk eingesetzt. Gott war für sein Volk, wenn sie unter dem Druck ihrer Feinde (wie z.B. von den Philistern) innerhalb ihrer Grenzen leiden mussten und wenn ihr moralischer Zustand das Eingreifen Gottes in bezug auf ihre Befreiung verhinderte.

Der Nasiräer war einerseits durch die Kraft des Heiligen Geistes gekennzeichnet und andererseits durch strenge Absonderung von den natürlichen Quellen der Anreizung, menschlichen Anstandsformen und moralischer Verdorbenheit, die in dem Leben der Menschen zu finden waren. Siehe Johannes der Täufer.

Simson war Nasiräer von Geburt an. Bevor er geboren wurde, wurde verkündet, dass kein Schermesser über sein Haupt kommen sollte. Seine Aufgabe war das Volk Israel von der Hand der Philister zu befreien. Simson verriet sein Geheimnis, aber versiegelte seinen Auftrag mit seinem eigenen Tod (Ri 13,1-5).

Christus war moralisch der wahre Nasiräer, er war der Heilige, und anstelle des Genusses von irdischer Freude, war er der Mann der Schmerzen. Aber er lebte für Gott und starb auch für die Sünde und wurde die prophetische Erfüllung der Opfer. Aber der Tag nähert sich, an dem er Wein trinken wird in dem Reich, wie er es in Matthäus 26,29 sagt. Er war fähig, die anderen aufzufordern: „Esst, Freunde; trinkt, und trinkt euch fröhlich, Geliebte!" (Hld 5,1).

Christen sind auch Nasiräer für Gott, nicht aufgrund eines Gelübdes, sondern als Geheiligte für Christus Jesus. Er sagt: „ich heilige mich für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit." (Joh 17,19; 1. Kor 1,2).


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