Jakob – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Jakob = der Fersenhalter, Überlister

1. Sohn von Isaak und Rebekka. Obwohl er ein Zwilling war, wird er „der Jüngere" genannt, da er nach Esau geboren wurde. Bevor die Kinder geboren wurden, wurde gesagt: „Der Ältere soll dem Jüngeren dienen." Die Verheißungen, die Gott Abraham machte, wurden so an Jakob, ebenso wie an Isaak, bestätigt. Als sie aufwuchsen, wurde Esau ein Jäger, wohingegen Jakob ein friedvoller Mann war, der in Zelten wohnte. Isaak liebte Esau, und Rebekka liebte Jakob. Der typische Charakter dieser drei Patriarchen ist so beschrieben worden: „Im Allgemeinen ist Abraham die Wurzel aller Verheißung und das Bild des Lebens im Glauben; Isaak ist das Vorbild des himmlischen Menschen, der die Kirche empfängt; und Jakob stellt Israel dar als Erbe der Verheißungen nach dem Fleisch." Der Unterschied ist ersichtlich, wenn man 1. Mose 22,17 ("Sterne" und „Sand") mit 1. Mose 26,4 (nur „Sterne") und 1. Mose 28,14 (nur 'Staub der Erde’) vergleicht.

Obwohl Jakob der Erbe der Verheißungen war und Gottes Segnung auf selbstsüchtige Weise schätzte, suchte er diese nicht durch Glauben, sondern er versuchte, sie auf böse und hinterhältige Weise zu erlangen: Zuerst, indem er das Erstgeburtsrecht kaufte, als sein Bruder dieses angesichts des Todes gering schätzt (1. Mo 25,32), dann, indem er sich durch Lüge und Betrug den Segen von seinem Vater verschaffte, ein Segen, der in Gottes Wegen mit Sicherheit ihm gehört hätte, wenn er gewartet hätte (vgl. 1. Mo 48,14-20).

Jakob wurde nun zwangsweise zu einem Wanderer; aber Gott war ihm treu und sprach zu ihm, zwar nicht offen wie zu Abraham, aber in einem Traum. Die in den Himmel reichende Leiter und die Engel, die daran hinauf- und hinabstiegen, zeigten ihm, dass man im Himmel um sein Wohl besorgt war. Die Verheißungen bezüglich des Landes, das seinen Nachkommen gehören würde, und aller Nationen, die in seinem Samen gesegnet sein würden, wurden ihm gegenüber bestätigt, mit dem Unterschied, dass in Verbindung mit der letzteren Verheißung gesagt wird, „in dir und in deinem Samen", weil die irdischen Segnungen für seinen Samen im Tausendjährigen Reich eingeschlossen sind. Gott sagte auch, dass er Jakob bewahren würde, überall wohin er ginge, und ihn in das verheißene Land zurückbringen würde. Jakob nannte den Ort Bethel, indem er sagte, dass dies das Haus Gottes und die Pforte des Himmels sei. Letzterer Ausdruck steht bildlich für Israels Stellung: Israel hat nicht eine himmlische Stellung, aber ihnen gehört die „Pforte" zum Himmel. Jakob tat ein Gelübde, dass, wenn Gott ihn segnen und ihn in Frieden zurückbringen würde, Jehova sein Gott sein sollte. Dies war nicht die Sprache des Glaubens.

Jakob, der seinen Bruder betrogen hatte, wurde von Laban auf ähnliche Weise behandelt, als Lea ihm anstelle von Rahel zur Frau gegeben wurde, obwohl er Rahel, die er liebte, nachher bekam. Er hatte nicht gelernt, Gott zu vertrauen, sondern er vermehrte seinen Besitz auf listige Weise. Er wurde ähnlich behandelt, als sein Lohn zehnmal verändert wurde. Aber Gott wachte über ihn und befahl ihm, in das Land seiner Väter zurückzukehren. Als Laban ihn verfolgte, warnte Gott diesen in einem Traum davor, mit Jakob Gutes oder Böses zu reden. Sie machten miteinander einen Bund, und jeder ging seines Weges.

Sofort danach begegneten Jakob die Engel Gottes, und Jakob erkannte sie als das „Heer Gottes". Dann musste er seinem Bruder Esau begegnen, und zweifellos quälte ihn sein Gewissen, denn er war höchst beunruhigt. Er betete zu Gott um Hilfe, dennoch war er voller Pläne: Er sandte Geschenke, um seinen Bruder zu besänftigen, und teilte sein Volk in zwei Gruppen, sodass, falls eine von diesen geschlagen würde, die andere entkommen könnte. Als er allein war, nahm Gott ihn zur Seite: ein „Mann" (in Hosea 12,5 „der Engel" genannt) rang mit ihm. Seine Hüfte wurde angerührt und er hinkte, aber er klammerte sich weiter fest an ihn und sagte im Glauben: „Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich." Er wurde zu einem Sieger erklärt, und sein Name wurde von Jakob in Israel umgeändert: „Denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast gesiegt." Gott tat ihm dennoch seinen Namen nicht kund.

Gott beschützte ihn vor Esau, ebenso wie vor Laban: Sie küssten einander und weinten. Dann täuschte er vor, dass er Esau nach Seir folgen würde, aber er wandte sich ab nach Sichem, wo er ein Stück Feld kaufte. So ließ er sich zu seiner eigenen Bequemlichkeit inmitten der Kanaaniter nieder, anstatt dass er nach Bethel, Gottes Haus, ging, von woher er gekommen war. Sein Friede wurde bald von seiner Tochter Dina gestört, die ausging, um die Töchter des Landes zu sehen. Sie wurde entehrt, was von Jakobs Söhnen Simeon und Levi durch den Mord an den Bewohnern von Sichem gerächt wurde, wodurch sie ihn in große Furcht brachten.

Gott benutzte dieses demütigende Leid, um Jakob zu züchtigen und ihn für seine wahre Berufung zurück zu gewinnen. Er befahl Jakob daher, nach Bethel zu gehen und dort einen Altar zu errichten. Dies offenbarte einen traurigen Zustand der Dinge: er musste Gott begegnen und sich selbst reinigen, und sein Haus musste die fremden Götter wegtun. Er baute einen Altar und nannte den Ort „El-Bethel", „der Gott von Bethel". Gott erneuerte seine Verheißungen und offenbarte sich Jakob als Gott, der Allmächtige.

Jakob liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne, was diese dazu führte, Joseph zu hassen. Sie hassten ihn auch wegen der Mitteilungen, die ihm durch Träume gegeben wurden, und verkauften ihn schließlich an die Ismaeliter. Wieder wurde Jakob betrogen; seine Söhne gaben vor, dass sie Josephs Leibrock, mit Blut befleckt, gefunden hatten, und Jakob war sehr betrübt. Aber Gott sah dies und lenkte alles zum Guten. Als Jakob und sein Haus in Ägypten ankamen, segnete er als ein Fürst Gottes den Pharao, den König Ägyptens. Er lebte 17 Jahre in Ägypten und starb im guten Alter von 147 Jahren.

Am Ende seines Lebens erreichte Jakob die Höhe der Gedanken Gottes und segnete durch Glauben die zwei Söhne Josephs, indem er von Gott dahin geführt wurde, seine Hände zu kreuzen, und gab Ephraim den reichsten Segen. Dann rief er als ein echter Prophet Gottes alle seine Söhne vor sich und segnete sie mit einer passenden Prophezeiung bezüglich der geschichtlichen Zukunft eines jeden. Er entschlief und sein Leichnam wurde einbalsamiert und nach Palästina gebracht, um bei Abraham und Isaak begraben zu werden (1. Mo 25 - 50).

Dass Jakob Israel genannt wurde, ist die Ursache dafür, dass seine Nachkommen „Kinder Israel" genannt wurden. Sie werden jedoch häufig mit „Jakob" oder „Haus Jakob" angesprochen, als ob sie den höheren Charakter, den der Name „Israel" in sich schließt, nicht bewahrt hätten, sodass sie mit dem natürlichen Namen ihres Vorfahren, Jakob, angeredet werden müssen.

2. Vater von Joseph, dem Ehemann Marias (Mt 1,15.16).


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