Mose – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Mose = der aus dem Wasser Gezogene

Mose ist ein Sohn von Amram und Jokebed aus dem Stamm Levi und ein Bruder von Aaron und Mirjam. Er wurde nach dem Erlass des Pharao, alle männlichen Kinder der Hebräer zu töten, geboren. Aber seine Eltern versteckten ihn im Glauben drei Monate lang. Als sie ihn nicht mehr länger verstecken konnten, taten sie ihn in ein Kästchen von Schilfrohr und legten es in das Schilf am Ufer des Flusses. Er wurde von der Tochter des Pharao gefunden, die ihm dem Namen Mose gab, was „aus dem Wasser gezogen" bedeutet. Sie adoptierte ihn als ihren Sohn und ließ ihn von seiner eigenen Mutter stillen. Er wurde in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen und war stark in Worten und Taten (2. Mo 2,1-10; Apg 7,22).

Im Alter von 40 Jahren besuchte er seine Brüder. Als er sah, wie ein hebräischer Mann von einem Ägypter misshandelt wurde, verteidigte er ihn und erschlug den Ägypter. Am nächsten Tag aber sah er, wie sich zwei Israeliten stritten. Er erinnerte sie daran, dass sie Brüder seien und wollte zwischen beiden richten. Aber der Schuldige wies ihn ab und fragte ihn, ob er ihn ebenso wie den Ägypter töten wolle. Als Mose sah, dass seine Taten bekannt geworden waren, fürchtete er sich vor dem Zorn des Pharao und floh aus Ägypten. Er handelte mit Eifer aber ohne göttliche Führung und wurde deshalb ein Flüchtling für 40 Jahre (es handelt sich hier um die zweite Periode von 40 Jahren seines Lebens, wie die 40 Jahre in der Wüste die dritte war). Im Land Midian heiratete er Zippora, die Tochter Jethros des Priesters von Midian. Sie gebar ihm zwei Söhne, Gersom und Elieser (2. Mo 2,11-22; 2. Mo 18,2-4).

Am Ende der vierzig Jahre sprach Gott zu ihm aus dem brennenden Dornbusch und forderte ihn auf, Ägypten zu verlassen und die Israeliten aus der Hand der Ägypter zu befreien. Er, der einst im Fleisch gehandelt hatte, war sich nun seiner eigenen Nichtigkeit bewusst und lernte, dass Gott mit ihm gehen würde. Er sollte den Namen des HERRN dem Volk bekannt machen. Durch verschiedene Zeichen sollte er seinen Auftrag, dass Gott ihn gesandt hatte, dem Volk glaubhaft zu machen (2. Mo 3,2 ff).

Gegenüber dem Pharaoh verhielt Mose sich völlig ohne Angst. Er bittet ihn kühn, das Volk in die Wüste ziehen zu lassen, um den HERRN zu opfern. Aber der Pharao lehnt dies ab und macht die Lastarbeiten der Israeliten noch schwerer. Es folgten zehn Plagen, bis die Ägypter nach dem Tod aller Erstgeburt endlich das Volk aus dem Land vertrieben (2. Mo 5,1 ff).

Gott sprach dauernd mit Mose und gab ihm Anweisungen für alle Dinge. Obgleich Aaron der ältere Bruder war, nahm Mose den Platz des Führers und Apostels ein. Er führte sie aus Ägypten und durch das Rote Meer. Er führte den Triumphgesang an, als sie ihre Feinde tot am Ufer liegen sahen. Das N.T. zeigt, dass er sich durch Glauben weigerte, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen und wollte lieber mit dem Volk Gottes Ungemach leiden. Er verließ Ägypten ohne den Zorn des Pharao zu fürchten und hielt standhaft aus, als würde er den Unsichtbaren sehen (Heb 11,24–27).

Mose brauchte diesen Glauben, weil das Volk oft murrte und sich empörte. Sie belasteten ihn, indem sie ihn prüften: „Warum hast du uns herausgeführt in der Wüste? Um dort umzukommen?" Als sich Gottes Zorn gegen sie entzündete, flehte er für das Volk. Als Gott davon sprach, sie zu vernichten, und aus Mose eine große Nation zu machen, bat er Gott dringend, von seinem Zorn umzukehren. Er erinnerte Gott an das, was er seinen Dienern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hatte. Er handelte auf dies Weise als Fürsprecher für das Volk vor Gott (2. Mo 32,7–13).

Als Mirjam und Aaron ihren Bruder Mose anklagten, weil er eine kuschitische (äthiopische) Frau geheiratet hatte, sprachen sie: „Hat der HERR nur mit Mose allein geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet?" Hatte es nicht den Anschein, als ob Mose sie rügen würde? Aber bei dieser Gelegenheit wird schriftlich belegt: „Der Mann Mose aber war sehr sanftmütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren." Gott hatte sie jedoch gehört und er verteidigte Mose und erklärte: „Er ist treu in meinem ganzen Haus; mit ihm rede ich von Mund zu Mund und deutlich und nicht in Rätseln." (4. Mo 12,1–8).

Als Korah, Dathan und Abiram und ihre Rotte gegen Mose und Aaron aufstanden, fiel er auf sein Angesicht und legte die Dinge in die Hand Gottes. „Am Morgen, da wird der HERR kundtun, wer sein ist und wer heilig ist" und die ganze Rotte wurde getötet (4. Mo 16,1–35). Gott rief auch Mose auf den Berg Sinai und diktierte ihm das Gesetz und gab ihm die zehn Gebote, die mit dem Finger Gottes auf steinerne Tafeln geschrieben waren. Er zeigte ihm auch das Muster der Stiftshütte (2. Mo 24,12–31,18). Er war der Vermittler, das heißt, er gab alle Aussprüche Gottes an das Volk weiter. Gott bezeichnete ihn als „König in Jeschurun" (oder Israel) (5. Mo 33,5) und es gab keinen Propheten wie ihn (5. Mo 34,10).

In einem Fall versagte Mose. Als sie kein Wasser hatten, sprach Gott zu ihm, er solle den Stab (und zwar den des Priesteramtes) nehmen und zu dem Felsen sprechen und das Wasser würde hervorkommen. „Moses nahm den Stab vor dem HERRN weg, so wie er ihm geboten hatte." Und er sprach mit Aaron zu dem Volk: „Hört doch, ihr Widerspenstigen! Werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit dem Stab zweimal; da kam viel Wasser heraus". Mose hörte dann die Stimme Gottes: „Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen, darum sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe." Es wurde das Wasser von Meriba, das Haderwasser, genannt (4. Mo 20,7–13). Nach diesem bat Mose den HERRN inständig: „Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan ist, dieses gute Gebirge und den Libanon." Aber der HERR sprach zu him, dass er nie mehr über diese Sache mit ihm sprechen sollte. Er sollte auf den Gipfel des Pisga steigen und von dort aus in das Land sehen. Von dort aus zeigte ihm der HERR das ganze Land. Danach starb er im Land Moab gegenüber von Beth-Peor, aber niemand kennt sein Grab. Er „war 120 Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht schwach geworden und seine Kraft nicht geschwunden." (5. Mo 3,25–27; 34,1–7).

Im N.T. wird bezüglich des Leibes Moses gesagt, dass der Erzengel Michael mit dem Teufel um diesen gestritten hat (Jud 9). Das Ziel Satans war es vermutlich, aus seinem Grab einen heiligen Ort zu machen, der zu einem Wallfahrtsort religiöser Menschen würde (wie es heute mit vielen anderen Gräbern getan wird).

Das Gesetz wurde durch Mose gegeben. In diesem Zusammenhang wird oft sein Name gebraucht, wenn auf das Gesetz Bezug genommen wird. Mose wird durch den Apostel Johannes erwähnt, wenn die göttliche Führung durch das Gesetz dem Evangelium gegenüber gestellt wird: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden" (Joh 1,17). Die grundsätzliche Unterscheidung zwischen „Gesetz" und „Gnade" gibt uns in prophetischer Sicht den Grund dafür, dass Mose nicht erlaubt wurde, in das Land Kanaan zu gehen: „Gnade" ist der himmlische Segen des Christentums, aber Mose war der Geber des Gesetzes, wodurch nur Erkenntnis der Sünde kam. Das Einführen des Volkes Israel in das Land selbst musste durch Josua geschehen, der ein Bild von dem auferstandenen Christus ist. Mose erfüllte seinen eigenen besonderen Dienst und wurde sehr dafür durch Gott geehrt. Er war treu in seinem Dienst auch in großen Schwierigkeiten und Prüfungen; er war treu in Gottes ganzem Haus. Auf dem Berg der Verklärung repräsentiert Mose das Gesetz und Elia die Propheten (Mt 17,3; Mk 9,4; Lk 9,30).

Es gibt viele Hinweise dafür, dass Mose der Schreiber der ersten fünf Bücher des A.T. ist. Diese fünf Bücher werden auch das Pentateuch genannt:

  • "Habt ihr nicht in dem Buch Mose gelesen?" (Mk 12,26)
  • "Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören..." (Lk 16,31; 24,27)
  • "Wenn irgend Mose gelesen wird..." (2. Kor 3,15).

Natürlich ist der Teil, der seinen Tod beschreibt, später hinzugefügt worden. Wir halten an der vollständigen Inspiration der Schrift fest. Gott ist der Autor seines Wortes. Die zweite Fragen ist dann immer, wer als das Instrument von Gott benutzt wurde, um genau das niederzuschreiben, was er schriftlich belegt haben wollte. Von einigen Bücher der Schrift wissen wir nicht, wer sie geschrieben hat. Aber wir greifen auf keinen Fall ihre Inspiration an. Durch die obigen und andere Verse ist klar, dass Mose der Schreiber des Pentateuch (oft auch das „Gesetz Moses" genannt) ist.


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