Zeugnis – Bibel-Lexikon
Ein Zeugnis ist eine Aussage, die erbracht wird, um eine Behauptung zu bestätigen. Ein Zeugnis wird oft bei juristischen Fällen abgelegt oder benötigt.
Der Begriff spricht manchmal auch einfach von dem Ausdruck einer Absicht oder eines Gefühls. Bis zu der Zeit, in der Gott in Macht seinen eigenen Willen hinsichtlich dieser Erde ausführen wird, erhält er sich hier auf der Erde ein Zeugnis, zu dem er sich bekennen wird.
Die Worte μαρτυρεω, μαρτυρια, und μαρτυριον werden sowohl mit „Aussage" als auch mit „Zeugnis" übersetzt. Der Begriff zieht sich durch die ganze Schrift und wird sowohl in Verbindung mit Gott als auch mit seinem Volk verwendet. Paulus erklärte vor den Heiden in Lystra, dass Gott „sich … nicht unbezeugt gelassen hat" hinsichtlich seiner Existenz und seiner Gottheit, „indem er … Regen und fruchtbare Zeiten gab und eure Herzen mit Speise und Frohlocken erfüllte" (Apg 14,17). „Denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut" „in dem von ihm Gemachten", „sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit" (Rö 1,19.20).
Gott hat innerhalb von 1.500 Jahren seine Langmut gegenüber der schuldigen, vorsintflutlichen Welt gezeigt. Er gab durch die Sintflut Zeugnis von seiner Gerechtigkeit und seiner Macht, nachdem er durch die Predigt Noahs die Menschen gewarnt hatte. Zu derselben Zeit erwies er seine Gnade, indem er Noah und seine Familie durch die Arche rettete.
Das Zeugnis Gottes über sich selbst gegenüber Abraham war, dass er der allmächtige Gott ist; bei Mose war es der Ich bin, der ich bin; und gegenüber Israel war es der HERR. Die Bundeslade wird oft die „Lade des Zeugnisses", und die Stiftshütte das „Zelt des Zeugnisses", das Zeugnis des Guten, welches kommen wird, genannt. Gegenüber Nebukadnezar bezeugt sich Gott als der „Gott des Himmels". Den Gläubigen ist er der „Gott und Vater".
Israel besteht durch alte Zeugnisse Gottes und wird dies auch in der Zukunft tun.
Als Christus auf der Erde war, gab er von Gott Zeugnis als Liebe und Licht. Der Herr Jesus wird als „der treue und wahrhaftige Zeuge" bezeichnet (Off 3,14); und seine Werke und seine Worte waren Zeugen, dass er von Gott gekommen war. Auch der Vater gab Zeugnis von ihm als seinem geliebten Sohn, an welchem er Wohlgefallen hatte. Vor dem Synedrium bezeugte der Herr Jesus, dass er der Sohn Gottes, und vor Pilatus, dass er der König der Juden sei (Mt 26,63.64; 27,11).
Petrus und Johannes waren Zeugen der Wahrheit vor dem Synedrium, so dass sie sie erkannten, „dass sie mit Jesus gewesen waren" (Apg 4,13). Stephanus war ebenso ein wahrhaftiger Zeuge, und sein Zeugnis führte zu seinem Märtyrertod (μαρτυς). In Hebräer 11 wird eine große Wolke von Glaubenszeugen des A.T. gezeigt, von denen etliche ebenfalls Märtyrer waren. Gott wird als Letztes ein Zeugnis auf der Erde haben, welches in seinen „zwei Zeugen" in Offenbarung 11,3-13 gesehen werden wird.
Im Christentum gibt es drei, die Zeugnis ablegen - „der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig" - sie bekräftigen, dass Gott dem Glaubenden „ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn". „Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst" (1. Joh 5,8-11).
Die Versammlung ist während der Abwesenheit des Herrn Jesus (auf dieser Erde, Anm. d. Übers.) das Gefäß des Zeugnisses Christi. Daher sollen Christen in ihrem ganzen Leben und Verhalten wahrhaftige Zeugen des verworfenen Christus sein. Das Zeugnis der Versammlung (Kirche) ist gekennzeichnet durch Absonderung von der Welt, Hingabe hinsichtlich der Interessen des Herrn Jesus auf der Erde, Treue zur Wahrheit, untadeligen moralischen Lebenswandel, und, in der Tat, als Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit, durch alles, was zur Gottseligkeit führt.
Unter dem Gesetz Moses war verordnet, dass in allen Fällen der Schuld zwei oder drei Zeugen notwendig waren (5. Mo 17,6). In der Versammlung wird derselbe Grundsatz „aus dem Mund zweier oder dreier Zeugen wird jede Sache (oder: jeder Ausspruch) bestätigt werden" aufrecht erhalten (Mt 18,16; 2. Kor 13,1; 1. Tim 5,19).