Adam – Bibel-Lexikon
1. Als Personenname
Adam war der erste Mensch. Es wird angenommen, dass der Name von „Adamah" abgeleitet wird, was „Erde" oder „rote Erde" bedeutet und darauf hindeutet, dass Gott den Menschen von dem Staub des Erdbodens bildete (1. Mo 2,7). Er unterschied sich von allen anderen Lebewesen dadurch, dass Gott in seine Nase den Odem des Lebens hauchte. Dadurch wurde der Mensch eine lebendige Seele. Ein weiterer Unterschied bestand darin, dass Adam in dem Bild Gottes und nach dem Gleichnis Gottes geschaffen worden war: er war der Repräsentant Gottes auf der Erde und ihm war die Herrschaft über alle anderen lebendigen Wesen gegeben. Dies wurde auch dadurch manifestiert, dass er ihnen Namen gab. Er war in den Garten Eden gesetzt, um denselben zu bebauen und zu bewahren. Dadurch wird deutlich, dass Arbeit bzw. Beschäftigung selbst in dem Zustand der Unschuld etwas Gutes war.
Gott sagte ebenfalls, dass es nicht gut für den Menschen sei, alleine zu sein. Er ließ ihn daher in einen tiefen Schlaf fallen, nahm eine von seinen Rippen und bildete daraus eine Frau. Adam nannte sie „Isha", denn sie war von „Ish" (d.h. Mann) genommen. In dieser innigen Verbindung sind Adam und Eva ein Vorbild auf Christus und die Versammlung (s. Eph 5,31.32).
Adam und Eva durften von jedem Baum des Gartens essen, mit Ausnahme des Baums der Erkenntnis des Guten und Bösen. An dem Tag, an dem sie davon essen würden, würden sie sterben. Eva, verführt durch Satan, aß von diesem Baum. Adam, obwohl er nicht in der Weise betrogen worden war wie Eva, nahm auf ihren Vorschlag hin ebenfalls von der Frucht. Sogleich wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten, dass sie nackt waren, weswegen sie sich vor Gott versteckten. Sie waren Übertreter, waren aus dem Zustand der Unschuld gefallen, hatten ein Empfinden für das von ihnen begangene Böse sowie für ihre eigene Schuld.
Als Adam von Gott gefragt wurde, schrieb Adam die Schuld Eva zu. In einer undankbaren Art sagte er: „Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baum und ich aß." Als Folge wurde der Erdboden um Adams willen verflucht: mit Mühsal sollte er davon essen alle Tage seines Lebens. Dornen und Disteln sollten hervorsprossen, und im Schweiß seines Angesichts würde er sein Brot essen.
Gott machte Adam und Eva Röcke von Fell und bekleidete sie, wodurch zum einen die Notwendigkeit eines stellvertretenden Opfers vorgeschattet, zum anderen aber auch deutlich wird, dass sie Gerechtigkeit nur durch den Tod (eines anderen) erlangen konnten. Sie wurden aus dem Garten getrieben. Cherubim mit der Flamme des kreisenden Schwertes verhinderten ihre Rückkehr, damit sie nicht auch noch von dem Baum des Lebens essen und somit für immer in ihrer Sünde leben würden.
Bis zu seinem Fall zeugte Adam keinen Sohn, daher sind alle Menschen gleicherweise gefallene Geschöpfe (s. Apg 17,26; Rö 5,18.19; 1. Kor 15,22). Adam lebte 930 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Die Bibel berichtet keine Einzelheiten aus dem Leben Adams als gefallener Mensch. Vorbildlich als Haupt eines Geschlechts betrachtet steht er in bemerkenswertem Gegensatz zu Christus, dem letzten Adam.
2. Als Ortsname
Eine Stadt in der Nähe des Jordans, die nur in Josua 3,16 erwähnt wird, wo
es heißt: „Da blieben die von oben herabfließenden Wasser stehen; sie
richteten sich auf wie ein Damm, sehr fern, bei Adam, der Stadt, die
seitwärts von Zaretan liegt." Die Wasser des Todes wurde bei Adam
aufgerichtet, wie um zu zeigen, dass beim Durchzug durch den Jordan der
erste Mensch sein Ende findet. Adam trägt heute den Namen ed Damieh
und liegt bei 32° 7' N, 35° 33' O. Sollte diese Annahme richtig sein,
wären die Wasser etwa 32 Kilometer entfernt von dem Ort aufgestaut
worden, an dem die Israeliten durch den Jordan zogen. Siehe Jordan.