Die Herkunft und die Bedeutung des Wortes shaddai ist nicht ganz eindeutig. Manche geben „all-gütig" an, andere „all-genügend", „all-mächtig" u.a.. Das ist nicht überraschend, denn jeder Name Gottes muss rein menschliches Verständnis oder menschliche Definition übersteigen. Dennoch war es durch Glauben möglich, dass Gott sich Menschen mit diesem Namen offenbaren konnte. Als erstes tritt der Name in 1. Mose 17,1 auf. Gott sagt zu Abraham: „Ich bin Gott, der Allmächtige." Das verbindet diesen Namen mit den Patriarchen: Es ist der Name, mit dem Gott bei ihnen bekannt war. Deshalb wird er außer bei den Patriarchen und in dem Buch Hiob, wo er sehr oft auftritt, im Alten Testament nur selten gefunden. Der Titel „Allmächtiger" ohne die Hinzufügung des Namens Gottes kommt als erstes in Jakobs letzter Ansprache an seine Söhnen vor. Die Segnungen Josephs kamen von „dem Allmächtigen,... mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes." (1. Mo 49,25). Bileam benutzt den Namen in 4. Mose 24,4. Noomi benutzt ihn in ihrer Klage in Ruth 1,20+21. (S. a. Ps 68,15; Ps 91,1; Jes 13,6; Hes 1,24; Hes 10,5; Joel 1,15).
Im Neuen Testament taucht der Name „Herr Allmächtiger" in 2. Korinther 6,18 in einem Zitat aus Jeremia auf. Außerdem noch einige Male in der Offenbarung, aber nur einmal als „der Allmächtige" in Offenbarung 1,8: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige." Insgesamt wird deutlich, dass dieser Name in einer ganz besonderen Verbindung zu den Patriarchen stand, so wie HERR in einer besonderen Verbindung zu Israel stand. Das wird in 2. Mose 6,3 erklärt: „Und ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen HERR habe ich mich ihnen nicht kundgegeben." Genauso ist „Vater" jetzt der Name Gottes, mit dem die Gläubigen ihn kennen, die durch das Werk des Herrn Jesus und durch das Wirken des Heiligen Geistes in eine Beziehung als Kinder und Söhne gebracht worden sind. (Joh 20,17; 1. Joh 3,1; Gal 4,4–5).
Der Name „Allmächtiger" wird wieder auftauchen, wenn Gott seine Absichten in Macht und Gericht ausführen wird. Der Name „Allmächtiger" war in Verbindung mit zeitlichen Verheißungen geoffenbart worden, der Name „Vater" in Verbindung mit ewigen Ratschlüssen. Die vier lebendigen Wesen rufen Tag und Nacht: „Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!" (Off 4,8; s.a. Off 21,22).