Damaskus – Bibel-Lexikon

Damaskus ist eine der ältesten Städte der Welt. Sie wird als eine bedeutende Stadt in den Tagen Abrahams erwähnt (1. Mo 14,15;. 15, 2). Josephus spricht davon, dass sie von Uz dem Enkel Sems gegründet wurde. Sie wird nicht wieder in der Schrift erwähnt bis zur Zeit Davids. Sie war die Hauptstadt von Syrien (Jes 7,8). Die Syrer von Damaskus unterstützten Hadadeser, den König von Zoba, im Kampf gegen Israel. Doch David tötete 22.000 von den Syrern (2. Sam 8,5). David legte Besatzungen in Syrien. Die Syrer leisteten Abgaben an David (1. Chr 18,3–6). Reson flüchtete vor Hadadeser und ernannte sich selbst in Damaskus zum König über Syrien. Er war ein Feind Israels alle Tage Salomos (1. Kön 11,23–25).

Einige Jahre später wurde Ben-Hadad durch Juda veranlasst, Baesa den König von Israel anzugreifen. Das ganze Land Naphtali wurde geschlagen (1. Kön 15,16–20). 30 Jahre später belagerte Ben-Hadad II Samaria. Gott sorgte für dessen Befreiung. Ben-Hadad wurde gefangen genommen. Ahab nannte ihn jedoch „Bruder" und ließ ihn frei. Dafür wurde er von einem Propheten zurecht gewiesen (1. Kön 20). 890 v. Chr. ermordete Hasael Ben-Hadad und wurde König von Syrien. Wir lesen, dass der HERR Israel beschnitt und Hasael als Instrument benutzte. Hasael schlug die ganze Küste Israels östlich vom Jordan, das ganze Land Gilead und das Land der Gaditer, der Rubeniter und der Manassiter (2. Kön 10,32.33). Er nahm Gat ein. Er wurde durch Joas abgelenkt nach Jerusalem zu ziehen, indem dieser ihm alle Schätze des Königs und des Tempels sandte (2. Kön 12,18.19). Ben-Hadad III, sein Sohn setzte die Herrschaft über Israel fort. Aber der HERR hatte Mitleid mit Israel. Joas überfiel den König von Syrien dreimal aufgrund der Weissagung des sterbenden Elisas und nahm die Städte Israels wieder ein (2. Kön 13,14–19; 13,23–25). Jerobeam stellte die Grenze Israels wieder her und nahm Damaskus und Hamat nach der Weissagung Jonas ein (2. Könige 14,23–28).

Über ein Jahrhundert später griffen Rezin, der König von Syrien und Pekach, der König von Israel Ahas an und belagerten Jerusalem. Ahas sandte die Schätze des Königs und des Tempels zu Tiglat-Pileser, dem König von Assyrien, damit dieser Rezin widerstand. Er griff Damaskus an, nahm es ein, führte die Bewohner weg nach Kir und tötete Rezin, etwa 740 v. Chr. (2. Kön 16,5–9; Jes 7,1–9).

Jesaja prophezeite, dass Damaskus eine zerstörte Stadt werden sollte wegen seines Bundes mit Ephraim gegen Jerusalem, der Stadt Gottes (Jes 1,7; s.a. Amos 1,3–5; Jer 49,23–27). Gott benutzte die Könige von Syrien, um Israel zu strafen. In anderen Fällen brachte er sie durch ihren Hochmut und ihre Grausamkeit zu Fall.

In der Zeit des medo-persischen Königreiches wurde Damaskus wieder aufgebaut und war die bekannteste Stadt in Syrien. Sie gehörte dann zu den Griechen und später zu den Römern, vielleicht auch zu den Arabern, Sarazenen und Türken.

Im Neuen Testament wird Damaskus als die Stadt erwähnt, in deren Nähe sich Paulus bekehrte und wo er das Sehvermögen wiedererlangte. Hier begann er zu predigen. Er flüchtete vor seinen Feinden, indem er in einem Korb an der Mauer heruntergelassen wurde (Apg 9,2–27; 22,5–11). In 2. Korinther 11,32 werden die Bewohner Damaszener genannt. Damaskus war die erste nicht-jüdische Stadt, in der Jesus als „Sohn Gottes" gepredigt wurde. Heute ist es in Besitz der Mohammedaner. In ihrer großen Moschee befindet sich ein Stein, der Teil einer Kirche war, die an diesem Platz gebaut wurde. Der Stein trägt die Inschrift in griechisch: „Dein Königreich, o Christus, ist ein ewiges Königreich und deine Herrschaft wird alle Generationen überdauern." Die Stadt ist auch erbärmlich denkwürdig wegen dem Ausbruch der muslimischen Feindschaft im Jahr 1860, als am 9., 10., und 11. Juli mehr als 2.500 erwachsene Christen von ihnen in kalter Feindschaft ermordet wurden. Außerdem verloren viele ihr Leben auf ihrer Flucht.

Die Stadt ist schön gelegen am Fuß der süd-östlichen Bergkette des Antilibanon auf einer großen Ebene, welche durch die Flüsse Barada und Awaj bewässert wird. Dies sind die Flüsse Abana und Parpar, die in 2. Könige 5,12 erwähnt werden. Der erstgenannte Fluss fließt durch die Stadt und gilt als das Leben des Ortes. Die Ebene ist reich an Kornfeldern, Olivenhaine und Almen mit Wein, Feigen, Aprikosen, Zitrone, Pflaumen, Granatäpfeln und anderen Früchten. Die Stadt selbst ist gestaltlos und dreckig, obwohl einige der Häuser im Inneren schön möbliert, kühl und sauber sind, im starken Gegensatz zu der Fassade. Es gibt eine 1-2 km lange Straße, die „gerade Straße" genannt wird. Sie ist heute eine Straße mit vielen Basaren. Diese wurde geteilt durch korinthische Säulenreihen, deren restliche Spuren noch verfolgt werden können.

Damaskus wird heute Dimeshk esh Sham genannt. 33 º 30’ N, 36 º 18’ O. Seine Einwohner wurden 1892 auf 210.000 geschätzt, davon waren ungefähr 20.000 Christen, 10.000 Juden und der Rest Mohammedaner. Die Christen und Juden sind meistens arm. Der größere Teil des Handels liegt in der Hand der Muslime. Die Stadt hat vier große Straßen für den abfließenden Verkehr: eine im Südwesten nach Ägypten durch Galiläa, im Süden nach Mekka, im Osten nach Bagdad und im Westen zum Mittelmeerraum. Daneben ist eine direkte Eisenbahnstrecke von Beirut nach Damaskus und eine andere von Akko und Haifa nach Damaskus im Bau.


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