Grab – Bibel-Lexikon

Hebr. qeber, qeburah, griech. τάφος von „begraben". Die Wörter beschreiben jedwede Art von Begräbnisstätte (1. Mo 23,6; 35,20; 50,5; 5. Mo 34,6; Mt 23,27.29).

Es werden verschiedene Arten von Gräbern beschrieben. Manche waren einfach Löcher, die in den Boden gegraben wurden und bisweilen mit einem oder mehreren großen Steinen zugedeckt wurden. Es kann vorkommen, dass Menschen diese Steine versehentlich betreten (Lk 11,44). Manche Gräber wurden in den Felsen gehauen und ein einziger Stein wurde vor die Öffnung gerollt, was auf das Grab des Lazarus und das Grab Josephs, in welches „der Leib des Herrn gelegt wurde", zutraf. Von anderen Gräbern oder Grüften heißt es, dass sie gebaut wurden. Bei ihnen wurde über dem Ort, wohin der Körper gelegt wurde, ein schmuckvolles Gebilde errichtet. Diese Art von Grabstätte findet man noch heute auf nahezu allen modernen Friedhöfen (Mt 23,29).

An manchen Orten und insbesondere in der Nähe von Jerusalem findet man lange Durchgänge, an deren Seitenwänden Löcher ausgehauen wurden, in welche die Leichname gelegt wurden. Indem man diese Durchgänge verlängerte, konnten solche Gräber beliebig ausgedehnt werden. Wir lesen im A.T. von den Gräbern der Könige (2. Chr 21,20; 24,25; 28,27). Auf heutigen Karten sind nördlich von Jerusalem. Gräber eingezeichnet, die diesen Namen tragen. Andere werden die Gräber der Propheten genannt und sie finden sich auf dem Ölberg. Dies müssen nicht unbedingt diejenigen sein, die in der Schrift erwähnt werden (Mt 23,29).

Natürlich vorkommende Höhlen wurden ebenfalls als Gräber benutzt, so wie die Höhle von Machpela (1. Mo 23,3-20). In Lukas 8,27 lesen wir von einem Besessenen, der in den Gräbern wohnte, und dies waren zweifelsohne natürliche Höhlen.

Der Herr verglich die heuchlerische Schriftgelehrten und Pharisäer mit übertünchten Gräbern, deren äußerliche Schönheit in starkem Gegensatz stand zu den Knochen der Toten und der Unreinheit im Grab (Mt 23,27). Es gibt eine Überlieferung, welche besagt, dass die Gräber einmal im Jahr weiß angestrichen wurden, damit sie schnell erkannt werden konnten und so ein versehentliches Betreten derselben vermieden wurde. Dies geschah kurz vor dem Passah, damit die Menschen sich nicht unwissentlich vor dem Fest verunreinigten. Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Herrn hören und hervorkommen werden - die, welche das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber, welche das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts (Joh 5,28.29).


Verweise auf diesen Artikel

Grabstätte


Kategorien

Verschiedenes