Gelübde – Bibel-Lexikon
Die Israeliten wurden nicht dazu aufgefordert, Gelübde zu tun, aber wenn sie freiwillig ein Gelübde taten, dann war es Gottes Wille, dass sie sie gewissenhaft vollbringen sollten. Der Mensch ist immer bereit, sich seiner Stärke zu rühmen, und ist sich seiner eigenen Schwachheit nicht bewusst. Als Israel das Gesetz hörte, zögerten sie nicht zu sagen: „Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun!", aber leider versagten sie kläglich. Das Gesetz machte Gelübde bindend und gab Anweisungen für außergewöhnliche Fälle, wo es unmöglich war sie zu erfüllen (4. Mo 30,2-14; 5. Mo 23,21-23; Ps 50,14; Pred 5,4.5; Nah 2,1 etc.).
Die einzigen Beispiele für ein Gelübde im N.T. sind das von Paulus (oder Aquila, wie manche meinen) in Kenchreä, dessen Gegenstand im Dunklen bleibt, und die der vier Männer in Jerusalem (Apg 18,18; 21,23). Dies waren wahrscheinlich die Gelübde des Nasiräertums, denn ihre Häupter wurden geschoren. Nach dem Gesetz sollte die abschließende Rasur in der Stiftshütte oder im Tempel stattfinden (4. Mo 6,18).