Höhe – Bibel-Lexikon

Das üblicherweise gebrauchte Wort für „Höhe" ist das hebr. bêmêh, es bezeichnet das, was hoch oder erhaben ist (vgl. Hes 20,29: Bama). Darüber hinaus bezeichnet es auch die Hügel, auf denen Altäre errichtet worden waren. Es gab solche Plätze in Kanaan schon, bevor die Israeliten dorthin kamen. Ihnen wurde aufgetragen, diese Orte zu zerstören (4. Mo 33,52). Wenn die Israeliten solche Orte haben würden, würde Gott sie zerstören und ihre Bilder niederschlagen (3. Mo 26,30).

In den oben angeführten Bibelstellen werden die Höhen mit Götzendienst in Verbindung gebracht. Aber bevor der Tempel gebaut war, gab es auch Altäre zur Anbetung Gottes, die an anderen Orten als an der Stiftshütte errichtet worden waren. Gott hatte die Stiftshütte in Silo verlassen, woraus dann diese Unordnung bzgl. des Ortes der Anbetung resultierte. So gab es unter Samuel in Zuph „ein Schlachtopfer des Volkes" auf der Höhe. Es war offensichtlich ein erhöhter Platz, denn sie gingen hinauf und kamen schließlich wieder hinab (1. Sam 9,12-25). Zu Beginn der Regierung Salomos opferte das Volk auf den Höhen, weil der Tempel noch nicht gebaut war. Dies war falsch, denn wir lesen, dass „Salomo [den HERRN liebte], indem er in den Satzungen seines Vaters David wandelte; nur opferte und räucherte er auf den Höhen" (1. Kön 3,2-4). Die Stiftshütte war nun in Gibeon (1. Chr 16,39; 2. Chr 1,3), und es erschien richtig, diesen Ort aufzusuchen. Dort offenbarte sich Gott dem Salomo in der Nacht, dennoch war es „die große Höhe" (1. Kön 3,4.5). Diese Bezeichnung beinhaltet eine gewisse Missbilligung, was zweifellos damit zu begründen ist, dass die Bundeslade nicht dort war, das Zeichen der Gegenwart Gottes, die den wahren Ort zur Anbetung darstellte. Am Ende seines Lebens sündigte Salomo sehr, indem er eine Höhe für die Götter seiner fremden Frauen baute (1. Kön 11,7.8). Bei der Teilung des Königreiches errichtete Jerobeam seine Götzen und bestellte „sich Priester [...] zu den Höhen und zu den Böcken und zu den Kälbern, die er gemacht hatte" (2. Chr 11,15). Es ist nicht verwunderlich, dass die Israeliten mit diesen zwei Beispielen vor Augen im ganzen Land viele Höhen anlegten.

In ihrem Eifer zerstörten Hiskia und Josia die Höhen, was sowohl die dort errichteten Gebäude betrifft als auch die damit verbundenen Götzen. Das Wort „Höhe" (bêmêh) wird anscheinend für jede Art von götzendienerischen Bau gebraucht (nicht nur für solche auf einem Berg), denn wir lesen einmal in Jeremia 7,31 von Höhen im Tal.

Der Ausdruck „Höhe" wird auch als Übersetzung des hebräischen Wortes rêmêh benutzt, das ebenfalls „erhaben" bedeutet. Israel wird beschuldigt, in jeder Straße und an jeder Wegecke eine Höhe zu machen, was sich zweifellos auf irgendeinen Schrein oder ein Symbol des Götzendienstes bezieht, mit dem abscheuliche Praktiken in Verbindung standen (Hes 16,24.25.31.39). Die Israeliten buhlten um die Gunst der Heiden, indem sie ihre götzendienerische Anbetung und ihre Gebräuche übernahmen.


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