Nebenfrauen – Bibel-Lexikon

Diese bildeten eine Klasse von untergeordneten Frauen. Es handelte sich manchmal um persönliche Dienerinnen, welche die Ehefrauen ihren Männern gaben, wenn sie sich nach Kindern sehnten, selbst aber unfruchtbar waren. Sie betrachteten dann die Kinder der Dienerin als ihre eigenen, wie im Fall von Rahel und Lea (1. Mose 30). Solche Fälle mögen vergleichsweise selten gewesen sein, und sollen keineswegs die weite Verbreitung des Umstandes erklären, dass Männer Nebenfrauen besaßen. 5. Mose 21,11 gibt die Wurzel des Übels wieder: ein Mann sah eine schöne Frau und begehrte sie. Es scheint, als ob Gott es einfach erlaubt hatte, Nebenfrauen zu haben. Dies ist vielleicht damit zu vergleichen, dass Mose dem Volk „wegen ihrer Herzenshärtigkeit" erlaubt hatte, Scheidungsbriefe zu schreiben. Der Herr musste ihnen vorwerfen, dass sie schnell dabei waren, einen solchen auszustellen.

Als Gott davon sprach, dass Israel einen König haben würde, war eines der Verbote, dass er sich die Frauen nicht mehren sollte, „dass sein Herz sich nicht abwende" (5. Mo 17,17). Dies war leider bei Salomo der Fall, der 700 Frauen und 300 Nebenfrauen hatte, die sein Herz anderen Göttern zuneigten (1. Kön 11,3). In Hohelied lesen wir von 60 Königinnen und 80 Nebenfrauen und Mägden ohne Zahl, aber es gab nur eine, eine Auserwählte, die einzige ihrer Mutter, die sie alle übertraf: die wirkliche Braut (Hld 6,8.9).

Esther 2,14 und Daniel 5,2 zeigen, dass diese Unart auch bei den Nationen gebräuchlich war. Die Christenheit erlaubt solches Böses nicht und erkennt die Ehe als von Gott eingesetzt an. Es ist eine heilige Verbindung zwischen denen, die Gott zusammengefügt hat.


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