Jericho – Bibel-Lexikon
Die stark befestigte Stadt, die als erste von Israel erobert wurde, nachdem sie ins Land gekommen waren. Die Spione wurde dort bei Rahab der Hure versteckt, von wo sie hörten, dass der Schrecken Israels über die Bewohner gekommen war. Die Stadt und alles darin wurde verflucht und sollte völlig zerstört werden, bis auf das Silber und das Gold und die ehernen und eisernen Gefäße, welche Gott geweiht waren. Das ist ein Bild der Macht Satans in dieser Welt, die den Wandel des Christen hindert. Er muss alle Dinge aufgeben, damit Gott sie gebrauchen kann, indem er sie sich heiligt.
Die Einnahme der Stadt war völlig von Gott herbeigeführt worden, nachdem sie sechs Tage von dem Volk umzogen worden ist, begleitet von der Bundeslade und den Priestern, welche die Posaunen bliesen. Auf diese Weise verkündeten sie die Rechte des Herrn der ganzen Erde an das Land, während Jericho die Festung des Feindes war. Am siebten Tag, nachdem sie die Stadt sieben Mal umzogen hatten (doppeltes Bild der Vollkommenheit), stießen die Priester in die Posaunen, das Volk schrie und die Stadtmauern fielen ein. Die Stadt wurde zerstört und alles, was Leben hatte, fiel unter dem Schwert, außer Rahab und alle die, die sie bei sich versteckt gehalten hatten unter der Karmesinschnur (Jos 2,1-22; Jos 6; Heb 11,30). Ein Fluch wurde über den Mann ausgesprochen, der die Stadt wiederaufbauen würde. Dies wurde erfüllt, als der Mann Hiel sie wieder errichtete (1. Kön 16,34).
Jericho wurde Benjamin zugeteilt (Jos 18,21), später aber durch Eglon, den König von Moab, besetzt. Sie wird mit „Palmenstadt" betitelt (5. Mo 34,3; Ri 1,16; 3,13; 2. Chr 28,15). Später wohnten die „Söhne der Propheten" in ihr, welche sagten, die Lage in der Stadt sei gut, nur das Wasser der Stadt sei schlecht. Es war Elisas erstes Wunder, er warf Salz hinein und Wasser wurde gesund. Es war die Gabe des himmlischen Segens anstelle des Fluches (2. Kön 2,18-22). Einige von denen, die aus der Gefangenschaft zurückkehrten, werden „Söhne Jerichos" genannt (Esra 2,34; Neh 7,36).
Doch nur wenig ist über Jericho bekannt, bis Marcus Antonius ihre Palmenpflanzungen und Blumengärten der Kleopatra schenkte. Von ihr wurde der Platz an Herodes des Großen vermietet, der dort seinen Palast hatte und auch dort starb. Wenig später wurde es niedergebrannt, aber durch Archelaus wiederaufgebaut. Es war die Stadt, die der Herrn besuchte, als er bei Zachhäus einkehrte und den blinden Mann heilte (Mt 20,29; Mk 10,46; Lk 18,36; 19,1).
Das Ain es Sultan, 31° 52' N, 35° 27' O, wird für die Wasserquelle gehalten, die Elisa geheilt hat und die Ruinen um sie herum zeichnen einen Teil der Stadt, etwa 8 km vom Jordan entfernt. Aber dies ist nicht der Teil der Stadt zur Zeit des Neuen Testamentes. Diese Stelle mag eventuell der elenden Stadt Eriha entsprechen, die manchmal Jericho genannt wird. Sie liegt etwa 1 km südöstlich des alten Stadtteils.