Maria, die Mutter Jesu – Bibel-Lexikon

Sie war die Jungfrau, von der im A.T. prophezeit wurde, dass sie einen Sohn gebären würde (Jes 7,14). Der Engel Gabriel wurde von Gott ausgesandt, um ihr zu sagen, dass der Heilige Geist über sie kommen und Kraft des Höchsten sie überschatten würde. Sie würde einen Sohn hervorbringen, dem sie den Namen Jesus geben sollte. Sie fragte den Engel, wie das geschehen sollte, da sie doch Jungfrau war. Auf die Antwort des Engels erwiderte sie gottesfürchtig: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort." Daraufhin besuchte sie ihre Kusine Elisabeth, welche, mit Heiligem Geist erfüllt, Maria mit „Mutter meines Herrn" begrüßte und bekundete, dass sie gesegnet war. Maria lobte Gott, dass Er auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut hat. Alle Geschlechter würden sie glücklich preisen (Lk 1,26–56).

Wegen der vom römischen Kaiser angeordneten Volkszählung mussten Joseph und Maria nach Bethlehem ziehen, wo gemäß der Weissagung Jesus geboren wurde. Es kamen Hirten, die von Engeln die Botschaft über den Erretter mitgeteilt bekommen hatten. Maria bewahrte und erwog diese Ereignisse in ihrem Herzen. Als das Kind nach dem Gesetz Moses im Tempel dem Herrn dargestellt wurde, segnete der treue Simeon Maria, musste ihr aber sagen, dass ein Schwert ihre Seele durchdringen würde. Ihm wurde auch von den Magiern aus dem Morgenland Huldigung dargebracht. Danach nahm Joseph Maria und das Kind und zog nach Ägypten, nachdem ihm ein Engel des Herrn diese Anweisung gegeben hatte. So entgingen sie den mörderischen Plänen des Herodes (Mt 2,13). Als sie zurückkamen, blieben sie in Nazareth (Mt 2,23).

Maria wird als nächstes erwähnt, als sie Jesus mit Schmerzen suchte und ihn in Jerusalem im Tempel bei den Lehrern fand. Jesus antwortete auf ihre Frage, dass er in dem sein müsse, was seines Vaters ist. Die Bedeutung dieser Worte verstand Maria nicht (Lk 2,42–50). Bei der Hochzeit zu Kana, auf der Maria mit dem Herrn und seinen Jüngern war, bekam sie eine weitere unerwartete Antwort: „Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen" (Joh 2,4). Sie sprach daraufhin zu den Dienern, dass sie tun sollten, was irgend er befehlen würde. Dies hatte zur Folge, dass der beste Wein zum Schluss ausgeschenkt wurde, was bildlich auf die Entwicklung des Reiches Gottes hinweist. Bei einer anderen Gelegenheit wollten Maria und die „Brüder" des Herrn mit ihm sprechen, aber auch diesmal gab er eine überraschende Antwort, indem er sagte, dass alle die, die den Willen seines Vaters tun, sein Bruder, seine Schwester und seine Mutter sind (Mt 12,46–50).

Zweifelsohne verstand Maria die Worte nach dem Tod des Herrn Jesus. Sie stand nahe am Kreuz und sah ihren Sohn und Herrn, wie er an das Kreuz genagelt war. Das war der Moment, wo ein Schwert ihre Seele durchbohrte. Sie wurde vom Herrn der Fürsorge Johannes’ anbefohlen, der sie zu sich nahm. Das letzte Mal ist von Maria die Rede, als sie mit den Elfen in Jerusalem auf die Gabe des Heiligen Geistes wartet. Christen nennen sie zu Recht „Gesegnete", da es eine große Ehre war, die Mutter Jesu zu sein. Es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass sie eine privilegiertere Stellung vor anderen Heiligen einnahm. Die Art und Weise, wie der Herr Jesus zu ihr und über sie sprach, widerlegt diese Theorien. Jesus wurde ihr erstgeborener Sohn genannt (Mt 1,25; Lk 2,7), was klar zeigt, dass sie weitere Kinder hatte. Die Volksmengen sagten: „Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, und ein Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?" (Mk 6,3).


Kategorien

Frau NT