Freude – Bibel-Lexikon
Freude ist das, wonach ein Mensch sich sehnt. Er ist bestrebt, diese Freude zu finden und er findet sie, wenn er Gott findet, und nur dann. Er behält sie in dem Maß, in welchem er in der Erkenntnis Gottes wächst. Gott ist der Urheber wahrer Freude, wie er auch der Urheber jeder guten Gabe und jedes vollkommenen Geschenks ist. Während er selbst diese gute Gabe ist und über jeder Sünde steht, findet er seine eigene Freude in der Buße eines Sünders, der umkehrt, um ihn zu suchen. Nachdem die Sünde in die Welt gekommen war und der Mensch dadurch von Gott entfremdet wurde, besteht seine Vorstellung von Freude darin, so glücklich zu sein, wie es ohne Gott und entfernt von ihm nur möglich ist (siehe der verlorene Sohn in Lk 15,11-32). Aus einem solchen Lebenskurs können aber allein Enttäuschung und Bitterkeit im Diesseits und ewiges Leid im Jenseits resultieren. Wenn jedoch, im Gegensatz dazu, das Licht der Liebe Gottes, das sich in der Gabe seines Sohnes und dessen Tod offenbarte, das Herz trifft, wird es sogleich mit „unaussprechlicher und verherrlichter Freude" erfüllt.
„Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist" (Rö 14,17). Überdies ist die Frucht des Geistes Liebe, Freude, Friede neben weiteren schönen Charakterzügen, sie wird in dem Herz des Gläubigen durch den Geist hervorgerufen zur Verherrlichung Gottes. Der Apostel wünschte den Römern, dass der Gott der Hoffnung sie erfüllen möge mir aller Freude und allem Frieden im Glauben (Rö 15,13). Auch die Thessalonicher hatten das Wort in vieler Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes aufgenommen. Es könnten noch viele andere Bibelstellen angeführt werden, um zu zeigen, wie die Freude ein Hauptmerkmal solcher ist, die zu Gott gebracht worden sind. Der einzige Mensch, der niemals auf diese Weise in die Freude eingeführt werden musste - weil er seine Freude immer in Gott fand, so wie auch Gott Freude an ihm hatte - ist der, welcher ein „Mann der Schmerzen" genannt wird. Dieser vollkommene und gesegnete Eine hatte seine eigene, tiefe Freude in der Gemeinschaft mit und in der Abhängigkeit von seinem Gott. Er wünschte für die Seinen in der Welt, dass diese, seine Freude auch ihr Teil würde.
Wahre Freude ist in dieser Welt in ihrem momentanen Zustand unbekannt; aber es wird ein Tag kommen, an dem Sorgen, Leiden, Tod und all die finsteren Früchte der Sünde weggetan sein werden. Gott selbst wird alle Tränen abwischen und das Universum mit ungetrübter und ewiger Freude erfüllen. Dieser Tag wird in Offenbarung 21 geschildert.