Samuel, Das zweite Buch – Bibel-Lexikon

Das zweite Buch Samuel schildert die endgültige Einsetzung Davids als König im Königreich Israel. Es beschreibt die Geschichte dieses Königreichs sowie die persönliche Geschichte Davids bis nahe an sein Lebensende (siehe David).

Kapitel 1 bis 4

David trauerte über den Tod Sauls und erstrebte nicht etwa die sofortige Herrschaft über das Königreich. Er vertraute seinen Weg dem Herrn an, fragte ihn danach, zu welcher der Städte er hinziehen sollte und gab sich damit zufrieden, sieben Jahre und sechs Monate in Hebron zu regieren, bis Gottes Zeit für ihn gekommen war, dass er über alle Stämme regieren sollte.

Abner, Sauls Heeroberster, machte Isboseth, den Sohn Sauls, zum König in Machanaim. Er war jedoch nicht der Gesalbte Gottes, wie Saul es gewesen war. Es gab Kriege zwischen den zwei Häusern, aus denen sich David aber heraushielt. Sie wurden von Joab und Abner geführt. Das Haus Davids wurde immer stärker. Da Abner am Tadel Isboseths bezüglich Rizpa, der Nebenfrau Sauls, Anstoß genommen hatte, sagte er sich von ihm los und trat zu David über. Jedoch wurde er, da er Joabs Bruder Asael zuvor in einem der Kriege ermordet hatte, auf heimtückische Weise von Joab erschlagen, zweifellos ebenso aus Neid wie aus dem Motiv heraus, den Tod seines Bruders zu rächen. Anschließend ermordeten zwei von den Heerobersten Sauls Isboseth und brachten seinen Kopf zu David. David hingegen verurteilte sie dazu, für ihre Bosheit ihr eigenes Leben zu verlieren. Auf dieses Geschehen folgte die Salbung Davids zum König durch alle Stämme Israels.

Kapitel 5

David zog nun als König von ganz Israel nach Jerusalem, um dort zu residieren. Er nahm sich dort noch mehr Frauen und Nebenfrauen und es wurden ihm etliche Kinder geboren. Zweimal trug er einen bemerkenswerten Sieg über die Philister davon.

Kapitel 6 bis 7

Diese Kapitel schildern das Heraufbringen der Lade Gottes nach Jerusalem. Anschließend hatte David den Gedanken, ein Haus für Gott zu bauen, was aber nicht der Wille Gottes war. Gott würde ihm ein Haus bauen und sein Sohn sollte ein Haus für Gott bauen. David betete und dankte Gott.

Kapitel 8 bis 10

David bezwang alle Feinde Israels und übte Gerechtigkeit und Gericht über das ganze Volk aus. Danach erzeigte er dem Hause Sauls in der Person Mephiboseths, des Sohnes Jonathans, Güte und Freundlichkeit. Obwohl dieser an beiden Füßen lahm war, saß er beständig am Tisch des Königs.

Hanun, der König der Ammoniter, zog eine schwere Strafe auf die Ammoniter und die Syrer, die ihnen zur Hilfe kamen, da er die Botschafter beleidigte, die David ihm aus Freundlichkeit gesandt hatte. Dies ist eine klare Illustration der ernsten Tatsache, dass mit solchen, die die Gnade zurückweisen, im Gericht verfahren werden wird.

Kapitel 11 bis 12

In diesen Kapiteln wird die traurige Geschichte der Sünde Davids bezüglich Bathseba geschildert und die Art und Weise, wie er den Tod ihres Ehemanns zu Wege brachte. Er wurde von Nathan getadelt, bekannte seine Sünde und sie wurde weggenommen. Dennoch musste er die notwendige Züchtigung ertragen.

Kapitel 13 bis 20

Nun wird von der Unordnung im Hause Davids berichtet: Sein Sohn Amnon wurde ermordet. Absalom war verpflichtet, ins Exil zu gehen, kehrte aber ohne Reue zurück. Es folgte sein Aufstand und David suchte Sicherheit in der Flucht. Die durch Nathan vorausgesagte Strafe musste geschehen, aber Gott erbarmte sich seines Gesalbten. Die Ratschläge Ahitophels wurden in Torheit umgewandelt und Absalom traf das verdiente Ende. David kehrte nach Jerusalem zurück. Ein kleinerer Aufstand von Scheba wurde durch dessen Tod niedergeschlagen. David wurde wieder auf den Thron gesetzt und seine Obersten im Königreich ordnungsgemäß verzeichnet (vgl. 2. Sam 8,16.18).

Kapitel 21 bis 22

Gott sandte für drei Jahre eine Hungersnot, da er eine Auseinandersetzung mit dem Hause Sauls hatte. Saul hatte nämlich die Gibeoniter getötet, denen Israel Schutz geschworen hatte. David versuchte, eine Entschädigung zu schaffen. Die Gibeoniter forderten, dass ihnen sieben Nachkommen Sauls gegeben werden möchten. Sie würden sie vor dem Herrn aufhängen. Rizpa, die Mutter einiger von ihnen, verteidigte ihre Körper Tag und Nacht, bis David sie mit den Überresten Sauls und seines Sohnes Jonathan zusammen begrub. Und Gott ließ sich für das Land erbitten.

Die Philister führten aufs Neue Krieg gegen Israel und nun wurden die Nachkommen Raphas (d.i. Riese) von Davids tapferen Männern erschlagen. Dem Ganzen folgt ein Dankespsalm von David, in dem er das feiert, was Gott für ihn in seinen Bedürfnissen und Gefahren gewesen war. Einige der darin ausgedrückten Gedanken werden sich, wie es in vielen der Psalmen der Fall ist, erst in der Person Christi selbst vollständig erfüllen.

Kapitel 23

Dieses Kapitel enthält „die letzten Worte Davids", in denen er frohlockt in der Unfehlbarkeit des Bundes Gottes, ungeachtet des Versagens in seinem eigenen Haus. Dann folgt eine Liste der Helden Davids mit ihren Taten der Tapferkeit und Hingabe. Gott wird ebenfalls seine tapferen Männer haben; er wird sie aufzählen, wenn er die Völker verzeichnet (Ps 87,6).

Kapitel 24

Es ist traurig, dass die letzte öffentliche Handlung Davids eine Sünde sein sollte. Jedoch muss beachtet werden, dass der Zorn des HERRN gegen Israel entbrannt war und Gott ihre Rebellion bestrafte, indem er Satan erlaubte, an dem Hochmut des Herzens Davids dahingehend zu wirken, dass er Israel zählte (vgl. 1. Chr 21,1). Sogar Joab war in der Lage zu erkennen, dass dies ein Fehler war und versuchte, den König von seinem Vorhaben abzubringen. Aber Satan hatte Erfolg und das Volk wurde gezählt.

David erkannte anschließend, dass er schwer gesündigt hatte, bekannte es Gott und bat ihn, seine Ungerechtigkeit hinweg zu nehmen. Drei Strafen wurden David nun durch den Mund des Propheten vorgestellt und er wählte, „in die Hand des HERRN (zu) fallen, denn seine Erbarmungen sind groß". Eine Pest raffte 70.000 Männer hin, aber als der vernichtende Engel nach Jerusalem kam, wurde seine Hand abgezogen. David kaufte die Tenne Arawnas und seine Rinder, errichtete einen Altar und opferte Brandopfer und Friedensopfer und die Plage wurde abgewehrt.

Schlussbemerkungen

Das zweite Buch Samuel berichtet die Regierungszeit Davids. In seiner Verwerfung und darin, wie er alle seine Feinde bändigte, ist er ein offenkundiges Vorbild von Christus. Davids Sünden werden nicht verborgen, aber sein Herz kehrte immer wieder zu Gott um und sein Vertrauen wurde mit Gnade und Wiederherstellung beantwortet, obwohl die den Regierungswegen Gottes entsprechende Züchtigung zu seinem eigenen Wohle nicht zurückgehalten wurde.