Zephanja, Das Buch – Bibel-Lexikon
Über die Person des Propheten Zephanja wird uns nur eine Einzelheit mitgeteilt: seine Abstammung über vier Generationen. Er war ein Sohn Kuschis und ein Nachkomme Hiskias. Der Zeitraum seiner Prophezeiung sind die „Tage Josias, … des Königs von Juda", der 640 - 609 v.Chr. regierte. Die Prophezeiung enthält das Gericht Gottes, auch hinsichtlich des Zeugnisses, das abgelegt wurde, als es unter dem frommen und gottesfürchtigen König Josia zu äußerlichen Reformen kam. Der Geist Gottes konnte die Herzen des Volkes lesen und sehen, welches sittliche Verderben mit der äußerlichen Verehrung Gottes verbunden war (vgl. Jer 3,6-10). Der Prophet erklärt, dass die Gerichte über das Land kommen werden, wobei der treue Überrest am Ende Gnade erfahren wird. Innerhalb von vier Jahren nach dem Ende von Josias Regierung wurde Jerusalem von Nebukadnezar erobert, und die heiligen Gefäße des Tempels wurden weggenommen. Damit begann die Gefangenschaft Judas.
Kapitel 1
Die Prophezeiung beginnt mit den Worten: „Ich werde alles von der Fläche des Erdbodens ganz und gar wegraffen, spricht der Herr". Gott konnte sehen, dass es immer noch Anhänger des Baal sowie Götzenpriester (hebr. chemarim; vgl. 2. Kön 23,5; Hos 10,5) gab. Außerdem fand er solche, die das „Heer des Himmels" verehrten, und andere, die bei dem HERRN und bei ihrem König (hebr. Malkam), d.h. dem Baal schworen (vgl. Jer 49,1). Das unausweichliche Gericht würde sie überraschen, auch ihr Gold und Silber würde sie nicht retten an dem großen Tag des Zornes Gottes über das ganze Land Juda und Jerusalem. „Maktesch" in Zephanja 1,11 bedeutet wörtlich „Mörser" oder „ausgehöhlte Stelle" in einem Felsen (vgl. Ri 15,19; Spr 27,22, wo das gleiche hebräische Wort vorkommt). Dies ist wahrscheinlich ein Hinweis auf Jerusalem, wo sie, wie in einem Mörser, von ihren Feinden zerstoßen werden würden.
Kapitel 2
Das Volk wird als Nation „ohne Scham" angesprochen, es wird aufgerufen, den Herrn zu suchen, wenn ein Überrest am Tag seines Zorns bewahrt bleiben sollte. Dann spricht Gott sein Urteil über die verschiedenen Nationen, die sich als Feinde Gottes und seines Volkes erwiesen hatten. Gott hatte zeitweise einige von ihnen als Mittel zur Bestrafung seines auserwählten Volkes benutzt, aber sie hatten in hochmütiger Weise ihre Macht missbraucht. Daher würden seine Gerichte sie sicherlich treffen. Die Prophezeiung bezieht sich auf den zukünftigen großen Tag des Zornes Gottes.
Kapitel 3
In diesem Kapitel geht es um Jerusalem, die verunreinigte Stadt. Alle Fürsten, Richter, Propheten und Priester waren verdorben. Die Nationen, von denen einige schon im vorigen Kapitel erwähnt wurden, werden völlig geschlagen. Dann wird Juda wieder auf den Herrn hören. In der Zukunft wird der HERR sich, nachdem er die Nationen bestraft hat, wieder seinem Volk zuwenden und den Überrest segnen. Israel soll wieder lobsingen, sein König, der HERR selbst, wird in seiner Mitte sein. Israel soll „zum Namen und zum Lob" unter allen Völkern der Erde gemacht werden. Christus wird hier nicht wie in anderen Prophezeiungen als Messias, sondern als Herr vorgestellt. Die „Zeiten der Nationen" und ihrer vier Königreiche sind vorüber.