Gegenbild – Bibel-Lexikon
Das griechische Wort αντιτυπον wird in Hebräer 9,24 und in 1. Petrus 3,21 mit „Gegenbild" übersetzt. Es kann sich wörtlich auf das Schriftbild beziehen, das durch die Verwendung von Buchstabenlettern im Buchdruck entsteht, ebenso aber auch auf den Wachsabdruck eines Siegels, welcher dem zugehörigen Stempel entspricht. Wenn das Prägeinstrument aufgedrückt wird, wird ein genaues Abbild der Prägung des Prägestempels angefertigt. Ein einfaches, aber sehr schönes Beispiel illustriert diesen Sachverhalt: Unter dem Gesetz wurde morgens und abends jeweils ein Lamm als Brandopfer dargebracht. Im N.T. lesen wir: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt." Hier wird deutlich, dass das Lamm des Morgen- und Abendbrandopfers ein Vorbild auf den Tod des Herrn Jesus (das Gegenbild) war.
In Hebräer 9,24 ist das „mit Händen gemachte Heiligtum", nämlich die Stiftshütte, das Gegenbild, welches auf das wahrhaftige, himmlische Heiligtum hinweist. In 1. Petrus 3,21 wurden acht Seelen durch Wasser hindurch gerettet, was ebenso wie die Taufe ein Gegenbild der Errettung ist.
Zweifellos gibt es noch eine ganze Anzahl weiterer Gegenbilder im N.T., jedoch muss jedes Gegenbild ein Vorbild haben, dem es entspricht, wenn auch die Entsprechung nicht immer an der Oberfläche liegen mag. Wo die Schrift über Vorbilder und Gegenbilder schweigt, ist die Unterweisung des Heiligen Geistes notwendig. Sonst besteht die große Gefahr, zwei Dinge miteinander zu verbinden, die keinen geistlichen Zusammenhang haben, obwohl Namen und Wörter einander zu entsprechen scheinen.
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