Ehe – Bibel-Lexikon
Dies ist eine Einrichtung Gottes. Er sagte, dass es nicht gut sei, dass der Mensch allein sein sollte, und er gab Adam eine passende Hilfe in der Person Evas. Adam sagte, „Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin (isha) genannt werden, denn vom Mann (ish) ist diese genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein" (1. Mo 2,23.24). Diese Einheitserklärung wurde durch den Herrn bestätigt, der, als er obiges zitierte, hinzufügte: „also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammgefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden" (Mt 19,5.6; Mk 10,7-9). Dies wird zudem durch das Bild der heiligen Verbindung des Herrn mit der Versammlung bestärkt: „Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinen Gebeinen. Deswegen wird ein Mensch den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß; ich sage es aber in Bezug auf Christus und auf die Versammlung" (Eph 5,30-32).
All das zeigt, dass die Ehe, die Vereinigung von einem Mann und einer Frau, bei der die zwei, und nur zwei, eins werden, eine Einrichtung Gottes ist. Was mehr als das ist, ist nicht von Gott, sondern aus der Lust des Menschen entstanden. Diese Anordnung wurde zuerst durch Lamech gebrochen, dem sechsten nach Adam, der zwei Frauen hatte. Lange nach dieser Begebenheit wird von Frauen berichtet, die wegen ihres großen Wunsches nach Kindern ihren Männern ihre Dienerinnen gaben - eine Tat, die heute als für eine Ehefrau sehr unnatürlich verurteilt wird. Sarai gab ihre ägyptische Hausmagd Abram zur Frau (sowohl für Sarai als auch für Hagar wird im Hebräischen für „Ehefrau" dasselbe Wort benutzt), und Gott sagte, dass er aus Ismael eine große Nation machen würde. Die zwei Frauen Jakobs gaben ihre Hausmägde ihrem Ehemann und so hatte er vier Frauen. Gott sah die zwölf Söhne der vier Frauen alle als Söhne Jakobs an und sie wurden die Häupter der zwölf Stämme. Man könnte annehmen, dass Gott das Ergebnis dieser Verbindungen nicht segnen würde, aber er tat es. Es wird nicht berichtet, dass für diesen Sachverhalt ein Gesetz gegeben wurde.
In früheren Zeiten wurden Ehen auch zwischen nahen Verwandten geschlossen. Dies wurde durch das Gesetz Moses geändert, ebenso wie Beschränkungen hinsichtlich der Scheidung eingeführt wurden. Dennoch erlaubte Mose ihnen auch unter Gesetz wegen der Härte ihrer Herzen, sich aus irgendeinem Grund von ihren Frauen zu trennen. „Aber von Anfang war es nicht so", und von der Zeit an, als der Herr auf der Erde lebte, sollte es nicht länger so sein (Mt 19,5-9). Die Wahl von Personen, die Älteste oder Diakone in der Versammlung werden sollten, wurde auf solche beschränkt, die Ehemänner „einer Frau" waren (1. Tim 3,2.12; Tit 1,6). Gott hat es in seiner Vorsehung so angeordnet, dass in allen Ländern, die sich christlich nennen, es einem Mann erlaubt ist, nur eine Frau zu haben (und in den besten dieser Länder kann ein Mann sich nicht von seiner Frau scheiden lassen, außer wenn sie selbst den Ehebund gebrochen hat). Die Anordnungen für eine Gott wohlgefällige Ehe werden beiden Ehepartnern in den Briefen gegeben. Die Frauen sollen ihren Männern unterwürfig sein, und die Ehemänner sollen ihre Frauen lieben und nähren, wie Christus die Versammlung (Eph 5,22.28.29).
Es ist bis heute nicht bekannt, wie früher die Verhandlungen geführt wurden, die dazu führten, dass ein Mann und eine Frau sich verlobten oder vermählten, oder wie die Zeremonien üblicherweise abliefen. Das verlobte Paar wurde sofort als Mann und Frau angesehen, wie es im Fall Joseph zu sehen ist, der darüber nachdachte, sich von seiner verlobten Frau Maria zu trennen (Mt 1,18.19). Im Orient sah ein Mann seine verlobte Frau gewöhnlich nicht, bis sie verheiratet waren (wie Isaak, der Rebekka nicht sah und keine Wahl in dieser Sache hatte). Das Verlöbnis und der Betrag der Mitgift, der durch den Ehemann an den Brautvater zu zahlen war, wurde durch die Verwandten vereinbart.
Von den antiken Heiratszeremonien ist sehr wenig bekannt. In der Nacht der Hochzeit gingen die Jungfrauen mit Lampen oder Fackeln, um den Bräutigam zu treffen und ihn zum Haus der Braut zu begleiten, wie in Matthäus 25,1-13. Solche Prozessionen wurden auch in heutiger Zeit gesehen, und der gleiche Ruf war zu hören: „Siehe, der Bräutigam." Sie hatten Hochzeitsfeste wie in dem Gleichnis von Matthäus 22,1-14 (als jedem Gast ein spezielles Gewand zur Verfügung gestellt wurde) und wie das, zu welchem der Herr, seine Mutter und seine Jünger in Kana eingeladen waren, wo der Herr Wasser in Wein verwandelte (Joh 2,1-11).
Die Versammlung wurde als eine keusche Jungfrau mit Christus verlobt (2. Kor 11,2), und sie wartet auf die herrliche Zeit, wenn gesagt werden wird: „Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend und rein; denn die feine Leinwand sind die Gerechtigkeiten der Heiligen. [...] Glückselig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes!" (Off 19,7-9). Und der Herr wird während seines Königtums ebenso eine irdische Braut haben (Hos 2,7). Siehe auch Lied der Lieder.
Verweise auf diesen Artikel
Heirat | Vermählung