Judas Iskariot – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Iskáriot (oder Ischárioth) = der Mann aus (dem Orte) Karioth

Sohn Simons und einer der zwölf Apostel (Mt 10,4). Er war ein falscher Jünger. Als der Herr zu seinen Aposteln sagte: „Ihr seid rein", nahm er Judas mit den Worten „aber nicht alle" davon aus. Er wurde mit den anderen ausgesandt zu predigen, und auch was das Vollbringen von Wundern im Namen des Herrn Jesus anging, wurde in seinem Fall keine Ausnahme gemacht. Als Maria den Herrn salbte, beklagte Judas sich über die Geldverschwendung, indem er die Bedürfnisse der Armen als Vorwand benutzte. Jedoch sorgte er sich nicht tatsächlich um die Armen. Er verwaltete die Kasse, und er war ein Dieb. Satan kannte Judas‘ Begierde und gab es ihm ins Herz, den Herrn für Geld zu verraten, was dieser schließlich auch für 30 Silberstücke tat (u. a. Mt 26,14-50; Lk 22,3.47.48; Joh 13,2; 18,2-5). Anschließend ergriff Satan selbst, als der Widersacher, Besitz von ihm, um den Erfolg des Verrates sicherzustellen (Joh 13,26-27).

Wahrscheinlich dachte Judas, dass der Herr vor denen, die ihn verhafteten, fliehen würde, so wie er sich aus früheren Gefahren befreit hatte, während er das Geld verdienen könnte. Als der Herr verurteilt war, wurde Judas von Reue erfüllt; er bekannte, dass er unschuldiges Blut vergossen hatte und warf das Geld in den Tempel (Mt 27,3-5). Er war von Satan vollständig hinters Licht geführt worden, der ihn erst versuchte, sich das Geld zu verdienen, und es ihn dann nicht behalten ließ. Er ging hin und erhängte sich, und wahrscheinlich fiel er vom Baum, so dass seine Eingeweide herausquollen (Apg 1,16-18). Ein furchtbares Ende eines sündigen Weges! Der Herr nannte ihn den „Sohn des Verderbens" (Joh 17,12).

In letzter Zeit haben Menschen irrtümlicherweise behauptet, dass sein reuiges Bekenntnis wirkliche Buße zeigte, und dass man auf seine Errettung hoffen könnte! Aber das ist nicht der Fall. Er fiel, „um an seinen eigenen Ort zu gehen" (Apg 1,25). Es war eine Erprobung des Menschen unter neuen Umständen. Er war ein „Freund" (Ps 41,10 Anm.) des Herrn Jesus, er hörte seine gnädigen Worte und sah seine Wundertaten, und es war ihm wohl auch erlaubt, selbst Wunder im Namen des Herrn zu tun. Und doch fiel er - so wie es auch bei jeder anderen Versuchung des Menschen geschah. Judas ist ein ernstes Beispiel davon, wie weit eine Person unter den Einfluss und die Macht des Christentums gelangen kann und doch abtrünnig wird (vgl. Heb 6,1-6).


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