Dan – Bibel-Lexikon
1. Der fünfte Sohn von Jakob und der erste von Bilha, der Magd Rahels (1. Mo 30,6). Es wird wenig über ihn persönlich berichtet, nur ein Sohn wird in 1. Mose 46,23 erwähnt. Der Stamm Dan war dennoch, sehr zahlreich. Beim Auszug aus Ägypten waren es 62.700 Kriegsmänner von Dan, womit sie alle anderen Stämme außer Juda übertrafen. Bei der zweiten Zählung waren ihre Zahl auf 64.400 angewachsen. (4. Mo 1,39; 26,42.43) Als sie jedoch im Land waren, drängten die Amoriter die Kinder Dan in das Gebirge. Denn sie gestatteten ihnen nicht, in die Talebene herabzukomman (Ri 1,34). Dies zeigte großen Mangel an Glauben bei den Danitern (wie sie in Ri 13,2; 18,1.11; 1. Chr 12,36 genannt werden). Debora singt in ihrem Lied: „Dan, warum weilte er auf Schiffen?," als die Feindes des Herrn geschlagen wurden?
Ihr Erbteil lag an der Meeresküste zwischen dem von Manasse und Juda. Es war klein im Vergleich zu ihrer Anzahl, was einige veranlasste, nordwärts zu ziehen und die Stadt Dan zu bauen. Dan tat sich nicht besonders unter den Stämmen hervor, aber Oholiab, der Bezaleel bei der Arbeit an der Stiftshütte half, war aus diesem Stamm (2. Mo 31,6), und Simson ebenso.
Als Jakob seine Söhne segnete, sagte er: „Dan wird sein Volk richten, wie einer der Stämme Israels. Dan wird eine Schlange sein am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Rosses beißt, und rücklings fällt sein Reiter" (1. Mo 49,16.17). Dieser Stamm war der erste, der frühzeitig im Land den Götzendienst einführte, welcher fortbestand, bis das Volk in die Gefangenschaft geführt wurde (Ri 18,30.31). Einige nehmen naturgemäß an, dass die Otter, die in die Ferse beißt, identisch ist mit der Schlange, die die Ferse des Samens der Frau zermalmen würde (1. Mo 3,15). Der Ausspruch Jakobs scheint nahezulegen, dass der Antichrist aus dem Stamm Dan kommen wird. Diese Auslegung ist schon bei Christen aus frühesten Zeiten zu finden. Moses sagte: „Dan ist ein junger Löwe, der hervorspringt aus Basan (5. Mo 33,22), was prophetisch darauf hinweisen mag, dass Dan das Werkzeug Satans sein würde (vgl. Psalm 22,12.13). Dieser Gedanke wird dadurch bestätigt, dass Dans Name in 1. Chr 2 - 8 fehlt, wenn man berücksichtigt, dass das Buch der Chronika viel über Gnade und Segen spricht. Er wird ebenso in der Liste der Stämme ausgelassen, wenn es darum geht, dass von jedem Stamm 12.000 in der Zukunft versiegelt werden (Off 7,3-8). Trotzdem besteht Gottes Verheißung, dass die zwölf Stämme bewahrt bleiben werden. Der Stamm Dan wird seinen Erbteil im Land erhalten, wie es in Hesekiel 48,1.2.32 prophezeit wird.
2. Das Erbteil, welches Dan zufiel, wurde von diesem Stamm als zu klein befunden. Deshalb ging ein Teil der Daniter weit nach Norden bis nach Lais, welches sie einnahmen und zerstörten. Sie erbauten dort eine Stadt und benannten sie nach ihrem Vater Dan (Jos 19,47). Diese wird oft mit der nördlichen Grenze Israels gleichgesetzt. Der Ausdruck „von Dan bis Beerseba" schließt das ganze Land ein. In dieser Stadt wurde schon früh öffentlich Götzendienst ausgeübt. Einige Ruinen bei Tell el Kady, 33° 15' N, 35° 39' O bilden Überreste dieser Stadt. Der Ort wird oft aufgesucht, weil dort in der Nähe eine der Quellen des Jordan entspringt.