Ismael – Bibel-Lexikon
Jischmael
1. Sohn Abrahams und Hagars, der Magd Saras. Bevor er geboren wurde, lief Hagar aufgrund der Härte ihrer Herrin davon. Aber der Engel des HERRN erschien ihr und befahl ihr, zu ihrer Herrin zurückzukehren. Er verkündete ihr, dass ihre Nachkommenschaft zahllos sein würde und dass sie ihren Sohn Ismael nennen sollte, was „Gott hört" bedeutet. „Und er wird ein Wildesel von Mensch sein; seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn" (1. Mo 16,12). Abraham betete zwar, dass Ismael vor Gott leben möge, aber Ismael stellt symbolisch die Nachkommenschaft Abrahams dem Fleische nach dar. Trotz der Tatsache, dass Gott Abraham geantwortet hatte, er würde Ismael segnen, ihn außerordentlich mehren, ihn zwölf Fürsten zeugen lassen und ihn zu einer großen Nation machen, sollte dennoch der Bund mit Isaak errichtet werden.
Als Ismael 13 Jahre alt war, beschnitt Abraham ihn und alle Männer seines Hauses. Durch diese Tat anerkannte Abraham im Glauben, dass der Segen, den er für seine natürliche Nachkommenschaft erbeten hatte, nicht durch die Kraft des Fleisches erlangt werden kann. Alle Erbarmungen Gottes sind in der Auferstehung gesichert.
Als anlässlich der Entwöhnung Isaaks, des „nach dem Geist Geborenen" (vgl. Gal 4,29), das „große Festmahl" eingenommen wurde, spottete Ismael. Daraufhin bat Sara Abraham, sowohl die Mutter als auch den Sohn hinauszutreiben. Das war schmerzlich für Abraham, aber Gott billigte den Vorschlag. Da stand Abraham frühmorgens auf, und nachdem er sie mit etwas Brot und einem Schlauch Wasser versorgt hatte, sandte er sie fort. Das Wasser war bald aufgebraucht und Hagar setzte Ismael in ihrer Verzweiflung unter einen Strauch und entfernte sich so weit, dass sie ihn nicht sterben sehen musste. Da rief der Engel Gottes ihr zu und zeigte ihr einen Brunnen, sodass das Kind gerettet wurde. Gott war mit dem jungen Mann, da er ein Nachkomme Abrahams war. Er wohnte in der Wildnis und wurde ein Bogenschütze. Zuerst hielt er sich in der Wildnis Beersebas, später dann in Paran auf, einer Wüste zwischen Kanaan und dem Berg Sinai. Seine Mutter wählte eine Frau aus Ägypten als seine Ehefrau aus. Seine zwölf Söhne werden in der Schrift genannt. Auch von ihren „Gehöften" und „Zeltlagern" entsprechend ihren Stämmen wird dort gesprochen. Ismael war bei dem Begräbnis seines Vaters zugegen und lebte selbst 137 Jahre (1. Mo 16,11-16; 17,18-26; 21,8-21; 25,9-17; 28,9; 36,3; 1. Chr 1,28-31).
Die arabischen Beduinen sind zweifellos die Nachkommen Ismaels. Sie sind wilde Menschen im Sinne ihrer Liebe zur Freiheit. Sie leben in Zelten und reiten mit dem Speer in der Hand durch die Wüste. Sie sind wahrhaftig „gegen alle" (s.o.) und rauben jeden aus, wenn sie es mit ihrer eigenen Sicherheit vereinbaren können. Die Beduinen würden ihre Abstammung von Ismael nicht zugeben; sie verweisen bezüglich seiner Nachkommen auf die Mischaraber, da Ismaels Mutter eine Ägypterin war. Die Beduinen behaupten, von Joktan, dem Sohn Hebers, abzustammen (1. Mo 10,25).
2. Sohn Azels und Nachkomme Sauls (1. Chr 8,38; 9,44).
3. Vater Sebadjas, eines Fürsten unter Josaphat (2. Chr 19,11).
4. Sohn Jochanans und einer der „Obersten über Hundert", die mithalfen, Joas auf den Thron zu setzen(2. Chr 23,1).
5. Priester, der eine fremde Frau geheiratet hatte (Esra 10,22).
6. Sohn Nethanjas. Er stammte aus dem königlichen Geschlecht, aber es ist nicht bekannt, aus welcher Familie. Seine Listigkeit und seine Grausamkeit zeigen, dass er eines Thrones unwürdig war. Er erschlug auf verräterische Art und Weise Gedalja, welchen der König Babylons als Statthalter über die Städte Judas sowie über alle Juden, die bei ihm in Mizpa waren, eingesetzt hatte. Er ließ seinem Verbrechen noch weitere folgen, indem er grausam und heimtückisch 80 Männer aus Sichem, Silo und Samaria ermordete, die Gaben zum Tempel bringen wollten. Nur zehn von ihnen wurden verschont. Anschließend führte er alle, die in Mizpa übrig geblieben waren, gefangen weg und zog hin, um zu den Ammonitern hinüberzugehen. Jedoch befreiten Jochanan, der Sohn Kareachs, und die, welche bei ihm waren, die Gefangenen. Ismael entkam und ab dem Zeitpunkt wird nichts mehr über ihn berichtet (2. Kön 25,22-26; Jer 40,7-16; 41,1-18).