Sauerteig – Bibel-Lexikon
Sauerteig wurde schon früh bei der Gärung von Brot benutzt. Als Symbol wird er in der Schrift stets für das Wirken des menschlichen Elementes, egal ob Gesinnung oder Fleisch, in den Dingen Gottes benutzt. Der Sauerteig steht also letztendlich für das Wirken des Bösen.
Es war streng verboten, Sauerteig in irgendeinem Feueropfer zu verbrennen (3. Mo 2,11). Im Friedensopfer hingegen war es dem Opfernden erlaubt, neben den ungesäuerten Kuchen und Fladen auch gesäuertes Brot darzubringen, dass gegessen werden sollte (3. Mo 7,12.13). Die Anwesenheit dieses Brotes bei diesem Opfer scheint zunächst eine Ausnahme zur Feststellung, dass Sauerteig immer eine Form des Bösen bedeutet, nahe zu legen. Aber das ist keineswegs so, weil das Friedensopfer im Bild für Anbetung steht, und dabei ist der Anbeter leider nicht völlig frei von innewohnender Sünde.
Auch in dem Gleichnis von dem „im Mehl verborgenen Sauerteig" stellt der Sauerteig das Böse dar, welcher auf heimtückische Weise die ganze Masse, mit der er vermischt wird, durchdringt. Der Herr fügt noch die ernsten Worte hinzu: „bis es ganz durchsäuert war" (Lk 13,20.21). Es ist eine nur allzu wahre Ähnlichkeit mit dem Reich Gottes, weil sich darin überall Böses ausbreitet.
In Matthäus 16,6-12 wird der Sauerteig auf die Lehre der Pharisäer und Sadduzäer angewandt. In der Versammlung muss der entdeckte Sauerteig hinausgefegt werden, weil „ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert" (1. Kor 5,6-8). Im Reich Gottes jedoch wirkt der Sauerteig, also das Böse, bis alles durchsäuert ist (Mt 13,33). Erst dann wird der König „alle Ärgernisse [...] und die, welche die Gesetzlosigkeit tun", aus seinem Reich hinaustun, und sie in den Feuerofen werfen (Mt 13,41.42).