David – Bibel-Lexikon
Der Name bedeutet „Geliebter". David war der Sohn Isais, ein Nachkomme von Boas und Ruth, einem Juden und einer Heidin. Sowohl Juden als auch Heiden sollen in Christus, den David versinnbildlicht, gesegnet werden. David wurde in Demut gesalbt, als er das Kleinvieh weidete. Seine sieben Brüder waren vor Samuel vorübergegangen, aber der eine, der gesalbt werde sollte, musste nach dem Herzen Gottes sein - einer, der sich um das Volk Gottes kümmern und es nähren würde. „Der Geist des HERRN geriet über David von diesem Tage an und fortan" (1. Sam 16,13). Christus war der wahre Messias, den David im Vorbild darstellte. Er wurde bei seiner Taufe mit dem Heiligen Geist gesalbt, bevor er in seinen Dienst für Israel eintrat (Mt 3,13-17; Mk 1,9-11; Lk 3,21.22). Der Geist Davids war in seinem Innern bewegt, als er den Schmähungen Goliaths gegen den Gott Israels hörte. Er erzählte dann, wie er im Verborgenen das Kleinvieh beschützt und einen Löwen und einen Bären getötet hatte. Im Namen Gottes würde er auch den Riesen besiegen. Im Vertrauen auf den Gott Israels erschlug er den Riesen (1. Sam 17).
Das Lied der Frauen zum Lob Davids erregte die Eifersucht Sauls, dem seine eigene Bedeutsamkeit wichtiger war als die Sorge um das Volk Gottes. Er gab David seine Tochter Michal zur Frau, um ihn so in die Falle zu locken, aber seine Frau wurde seine Befreierin (1. Sam 19). Dies ist auch das Thema von Psalm 59. Er hatte das Vertrauen, dass Gott über seine Feinde lachen würde. Gott war seine Stärke und der Gott seiner Güte. Obwohl die Psalmen die Erfahrungen von Davids innerem Menschen zeigen, darf nicht vergessen werden, dass sie einen prophetischen Charakter tragen. Sie enthalten oft die Sprache des Überrestes Israels in der Zukunft und manchmal die Sprache Christi. Psalm 59 spricht von den Heiden, die sich Christus entgegenstellen werden.
Die Liebe zwischen Jonathan und David ist wunderbar, aber Jonathan konnte David nicht vor dem Hass Sauls schützen. David nahm Zuflucht zu dem Priester Ahimelech, der ihm das geheiligte Brot gab. Die souveräne Gnade Gottes erhebt sich über die Anordnungen, die mit Segen verbunden sind, wenn dieser Segen zurückgewiesen wird. Gottes Gesalbter war verworfen und die Schaubrote wurden als gewöhnlich betrachtet. David bekam das Schwert Goliaths und floh zu den Philistern. Offenbar wurde er von ihnen ergriffen (vgl. Ps 56,1). Er bat um Gnade, da die Menschen danach strebten, ihn zu verschlingen, und sagte: „Lege in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buch?" (Ps 56,9). Dennoch wusste er, dass er entkommen würde, weil Gott für ihn war. Er verstellte seinen Verstand gegenüber den Philistern und gab vor, ein Wahnsinniger zu sein (siehe Ps 34). David würde den HERRN zu jeder Zeit preisen; er rief und der HERR hörte ihn. Der Psalm weist aber prophetisch auf Christus hin, wie man z. B. in Vers 21 sieht.
David floh in die Höhle Adullam und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters kamen zu ihm, auch die Bedrängten und die, welche einen Gläubiger hatten und die Unzufriedenen. Der Prophet Gad war bei ihm und bald darauf auch der Priester Abjathar. Aber der Feind war nicht untätig. Doeg, der Edomiter berichtete es Saul, wie Ahimelech, der Priester, David geholfen hatte. Dies führte Saul sogar dazu, Doeg zu gebrauchen, um die Familie Ahimelchs zu töten. Dies wird in Psalm 52 aufgegriffen. Gott würde den Bösen zerstören und „den Mann, der Gott nicht zu seiner Stärke machte" (Ps 52,9). Es muss daran erinnert werden, dass die Umstände, durch die David gegangen ist, prophetisch von dem Geist benutzt werden, um die Erfahrungen im Konflikt zwischen Gut und Böse zu zeigen, die schließlich in Befreiung und Ruhm gipfeln.
Als die Philister die Israeliten angriffen und ausraubten, befragte David den HERRN und richtete eine große Niederlage unter ihnen an. Es ist wunderbar zu sehen, wie er Gott befragen konnte und eine sofortige Antwort bekam. Sogar die Stadt Kehila, die er befreit hatte, stellte sich gegen ihn, den König, der von Gott gesalbt worden war, um das Volk zu nähren. Er wurde gezwungen, an einen anderen Ort zu ziehen, aber Jonathan traf ihn in einem Wald und ermutigte ihn. Er versicherte David, dass er wusste, dass David sicher König werden würde. Jonathan und David schlossen dort miteinander einen Bund (vgl. Ps 58).
Als Nabal Davids Boten zurückwies, brachte ihm Abigail ein Geschenk und wiederholte, was Gott für David tun würde, und beschwichtigte seinen Zorn. Gott schlug Nabal, und Abigail wurde Davids Frau. Jetzt wurden die Siphiter verpflichtet, um Saul zu helfen David zu fangen. Dieses zeigt auch Psalm 54, in welchem David ernstlich um Rettung fleht: „Denn Fremde sind gegen mich aufgestanden" (Ps 54,5). Sein Glaube konnte jedoch bezeugen, dass Gott ihn aus aller Bedrängnis gerettet hatte. David musste hierhin und dorthin flüchten, manchmal in die Wildnis, manchmal in die Berge und manchmal in die Höhlen (vgl. Ps 57 und 142). Zweimal rettete er das Leben Sauls, weil er seinen Gefolgsleuten nicht erlaubte, den Gesalbten Gottes zu töten (1. Sam 24,8; 26,9.10). Er konnte auf die Zeit Gottes für die Errettung warten. Dennoch mangelte es ihm auch an Glauben, bis er zuletzt in seinem Herzen sprach: „Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen" (1. Sam 27,1). So floh er zu den Philistern, einem für David fremden Ort. Die Philister bereiteten einen Krieg gegen Israel vor, und David hätte sich ihnen offensichtlich angeschlossen, aber er wurde von einigen Fürsten der Philister, welche Einspruch gegen ihn erhoben, davon abgehalten und zurückgeschickt. Hierin offenbarte sich die vorsorgende Hand Gottes. Aber die Züchtigung des HERRN war über ihn gekommen, denn die Amalekiter hatten Ziklag geschlagen und seine Familie und die der Anhänger Davids gefangen genommen. David nahm Zuflucht zu Gott, der ihn nie verlassen hatte, und Gott antwortete gnadenvoll und forderte ihn auf, die Amalekiter zu verfolgen. David und seine Leute erlangten alles wieder, und David war imstande, seinen Freunden Geschenke aus der Beute zu senden. Sowohl Saul als auch Jonathan wurden in dem folgenden Kampf getötet.
David ging nun mit seinen Männern nach Hebron. Da der Thron unbesetzt war, kamen die Männer von Juda und salbten ihn zum König über ihren Stamm. Isboseth, der Sohn Sauls, wurde danach von den anderen Stämmen zum König erwählt.
Für eine gewisse Zeit war zwischen den beiden Häusern ein andauernder Krieg, aber David wurde immer stärker und Isboseth immer schwächer. Nachdem David sieben Jahre und sechs Monate in Hebron regiert hatte, fiel Abner von Isboseth ab, der bald danach von zweien seiner Offiziere erschlagen wurde. Daraufhin wurde David König über ganz Israel. Alles hatte sich nun für David geändert, aber die erste Sache, die berichtet wird, nachdem er Besitz von Zion ergriffen hatte, ist: „Und David nahm noch Nebenfrauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war"(2. Sam 5,13).
In dieser Zeit sandte Hiram, der König von Tyrus, Boten, Zimmerleute und Maurer mit Zedernholz zu David, und es wurde für ihn ein Haus gebaut (2. Sam 5,11). In Psalm 30 findet sich das Einweihungslied, das zu diesem Anlass verfasst wurde. Es war Gott, der seine „Seele aus dem Scheol heraufgeführt" (Ps 30,4), der ihn aufgerichtet und geheilt hatte.
Immer wieder kämpfte David mit den Philistern. Er zerstörte ihre Götzenbilder und schlug sie von Geba bis Geser (2. Sam 5,25). Er fuhr fort, indem er Moab schlug. Dann dehnte er seine Grenze bis zum Euphrat aus und stellte in Syrien und Damaskus Besatzungen auf und erschlug 18000 Syrer im Salztal. Alle Edomiter wurden Davids Knechte (2. Sam 8). Psalm 60 wurde nach einem dieser Siege geschrieben, als das Volk offenbar eine schwere Zeit erlebte. Aber auch dieser Psalm weist prophetisch auf die Zukunft hin.
Nachdem David in seinem Königtum befestigt war, war es sein großer Wunsch, einen Ruheort für die Bundeslade zu finden, um Gott einen Platz inmitten seines Volkes zu geben. Er versuchte die Lade heraufzubringen, was aber zunächst nicht gemäß den Vorschriften Gottes geschah. So wurde Ussa geschlagen, was bei David Betrübnis und Furcht auslöste (2. Sam 6). Aber er lernte daraus, und die Lade wurde auf den Schultern der Leviten getragen, was von Opfern und großer Freude begleitet wurde. David war mit einem leinenen Ephod umgürtet und tanzte vor der Lade. Als der Gesalbte Gottes segnete er das Volk und verteilte gute Speisen. Michal „verachtete ihn in ihrem Herzen" (2. Sam 6,16), aber David war bereit, „noch geringer" und „niedrig" in seinen Augen zu sein (2. Sam 6,22).
David dachte daran, ein Haus für den HERRN zu bauen, denn die Bundeslade befand sich nur unter Teppichen, aber Gottes Botschaft durch Nathan war, dass Gott David ein Haus machen würde: sein Königtum sollte für immer beständig und fest sein. Davids Sohn sollte Gott ein Haus bauen (vgl. Ps 132 und Davids Gebet in 2. Sam 7,18-29). Davids Herz fuhr fort in Danksagung, als er vor Gott saß. David erwies Güte an Mephiboseth (2. Sam 9,7), einem Nachkommen Sauls, und ließ ihn beständig an seinem Tisch essen. Dies ist kennzeichnend für die Gnade, welche der gläubige Überrest, der seinen Messias anerkennt, erfahren wird. Seine Güte gegenüber dem heidnischen König von Ammon wurde zurückgewiesen und seine Boten wurden gedemütigt. Diese Handlungsweise zog Gericht über die Ammoniter und ihre Verbündeten nach sich.
Als David dann die Bequemlichkeit dem Kampf in den Schlachten des HERRN vorzog, fiel er in Bezug auf Bathseba und Urija in große Sünde. Er musste hören, dass das Schwert nicht von seinem Hause weichen sollte und aus seiner eigenen Familie Unglück über ihn kommen würde. David bekannte seine Sünde und ihm wurde sofort gesagt, dass sie weggetan sei. Aber Gottes Regierungswege mussten erfüllt werden, und das Kind würde gewiss sterben. David, der wusste, wie gnädig Gott war, blieb gebeugt, während das Kind lebte, aber das Kind starb. Bald danach folgte Absaloms Auflehnung gegen seinen Vater (vgl. Ps 51 bezüglich der inneren Übungen Davids hinsichtlich seiner Sünde).
Die Sünde trat ein in Davids Haus: die Verunreinigung Tamars, der Mord an Amnon und die Flucht Absaloms (2. Sam 13). Als Absalom zurückkehrte, machte er sich bei dem Volk beliebt und stand auf wieder seinen Vater. David floh aus Jerusalem und ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf (2. Sam 15,30). Psalm 3 macht deutlich, was er zu diesem Zeitpunkt empfand. Er verlor nicht das Vertrauen auf Gott: der HERR war sein Schild. Er legte sich nieder, schlief und erwachte, denn der HERR stützte ihn. Gott trug Sorge für ihn, obwohl er den Kelch der Bitternisse trinken musste. Der Ratschlag Ahitophels wurde nicht beachtet, sodass David bewahrt wurde. Er ertrug den Fluch Simeis und sagte in seiner Frömmigkeit: „Der Herr hat es ihn geheißen" (2. Sam 16,11). David war tief bekümmert über den Tod Absaloms (2. Sam 19), sodass Joab ihm einreden musste, dass er sich dem unterwerfen sollte, was geziemend war. Er kehrte nach Jerusalem zurück und vergab Simei. Es folgte der Aufstand Schebas, und David fürchtete, dass Scheba ihnen mehr Böses tun würde als Absalom (2. Sam 20,6). Aber durch die Weisheit einer Frau wurde nur Scheba getötet (2. Sam 20,15-22). Es gab immer noch Kriege mit den Philistern. In einem von diesen Kämpfen, in deren Verlauf vier Riesen getötet wurden, verlor David fast sein Leben. Nach dem letzten Sieg wurde Gott ein Lied der Danksagung gesungen (2. Sam 22; Ps 18).
In seinen letzten Worten bekannte David, dass sein Haus nicht so war, wie es bei Gott sein sollte. Er hatte bei der Bestrafung der Sünde in seiner Familie entscheidend versagt, besonders in dem Fall Amnons und Absaloms. Dennoch stützte er sich auf den ewigen Bund, den Gott mit ihm gemacht hatte, „geordnet in allem und bewahrt" (2. Sam 23,5). Und er freute sich auf den Morgen ohne Wolken. Die „sicheren Gnaden Davids" werden Israel erreichen durch den auferstandenen Christus (Jes 55,3; vgl. Apg 13,34).
David wurde von Satan versucht, indem er Israel zählen sollte. Gott ließ dies zu, denn sein Zorn war gegen Israel entbrannt, obwohl uns der Grund dafür nicht berichtet ist. Kaum erfuhr David die Zahl der Kriegsmänner, als ihm das Herz schlug und er bekannte, dass er gesündigt hatte. Ihm wurden drei Strafen zur Auswahl angeboten, woraufhin David in Gottesfurcht erwiderte: „Mir ist sehr angst. Mögen wir doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen!" (2. Sam 24,14). So breitete sich die Pest aus und 70000 Männer fielen. Als der Engel im Begriff stand, Jerusalem zu schlagen, gebot der HERR seiner Hand Einhalt. David errichtete dann auf der Tenne Arawnas, wo sich der Engel gerade befand, einen Altar und opferte Brandopfer und Friedensopfer. „Und der HERR ließ sich für das Land erbitten, und die Plage wurde von Israel abgewehrt" (2. Sam 24,25).
Obwohl David keinen Tempel bauen durfte, traf er dafür große Vorbereitungen mit Mustern oder Plänen von den verschiedenen Teilen, so wie der Geist es ihm gezeigt hatte. Zudem lagerte er einen Überfluss an Silber, Gold und anderen Materialien. Er beauftragte die Obersten, Salomo bei dem großen Werk zu helfen. David ordnete auch die Einzelheiten in Bezug auf den Dienst, die Priester, die Leviten, die Sänger usw. Nachdem er Salomo als seinen Nachfolger eingesetzt hatte, war sein Werk getan.
Es wurden bis jetzt nur die Psalmen genannt, bei denen die Lebensumstände Davids in den ersten Versen erwähnt werden. Die Psalmen, die seinen Namen tragen, wurden von ihm geschrieben, wobei er nur als Instrument diente. Sie wurden nämlich vom Heiligen Geist verfasst, und tragen deshalb in hohem Maße eine prophetische Bedeutung (siehe Psalmen). Psalm 72 endet folgendermaßen: „Gepriesen sei der HERR, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja, Amen. Die Gebete Davids, des Sohnes Isais, sind zu Ende" (Ps 72,18-20).
David ist ein bemerkenswertes Vorbild von Christus. Als er von Saul gejagt wurde, stellte er Christus in seiner Verwerfung dar. Und als er auf dem Thron saß, war er ein Sinnbild Christi als ein Mann des Krieges, der seine Feinde niederwirft, bevor seine Friedensherrschaft im 1000jährigen Reich anbricht, welche in der Herrschaft Salomos vorgebildet ist. Der Herr Jesus wird oft „Sohn Davids" genannt, und dennoch ist er Davids Herr. Betreffs dieser Tatsache befragte er selbst die Juden (Lk 20,41-44). Ebenso wird er als „die Wurzel und das Geschlecht Davids" bezeichnet (Off 22,16). Da er Gott und Mensch in einer Person war, traf beides auf ihn zu. Er hat auch den Schlüssel Davids (Off 3,7; vgl. Jes 22,22-24). Er verfügt über alle Dinge, sei es in Bezug auf die Kirche, hinsichtlich des zukünftigen Königreichs auf der Erde oder allgemein bezogen auf die Nationen.