Aaron – Bibel-Lexikon
Aaron ist der Älteste Sohn von Amram und Jokebed aus dem Stamm Levi.
Er wird in 2. Mose 4,14 das erste Mal erwähnt: Als Mose den Auftrag zur Befreiung Israels aus Ägypten erhalten sollte, entschuldigte Mose sich mit den Worten, dass er „schwer von Mund und schwer von Zunge" sei. Der HERR erklärte, dass sein Bruder Aaron, der auf dem Weg war um, mit ihm zusammen zu treffen, gut sprechen könne und sein Redner sein sollte. Aaron begleitete Mose, wenn dieser zu dem Pharao redete. Mit seinem Stab wurden einige der zeichenhaften Plagen hervorgerufen.
Zusammen mit Hur stützte er die Hände Moses auf dem Berg, während Israel gegen Amalek kämpfte (2. Mo 17, 12).
Aaron und seine beiden Söhne Nadab und Abihu sowie siebzig der Ältesten Israels stiegen zusammen mit Mose auf den Berg, wo sie „den Gott Israels sahen; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit" (2. Mo 24, 9.10). Als Mose weiter auf den Berg stieg, ließ er das Volk unter der Aufsicht Aarons und Hurs (2. Mo 24, 14).
Aaron jedoch hatte leider nicht die Festigkeit seines Bruders 1, sondern auf Bitten des Volkes fertigte er anscheinend ohne jeden Einwand das goldene Kalb an. Außerdem baute er vor ihm einen Altar und ließ für den nächsten Tag ein Fest dem HERRN ausrufen. Während er damit beschäftigt war, gab Gott Mose Anweisungen bezüglich der Stiftshütte sowie des Opferdienstes und ordnete an, dass Aaron und seine beiden Söhne die berufenen Priester sein sollten. Ihre Berufung blieb ohne Widerruf von Seiten Gottes, wodurch gezeigt wird, wie herrlich die Gnade Gottes die Sünde überströmt, und dass kein Mensch aufgrund seiner ihm etwa innewohnenden Güte auserwählt wird 2.
Aaron und Mirjam (Priesterin und Prophetin) redeten gegen Mose, mit dem Gott als Mittler seinen Bund für Israel in souveräner Gnade errichtet hatte (2. Mo 34, 27), und mit dem Gott zu jener Zeit „von Mund zu Mund redete". Ihr Anklagegrund bestand in der Heirat Moses mit einer kuschitischen Frau (Zeichen der gleichen souveränen Gnade, die sich Heiden zuwendet, welche keinen Anspruch auf Gnade haben). Aaron demütigte sich und trat für Mirjam ein (4. Mo 12).
Aaron sündigte ebenfalls zusammen mit Mose bei dem Wasser von Meriba, weshalb ihm nicht gestattet wurde, das verheißene Land zu betreten (4. Mo 20, 10-29). Vor seinem Tod wurden ihm seine Kleider ausgezogen, die stattdessen sein Sohn Eleaser anzog. Begraben wurde er auf dem Berg Hor.
In seiner amtlichen Stellung gesehen ist Aaron ein bemerkenswertes Vorbild auf Christus. Bei seiner Weihe wurde er mit den priesterlichen Kleidern, dem Brustschild, dem Kopfbund sowie dem heiligen Diadem bekleidet und mit Öl gesalbt, was ein Bild des Heiligen Geistes ist. Von Waschungen bzw. Opfern wird nur gesprochen, wenn Aaron in Verbindung mit seinen Söhnen gesehen wird, was der neutestamentlichen Wahrheit entspricht, dass Christus sich mit der priesterlichen Familie der Gläubigen, seinen Brüdern, eins gemacht hat (2. Mo 29, 4.10.19.20; Heb 2, 11-13).
Fußnoten
- 1 Mose war in Verbindung mit Gott – Aaron in Verbindung mit dem Volk. Die Festigkeit Moses gründete sich auf die Tatsache, dass er durch unumschränkte Gnade in Übereinstimmung und Gemeinschaft mit den Gedanken Gottes erhalten wurde. Aaron in der Ebene dagegen fiel, indem er auf die Vorschläge des Volkes hörte.
- 2 Aarons Stab, der gesprosst hatte, hatte eher mit der Auserwählung des Stammes Levi zum Priesterdienst zu tun als die Person Aarons (4. Mo 17,8).