Kain – Bibel-Lexikon
Kain war der erste Sohn von Adam und Eva. Er ignorierte den Sündenfall und nahte Gott in seiner eigenen Person, mit der Frucht seiner eigenen Arbeit, die aus dem verfluchten Erdboden hervorgegangen war. Gott konnte weder ihn noch sein Opfer annehmen: das Leben stand unter dem Gericht der Sünde, der Mensch mußte Gott duch den Tod und in der Vollkommenheit eines Stellvertreters nahen, den Gott akzeptieren würde. Sein Zorn entfachte sich, als er sah, dass Abel und dessen Opfer von Gott angenommen wurde. Er erschlug seinen Bruder, ungeachtet der Tatsache, dass Gott entsprechend seines Zornes mit ihm handeln würde. Gott verfluchte ihn von dem Erdboden, und setzte ein Zeichen an ihn, auf dass er nicht erschlagen würde (1. Mo 4,15). Kain ging weg von dem Angesicht Gottes - ein bemerkenswerter Satz - und baute im Land Nod eine Stadt und benannte diese Stadt nach seinem Sohn Hanoch (1. Mo 4).
Er wird im Neuen Testament als ein Beispiel für Bosheit und Eigenwillen dargestellt (1. Joh 3,12, Judas 11).
Die gottesdienstliche Handlung Kains ist ein treffendes Beispiel für die allgemeine Religion des Menschen - eben der Versuch, Gott zu nahen, als wenn es keinen Fall und keine Sünde geben würde.