Esau – Bibel-Lexikon

Bedeutung des Namens
Esau = der Behaarte, der Struppige

Esau und Jakob waren Zwillinge von Isaak und Rebecca, Esau war der Erstgeborene. Er wird als „rötlich, am ganzen Leib wie ein härener Mantel" beschrieben, was auch mit der Bedeutung seines Namens einhergeht (Esau bedeutet „behaart", siehe 1. Mo 25,26). Das erste, was uns von ihm berichtet wird, ist der Verkauf seines Erstgeburtsrechtes für ein wenig von dem roten Linsengericht an Jakob. Deswegen wird er im NT auch als eine gottlose Person bezeichnet, weil er das Geschenk Gottes nicht wertschätzte. Nachher versuchte er eifrig und mit Tränen, den Segen wiederzuerlangen, aber er fand keinen Raum für die Buße (1. Mo 25,29-34, Heb 12,16.17).

Jakob bekam in betrügerischer Weise den Segen des Vaters (der ihn, entgegen Gottes Plan, Esau geben wollte), in welchem er Jakob zum Herrn über Esau setzte und alle seine Brüder zu Dienern machte. Dies war der Segen von Esau: „fern von der Fettigkeit der Erde wird dein Wohnsitz sein und ohne den Tau des Himmels von oben her, und von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen; und es wird geschehen, wenn du umherschweifst, wirst du sein Joch zerbrechen von deinem Hals" (1. Mo 27,39-40). Esau hasste seinen Bruder und erwog, ihn zu töten sobald die Tage des Trauerns um seinen Vater beendet wären. Die Worte Isaaks wurden erfüllt: David besetzte später ganz Edom (das ist da, wo Esau wohnte, 1. Mo 36,8), und alle Edomiter wurden seine Diener (2. Sam 8,14); später lehnten sich die Edomiter jedoch unter der Hand Judas auf, und obwohl Joram in der Lage gewesen wäre, sie zu bestrafen - gleichwohl Juda immer schwächer wurde - „fielen die Edomiter von der Botmäßigkeit Judas ab bis auf diesen Tag" (2. Kön 8,20-22). Obadja kündigte das endgültige Gericht der Edomiter an: kein Überrest wird erhalten bleiben. Siehe auch Edom.

Esau hatte drei Ehefrauen (siehe Basmath) und eine große Nachkommenschaft, die zu einem mächtigen Stamm wuchs. Als er loszog, um Jakob zu treffen, begleiteten ihn vierhundert Männer. Es kann sein, dass Gott Esau gewarnt hat, wie er auch Laban gewarnt hat, Jakob nicht nachzujagen; oder aber Esaus Groll gegen Jakob war erschlafft, denn als er Jakob getroffen hat, „lief Esau ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küßte ihn; und sie weinten." So waren sie glücklich wieder vereint. Nach dem Tod Isaaks beerdigten sie ihn zusammen (1. Mo 33,4, 1. Mo 35,29).

In Mal 1,2.3 wird von Esau gesagt, dass er von dem HERRN gehasst worden war, wohingegen Jakob geliebt worden war. Dies zitiert Paulus in Römer 9,13, wo Gottes Souveränität gezeigt wird. Es war schon vorhergesagt worden, dass der Ältere dem Jüngeren dienen wird, schon bevor beide geboren waren, ehe sie schon Böses oder Gutes tun konnten: das war Gottes Souveränität. Aber es war nicht vorhergesagt worden, dass Gott den Esau hassen wird, dies wird bis zum Ende des AT nicht erwähnt. Dies wird erst gesagt, nachdem Esau in seinen Nachkommen seine unbarmherzige Feindschaft gegen Israel gezeigt hat, und nachdem Esau persönlich lange vorher schon das Geschenk Gottes, sein Erstgeburtsrecht, verachtet hat. Dieser Abschnitt in Maleachi wird von manchen auf die beiden Nationen, die von Esau und von Jakob ausgingen, bezogen.


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