Hagar – Bibel-Lexikon
Saras ägyptische Magd, die Abraham gegeben wurde, die Mutter von Ismael. Als sie schwanger wurde, wurde ihre Herrin gering in ihren Augen, und nachdem sie hart behandelt wurde, flüchtete sie. Aber der Engel des HERRN bat sie zurückzukehren. Er würde ihre Nachkommenschaft sehr mehren. Sie nannte seinen Namen „Du bist der Gott des Schauens!" Fünfzehn Jahre später, bei dem Fest, das Abraham wegen der Entwöhnung Isaaks machte, wurde Ismael spottend gesehen und Sara bat Abraham, Hagar und ihren Sohn zu vertreiben. Durch Gott geleitet tat er dies. Gott beschützte sie und ihren Sohn weiterhin und rettete ihn, als sie sagte, dass er im Sterben liege (1. Mo 16,1–16; 21,9–20; 25,12).
Aus der obigen Geschichte wird in Galater 4,24–31 ein Gleichnis gezogen. Hagar entspricht dem Bund des Gesetzes und dem Jerusalem in Knechtschaft, Sara dagegen dem Bund der Verheißung und dem himmlischen Jerusalem droben, das frei ist. Die Schlussfolgerung für den Gläubigen ist: „Deshalb, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien." Der Christ ist nicht unter Gesetz noch im Fleisch, sondern ist frei, unter Gnade. Indem sie Abrahams Same nach der Verheißung sind, das heißt, „des Christus", oder „Christi", sind die Segnungen des Evangeliums und des neuen Bundes durch ihn zu den Gläubigen gekommen und sie gelten als von Gottes Stadt, dem Jerusalem droben, das frei ist. Die Versammlung ist nach Gottes ewigem Ratschluss himmlisch und wird in der Schrift nie eine „Mutter"1 genannt.
Fußnoten
- 1 Anm. d. Red.: Bezug auf den Sprachgebrauch im Katholizismus, von der "heiligen Mutter Kirche" zu sprechen.
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Agar