Sichem – Bibel-Lexikon
1. Die erste Stadt, die Abraham im Land Kanaan aufsuchte (1. Mo 12,6). Als Jakob nach Palästina zurückkehrte, war Hemor, der Hewiter, ihr König (1. Mo 33,18-19; 37,12-14). Simeon und Levi überfielen und plünderten die Stadt (1. Mo 34). Die Gebeine Josephs wurden hier begraben (Jos 24,32). Bei der Verteilung des Landes fiel Sichem dem Erbteil Ephraims zu und wurde eine Stadt der Leviten sowie eine Zufluchtsstadt (Jos 20,7; 21,21). Hier wandte sich Josua in seiner letzen Rede an das Volk (Jos 24,1). Zur Zeit der Richter wurde die Stadt von Abimelech eingenommen, als etwa tausend Männer und Frauen in den Turm flüchteten, der durch Feuer zerstört wurde (Ri 9). Die zehn Stämme versammelten sich hier, um Rehabeam zum König zu krönen. Nach der Teilung des Reiches wurde die Stadt zum Wohnsitz Jerobeams (1. Kön 12,1.25; 2. Chr 10,1). Siehe auch Psalm 60,8; 108,8; Jeremia 41,5.
Sichem wurde von den Römern Neapolis genannt, woraus wahrscheinlich der heutige Name Nablus entstand. Es liegt bei 32° 13' N, 35° 16' O und wird teilweise noch von den Nachkommen der Samariter bewohnt, die dort eine Synagoge haben und jährlich das Passah feiern.
In Apostelgeschichte 7,16 wird von einem Grab berichtet, das Abraham dort kaufte. Dies scheint ein Widerspruch zu 1. Mose 33,19 zu sein, wo Jakob als Käufer angegeben wird. Allerdings wird in 1. Mose 33,19 kein Grab erwähnt, denn Jakob kaufte ein Stück Land, um sein Zelt dort aufzuschlagen. Bengel meint zu dieser angeblichen Unstimmigkeit in der Rede des Stephanus, dass „die Kürze, die dem geistlichen Eifer angemessen war, es dem Stephanus erlaubte, die Einzelheiten dieses wohlbekannten Sachverhalts in dieser Weise zusammenzufassen".
2. Sohn Hemors, des Hauptes der Stadt Sichem, nach dem die Stadt wahrscheinlich benannt worden war. Er wurde mitsamt seinem Vater und seiner Familie von Simeon und Levi getötet, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte (1. Mo 33,19; 34,2-26; Jos 24,32; Ri 9,28).
3. Nachkomme Gileads, eines Enkels Manasses (4. Mo 26,31; Jos 17,2).
4. Sohn Schemidas, ein Nachkomme Manasses (1. Chr 7,19; vgl. Jos 17,2).