Das Lamm steht bildlich für Unterwürfigkeit, und wenn es für die Opfer ausgewählt wurde, musste es ohne Fehl sein (2. Mo 12,5): ein sehr treffendes Bild vom Herrn Jesus, dem Lamm Gottes „ohne Fehl und ohne Flecken" (1. Pet 1,19). Er, der Unterwürfige und Fleckenlose, war „wie ein Lamm, das stumm ist vor seinen Scherern" (Jes 53,7) und wurde von Johannes als „das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt" verkündigt; und weiterhin als „Lamm Gottes", als ein Objekt für die Betrachtung der Seele (Joh 1,29.36). In Johannes Vision vom Himmel wird der Herr Jesus durch ein Lamm dargestellt, „wie geschlachtet", dem von allen Anbetung zuteil wird.
Der besondere Charakter, der dem Titel „Lamm" in der Offenbarung angehört, ist der Charakter des Leidens, dem von der Erde Verworfenen; aber es steht inmitten des Thrones im Himmel. Er, der litt, wird dort gerechtfertigt werden und endlich seine Braut besitzen. Der Thron Gottes und des Lammes wird im neuen Jerusalem gegründet sein. Der Herr Jesus wird immer den Charakter des Auserwählten Gottes tragen, welcher durch sein Opfer „die Sünden der Welt wegnimmt" (Off 5,6–13; 6,1.16; 7,9–17; 12,11; 14,1–10; 15,3; 17,14; 19,7.9; 21,9–27; 22,1.3). In all diesen Stellen in der Offenbarung heißt das Wort αρνιον (die kleinere Form von αρνος) „Lamm", das „junges Lamm" oder „Lämmlein" bedeutet. Das gleiche Wort verwendete der Herr bei Petrus in Johannes 21,15 „Weide meine Lämmlein", angewandt auf die jungen Nachfolger des Herrn.