Hoffnungsfreude
75 ermutigende Andachten

Wendepunkt erreicht!

Hoffnungsfreude

Wenn dein Sorgen dich krank macht

Da sprach ich: Das ist mein Kranksein. Der Jahre der Rechten des Höchsten will ich gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.

Psalm 77,11

In Psalm 77 beschreibt Asaph eine schwierige Zeit in seinem Leben. Er tat das Richtige, als ihm die Probleme über den Kopf wuchsen: Er suchte Gott im Gebet (V. 2.3). Dennoch blieb er niedergeschlagen.

In seiner ehrlichen Art macht Asaph klar, warum er sich so elend fühlte, obwohl er Gott mit in seine Probleme hineinnehmen wollte. Er beging einige Fehler:

  • Er nahm keinen Trost an. „Meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden“ (V. 3).
  • Er grübelte unaufhörlich. „Ich erinnerte mich ... Ich sann nach … Ich durchdachte … mein Geist forschte“ (V. 4.6.7).
  • Er igelte sich ein. „Ich ... redete nicht“ (V. 5).
  • Er schwelgte wehmütig in goldenen Zeiten. „Ich erinnerte mich an mein Saitenspiel“ (V. 7).
  • Er resignierte und zweifelte an Gottes Gunst, Güte und Gnade (vgl. V. 8–10).

Doch schließlich drang Asaph zu einer wichtigen Erkenntnis durch: Er bezeichnet seine traurigen Gedanken als Kranksein (V. 11)! Er entlarvt damit das Grübeln als etwas, das ihm schadet. Vielleicht kam Asaph sich zunächst sehr fromm und tiefgründig vor, als er alles „durchdachte“, aber dann sagte er sich: „Dies ist mein Kranksein!“ Diese Einsicht markiert einen entscheidenden Wendepunkt.

Jetzt will er seine Probleme zurücklassen und sich intensiv mit Gottes Wirken, Wegen und Wundern beschäftigen (Ps 77,11–21). Asaph denkt daran, wie Gott seinem Volk den Weg durchs Rote Meer gebahnt und wie Er es gnädig durch die Wüste geleitet hat. Dieser Gott ist immer noch derselbe – es ist der Gott, der Wunder tut (Ps 77,15). Daran will Asaph denken und auf diesen großen Gott will er vertrauen. Das macht ihn innerlich gesund und stark.

Mindestens zwei große Lektionen können wir von Asaph lernen:

Wir erkennen, dass melancholische Gedanken, sorgenvolles Grübeln sowie wehmütiges Klagen eine gefährliche „Krankheit“ darstellen. Es ist gut, wenn man Dinge so sieht, wie sie sind, und sie mit dem richtigen Namen benennt.

Wir sehen, dass das Nachdenken über das Tun Gottes und das Sinnen über seine Taten die ganze Atmosphäre verändert. Der Mann, der vorher gewissermaßen sagte: „Wer ist so elend wie ich?“, fragt nun: „Wer ist ein großer Gott wie Gott?“ (V. 14).

Asaph kam von sich selbst los und fand alles in Gott. Möge das auch unsere Erfahrung sein!

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