Christusliebe
75 anspornende Andachten
Gespräch am Jakobsbrunnen
Christus mehr erkennen
… bis wir alle hingelangen
zu der Einheit des Glaubens
und der Erkenntnis des Sohnes Gottes.
Epheser 4,13
Der Herr möchte, dass Menschen Ihn erkennen. Das Gespräch Christi mit der Frau am Jakobsbrunnen ist dafür ein Paradebeispiel. Schritt für Schritt begreift die Frau mehr von der Herrlichkeit dessen, der mit ihr redet:
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Als der Herr die samaritische Frau demütig um Wasser bittet, wundert sie sich, dass sie von einem Mann angeredet wird, den sie als Juden bezeichnet (Joh 4,9).
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Der Herr macht klar, dass sie Ihn hätte ansprechen sollen, weil Er den brennenden Durst ihrer Seele mit dem lebendigen Wasser stillen kann. Die Frage der Frau, ob Er größer als Jakob sei, lässt erkennen, dass sie in Ihm jetzt mehr als einen gewöhnlichen Juden sieht (Joh 4,12).
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Jesus zeigt, dass das lebendige Wasser zu einer Quelle von Wasser in dem wird, der glaubt: Der Heilige Geist ist Ursprung von Kraft, Freude und Gemeinschaft mit Gott. Die Frau erkennt in Jesus einen Geber, von dem sie etwas empfangen kann (Joh 4,15).
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Der Herr bittet sie, ihren Mann herbeizubringen. Sie soll in ihrem wahren Charakter als Sittenlose vor Ihm erscheinen, denn ein Sünder kann nur von Gott beschenkt werden, wenn er seine Sünde einsieht. Sie gibt zu, dass sie sich nicht in einem rechtmäßigen Eheverhältnis befindet, sagt dabei allerdings nicht die volle Wahrheit. Als der Herr ihr klar macht, dass Er um ihr ganzes sündiges Leben weiß, betitelt sie Ihn als Prophet (Joh 4,16–19)
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Die Frau glaubt, dass Jesus einen alten Streit zwischen Juden und Samaritern lösen kann, und stellt Ihm die Schlüsselfrage, wo Gott angebetet werden soll. Der Sohn Gottes erklärt, dass eine neue Zeit anbricht, in der es nicht mehr um einen Ort der Anbetung geht, sondern darum, den Vater auf die rechte Art und Weise anzubeten. Die Frau spürt, dass sie auf ein Terrain geführt wird, das nur der Messias erhellen kann. Da macht der Herr Jesus ihr klar, dass Er es ist. Schon kommen die Jünger vom Einkauf zurück und die Frau lässt ihren Wasserkrug stehen und geht in die Stadt. Sie hat vom lebendigen Wasser getrunken und erkannt, dass Jesus der Christus ist, der Gesandte Gottes (Joh 4,20–28).
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Die Frau spricht jetzt nicht mehr mit Christus, sondern über Ihn und viele glauben ihrem Zeugnis. Schließlich reden die Samariter – und sicher auch die Frau – von Jesus Christus als dem Heiland der Welt (Joh 4,39.42).
Wir sehen in dieser Begebenheit ein schönes Wachstum in der Erkenntnis Christi: Erst war Er einfach ein Jude, dann wurde Er mit dem Patriarchen Jakob verglichen und danach als Geber, Prophet und Messias erkannt. Schließlich sprachen die Menschen von Ihm als dem Heiland der Welt. Petrus mag auch an diese Begebenheit gedacht haben, als er schrieb: „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2. Pet 3,18).