Fragen zu biblischen Themen
Wiedererkennen im Himmel (1)
Frage: Die Heilige Schrift belehrt uns darüber, dass wir in der Herrlichkeit das Angesicht unseres Herrn sehen werden. Wie aber steht es um die Gläubigen, mit denen wir hier auf der Erde so innig verbunden waren? Werden wir auch sie sehen und wiedererkennen? Werden wir unsere geliebten Entschlafenen wiedersehen?
Antwort: Wenn nicht, dann wäre in dieser Hinsicht der Himmel ärmer als die Erde! Doch wir haben hierüber auch positive Hinweise in der Schrift. Der reiche Mann schlug im Hades seine Augen auf und sah „Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß“ (Lk 16, 23). Obwohl er erst im Hades und zudem in Qualen war und noch keinen Körper hatte, sah er Lazarus, den er gekannt, und Abraham, den er nicht gekannt hatte. Sollten sich dann die „in Jesus Entschlafenen“, die sich in Glückseligkeit jenseits der „großen Kluft“, im Paradies Gottes, befinden, nicht wiedererkennen können, obschon auch sie noch keinen Körper besitzen? Und wenn das schon das Teil derer im „Zwischenzustand“ ist, wie sollte es nicht auch das Teil der Erlösten in Herrlichkeit, in der Auferstehung sein?
Einen weiteren Hinweis auf unsere Frage finden wir in den ernsten Worten des Herrn an die ungläubigen Juden in Lukas 13, Vers 28, wo Er von dem ewigen Urteil über sie spricht: „Dort wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten sehen werdet in dem Reich Gottes, euch aber hinausgeworfen.“ Bedeutet das nicht auch ein völliges Erkennen jenseits des leiblichen Todes?
Den schönsten Beweis jedoch für unser Wiedererkennen in Herrlichkeit finden wir auf dem Berg der Verklärung, wo Petrus und seine zwei Genossen „Augenzeugen seiner herrlichen Größe“ wurden und von der „prachtvollen Herrlichkeit“ die Stimme des Vaters über Seinen geliebten Sohn hörten (2. Pet 1, 16–18). Damals hatten sie den Herrn Jesus und „seine Herrlichkeit“ gesehen, hatten auch gesehen, wie zwei Männer, Mose und Elia, in Herrlichkeit erschienen waren und mit Ihm Seinen Ausgang in Jerusalem besprachen (Lk 9, 28–36). Woher wussten denn die Jünger, dass es Mose und Elia waren? Wie konnte Petrus sagen: „Lass uns drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine“? Er hatte doch Mose und Elia nie zuvor gesehen! Zudem waren sie „in Herrlichkeit“ erschienen! Und doch wussten die Jünger ohne irgendeine „Vorstellung“, wer da mit ihrem verherrlichten Herrn sprach.
Nun, geradeso wird es uns ergehen. Wir werden den Herrn Jesus in Seiner Herrlichkeit sehen, und wir werden einander in Seiner Herrlichkeit sehen und erkennen, ja, wir werden auch die im Himmel sehen und erkennen, die wir nie zuvor gesehen haben. Wir werden zum Beispiel Paulus und Hiob sehen und sogleich wissen, wer es ist. Paulus freute sich darauf, seine geliebten Geschwister aus Philippi droben in Herrlichkeit wiederzusehen: Sie würden dort seine Krone sein (Phil 4, 1). Und von den Thessalonichern sagt er: „Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhmes? Nicht auch ihr vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft?“ (1. Thes 2, 19).
Die Merkmale der von Gott erschaffenen Persönlichkeit werden immer unverwechselbar bestehen bleiben, auch in der Herrlichkeit, und wir werden fähig sein, sie zu erkennen. Glückseliges Teil, das vor uns liegt!