Setze einen König über uns
Eine Auslegung zum ersten Buch Samuel
Kapitel 26
Der Bericht in diesem Kapitel zeigt, dass David die Lektion aus Kapitel 25 gelernt hat. Er ist wieder bereit, seine Sache Gott zu überlassen. Saul hingegen hat aus den vorangegangenen Ereignissen nichts gelernt. Das wird in diesem Kapitel sehr deutlich. Auf den ersten Blick sieht es wie eine Wiederholung der Geschichte aus Kapitel 24 aus. Manches ist in der Tat ähnlich, doch gibt es auch deutliche Unterschiede, wie wir sehen werden. Nichts in Gottes Wort ist eine bloße Wiederholung.
Die Siphiter verraten David
„Und die Siphiter kamen zu Saul nach Gibea und sprachen: Hält sich David nicht verborgen auf dem Hügel Hakila vor der Wildnis? Da machte Saul sich auf und zog in die Wüste Siph hinab, und mit ihm 3.000 auserlesene Männer von Israel, um David in der Wüste Siph zu suchen; und Saul lagerte auf dem Hügel Hakila, der vor der Wildnis am Weg liegt. David aber wohnte in der Wüste. Und als er sah, dass Saul ihm in die Wüste nachgekommen war, da sandte David Kundschafter aus, und er erfuhr mit Gewissheit, dass Saul gekommen war“ (V. 1–4).
Zum zweiten Mal kommen die Siphiter zu Saul nach Gibea, um David zu verraten, der sich in der Wüste Siph aufhält (vgl. V. 1 mit Kap. 23,19). Haben sie Angst, dass David sich an ihnen rächen wird? Ihr erster Versuch, David Saul auszuliefern ist ja fehlgeschlagen. – Die Siphiter erinnern an die Pharisäer und Schriftgelehrten, die dem Herrn ebenfalls wiederholt nachstellten, um Ihn zu Tode zu bringen.
Wieder lässt sich Saul von den Siphitern beeinflussen. Erinnert er sich nicht daran, dass bei ihrem letzten Angriff Gott zugunsten von David eingegriffen hat? Hat Saul nicht vor David geweint, weil dieser ihn verschont und nicht umgebracht hat? Gewiss, doch im Herzen Sauls ist der Hass nicht gewichen. Durch den Einfluss der Siphiter wird er wieder entfacht, so dass Saul wieder 3.000 auserlesene Männer mitnimmt, um David zu verfolgen.
Wenn wir Sünde in unserem Leben nicht konsequent verurteilen und nicht lernen, sie so sehen, wie Gott sie sieht, wird sie bei Gelegenheit wieder neu hervorkommen. Wie wichtig ist eine gottgemäße Reue! Für uns heißt es: „Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinheit, ... böse Lust ...“ (Kol 3,5). Würden wir mehr daran denken, dass der Herr Jesus unsere Sünden getragen hat und dafür sterben musste (vgl. 1. Pet 2,24; 1. Kor 15,3), hätten wir mehr Abscheu vor der Sünde und würden davor bewahrt bleiben.
David ist nicht da, wo Saul ihn vermutet. Doch als er hört, dass Saul sich ihm nähert, will er sich vergewissern: Er sendet Kundschafter aus. Durch diese erfährt er „mit Gewissheit“, dass Saul wieder einen Anschlag geplant hat. David lebt wieder in Gemeinschaft mit seinem Gott, und so sorgt Gott dafür, dass er die Situation richtig einschätzt.
David verschont Saul
„Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul lagerte; und David sah den Ort, wo Saul lag und Abner, der Sohn Ners, sein Heeroberster; Saul lag aber in der Wagenburg, und das Volk lagerte um ihn her. Und David hob an und sprach zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abisai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, und sagte: Wer will mit mir zu Saul in das Lager hinabgehen? Und Abisai sprach: Ich will mit dir hinabgehen.Und David und Abisai kamen zu dem Volk bei Nacht; und siehe, Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt an seinem Kopfende; und Abner und das Volk lagen rings um ihn her. Und Abisai sprach zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand geliefert; und nun lass mich ihn doch mit dem Speer an die Erde spießen, ein einziges Mal, und ich werde es nicht zweimal tun. Aber David sprach zu Abisai: Töte ihn nicht! Denn wer streckte seine Hand gegen den Gesalbten des HERRN aus und bliebe schuldlos? Und David sprach: So wahr der HERR lebt, wenn nicht der HERR ihn schlagen wird, sei es, dass sein Tag kommt, dass er stirbt, oder dass er in den Kampf hinabzieht und weggerafft wird! Der HERR lasse es fern von mir sein, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten des HERRN ausstrecke! Und nun nimm doch den Speer, der an seinem Kopfende ist, und den Wasserkrug, und lass uns gehen. Und David nahm den Speer und den Wasserkrug vom Kopfende Sauls weg, und sie gingen davon; und niemand sah es, und niemand merkte es, und niemand erwachte, denn sie schliefen allesamt; denn ein tiefer Schlaf von dem HERRN war auf sie gefallen“ (V. 5–12).
Im Unterschied zu Kapitel 24 trifft David hier nicht zufällig auf Saul, sondern ergreift selbst die Initiative und will in das Lager Sauls gehen. Was hat er vor? Ist er nicht etwas übermütig? Nein, Vers 12 zeigt, dass der HERR in dieser Sache hinter David steht. Es ist Davids Glaubensvertrauen, das ihn bereit macht, sich in Gefahr zu begeben, weil er vermutlich noch einmal an Saul appellieren will.
David wünscht, dass ihn jemand begleitet – „zwei sind besser daran als einer“ (Pred 4,9). Deshalb stellt er seinen Plan Ahimelech, dem Hethiter, vor und seinem Neffen Abisai (vgl. 1. Chr 2,15.16). Ahimelech ist ein Fremder; er gehört nicht zum Volk Israel, hat sich aber dem Volk Israel und besonders David angeschlossen. Diese Entscheidung hat Ahimelech gewiss nicht spontan getroffen; sie zeugt von Glauben und Hingabe. Und darauf kann David bauen. Doch das Vorhaben scheint Ahimelech zu gewagt zu sein. Jedenfalls hält er sich zurück. Abisai hingegen ist sofort bereit, David zu begleiten. Er ist mit David eng verbunden, auch wenn David ihn mehrmals korrigieren bzw. zurückhalten muss. Nicht umsonst steht er in der Heldenliste Davids weit vorne (2. Sam 23,18).
Als David und Abisai im Lager Sauls eintreffen, finden sie Saul und das ganze Lager um ihn herum in tiefem Schlaf. Sauls Speer steckt an seinem Kopfende in der Erde. Da in Gottes Wort nichts ohne Grund genannt wird, wollen wir diesem Detail etwas nachgehen. Wird David durch den Speer nicht daran erinnert, dass Saul bereits mehrfach versucht hat ihn zu töten? Und ist nicht dadurch die Versuchung für David noch größer, die Gunst der Stunde zu nutzen und sich an Saul zu rächen? Eine solche Gelegenheit würde sich wohl nie wieder ergeben. Genauso interpretiert auch Abisai die Situation. Er meint darin Gottes Hand zu sehen – so wie Davids Männer in Kapitel 24,5. „Lass mich ...“, sagt er zu David. Er kennt David und weiß, dass David gegenüber Saul äußerst zurückhaltend ist. Deshalb will er Saul umbringen und bittet David um Erlaubnis.
David hält Abisai zurück; er will nicht, dass Abisai sich schuldig macht (V. 9). Außerdem hält er es für unnötig (V. 10). David ist nämlich davon überzeugt, dass der Augenblick kommen wird, wo der HERR selbst Saul schlagen wird. Nach wie vor ist Saul für ihn der Gesalbte des Herrn – selbst dann, wenn Abisai Saul als „Feind“ bezeichnet.
Davids Sanftmut ist beispielgebend. Trotz der anhaltenden Feindschaft Sauls wartet er geduldig auf Gottes Zeitpunkt und ist bereit, seine Wünsche dem Willen Gottes unterzuordnen. Solch ein Verhalten gefällt Gott, und Er belohnt es.
David wehrt Abisai, Saul etwas anzutun und fordert ihn dann auf, ein „Pfand“ mitzunehmen: Sauls Speer, das Zeichen seiner königlichen Würde und Kraft, sowie seinen Wasserkrug, ein Symbol für das Lebensnotwendige. Der Gott, der ein Heer mit Blindheit schlagen (2. Kön 6) und den Rachen der Löwen verstopfen kann (Dan 6), hält seine Hand auch in dieser Situation über seine Treuen. Er steht immer über den Umständen – auch heute!
David gibt sich zu erkennen
„Und David ging hinüber zur anderen Seite und stellte sich auf den Gipfel des Berges von fern; der Raum zwischen ihnen war groß. Und David rief dem Volk zu und Abner, dem Sohn Ners, und sprach: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, der du dem König zurufst? Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? Und wer ist wie du in Israel? Und warum hast du nicht über deinen Herrn, den König, gewacht? Denn es ist einer vom Volk gekommen, um den König, deinen Herrn, zu töten. Nicht gut ist diese Sache, die du getan hast. So wahr der HERR lebt, ihr seid Kinder des Todes, weil ihr nicht gewacht habt über euren Herrn, über den Gesalbten des HERRN! Und nun sieh nach, wo der Speer des Königs ist und der Wasserkrug, die an seinem Kopfende waren. Und Saul erkannte die Stimme Davids und sprach: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr König. Und er sprach: Warum doch verfolgt mein Herr seinen Knecht? Denn was habe ich getan, und was für Böses ist in meiner Hand? Und nun höre doch mein Herr, der König, auf die Worte seines Knechtes: Wenn der HERR dich gegen mich aufgereizt hat, so möge er ein Speisopfer riechen; wenn es aber Menschenkinder sind, so seien sie verflucht vor dem HERRN, weil sie mich heute vertrieben haben, dass ich mich dem Erbteil des HERRN nicht anschließen darf, indem sie sprechen: Geh hin, diene anderen Göttern! So möge nun mein Blut nicht zur Erde fallen fern vom Angesicht des HERRN! Denn der König von Israel ist ausgezogen, einen Floh zu suchen, wie man einem Rebhuhn nachjagt auf den Bergen“ (V. 13–20).
David ist weiterhin vorsichtig. Bevor er sich Saul zu erkennen gibt, geht er auf die andere Seite des Lagers und stellt sich dort auf einen Berggipfel, so dass zwischen David und Saul eine größere Distanz entsteht (vgl. die Begriffe „zur anderen Seite“, „von fern“ und „großer Raum“). Darin zeigt sich einerseits wieder, dass David zwar mutig, aber eben nicht übermütig ist. Andererseits ist der gegenüberliegende Berggipfel eine gute Position, um noch einmal eine Botschaft an Saul zu richten. – Auch wir brauchen einen festen biblischen Standpunkt, um anderen die göttliche Wahrheit weiterzugeben und ggf. ihre Gewissen zu erreichen.
In Vers 14 zeigt sich dann ein weiterer Gegensatz zu Kapitel 24. Da hat David sich allein aufgemacht, um zu Saul zu reden, hier spricht er zuerst Abner an. David ruft laut, denn alle sollen hören, was geschehen ist. Abner reagiert zuerst nicht und als er reagiert, versteckt er sich hinter dem König – als würde er sich nicht von jedem ansprechen lassen. Da packt David ihn bei seiner Ehre. Abner, der Cousin Sauls (1. Sam 14,51), ist seiner Pflicht nicht nachgekommen und hat damit eine Todesschuld auf sich geladen. David fordert Abner auf, nachzusehen, wo der Speer und der Wasserkrug des Königs geblieben sind. Er will ihn wachrütteln: „Abner, wer hat es verdient zu sterben? Du, der du deine Pflicht, den König zu bewachen, sträflich vernachlässigt hast, oder ich, der ich das Leben des Königs erneut verschont habe?“
Da schaltet sich Saul ein. Er hat David an der Stimme erkannt. Sofort ändert er seine Haltung gegenüber David. Gerade hat er ihn noch wie ein Rebhuhn gejagt, jetzt hört man freundliche Worte. So wechselhaft und wankelmütig ist der Mensch ohne Gott. David respektiert auch hier wieder die Autorität Sauls und redet ihn als seinen „Herrn König“ an und spricht von sich als seinem „Knecht“. Dann richtet er drei Fragen an Saul, auf die er aber keine Antwort bekommt. Darin zeigt sich ein weiterer Unterschied zu Kapitel 24. Dort hat David versucht, Saul von der Vorstellung abzubringen, dass er sein Unglück suche, hier dagegen wird David sehr direkt: Er wirft ihm vor, einem unschuldigen Menschen nachzustellen.
Auch der Herr Jesus stellte zu gewissen Gelegenheiten seine Widersacher zur Rede und legte seinen Finger auf ihre Ungerechtigkeit. Als ein Diener des Hohenpriesters Ihn geschlagen hatte, fragte Er: „Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, warum schlägst du mich?“ (Joh 18,23). So ist es manchmal durchaus angemessen, wenn wir unsere Mitmenschen auf ihr ungerechtes Handeln hinweisen. Dabei sollten wir allerdings darauf achten, nicht uns selbst zu verteidigen.
David sieht zwei mögliche Ursachen für die Feindschaft Sauls:
- Der HERR hat Saul gegen David aufgereizt oder
- Menschen haben es getan.
David denkt zuerst an seinen Gott. Er ist bereit, alles von Ihm anzunehmen. Doch ist es überhaupt möglich, dass Gott einen Menschen zu einer bösen Tat anreizt? Ja, das hat es gegeben, aber nur dann, wenn Menschen zuvor schon in Sünde gelebt haben (vgl. 2. Sam 16,10.11; 24,1). Wenn Gott sie dann zu weiterem Bösen anreizt, hat Er ein Ziel im Auge: dass sie ihre verkehrten Wege erkennen und Buße tun. Wenn sie im Bösen fortschreiten, soll auf diese Weise deutlich werden, dass sie das göttliche Gericht verdient haben.
Wenn es zutrifft, dass der HERR Saul gegen David aufgereizt hat, dann soll Saul den Zorn Gottes durch ein Opfer beschwichtigen. Dabei ist es sicher nicht von ungefähr, dass David hier von einem „Speisopfer“ spricht. Dieses unblutige Opfer symbolisiert den Wert eines heiligen und reinen Lebens. Wenn Saul solch ein Leben führte, würde er niemals den Zorn Gottes auf sich ziehen (vgl. Ps 51,18.19).
Als zweite mögliche Ursache denkt David an Menschen, die Saul gegen ihn aufgereizt haben. Wie bereits in Kapitel 24 unterstellt David seinem Widersacher Saul auch hier keine persönliche Feindschaft, sondern führt sie auf andere zurück. David wünscht, dass diese Menschen verflucht würden. Er ist sich bewusst, dass er als Flüchtling in einem fremden Land in Gefahr steht, vom lebendigen Gott abgezogen zu werden. David liegt sehr viel an dem „Erbteil des HERRN“, und es ist ihm ein unerträglicher Gedanke, außerhalb des Landes, fern vom Angesicht des HERRN sterben zu müssen. Deshalb stellt er Saul noch einmal vor, dass es eines Königs nicht würdig ist, ihm wie einem Floh oder Rebhuhn nachzustellen.
Sauls Reaktion auf Davids Worte
„Und Saul sprach: Ich habe gesündigt; kehre zurück, mein Sohn David; denn ich will dir nichts Böses mehr tun, weil mein Leben an diesem Tag teuer gewesen ist in deinen Augen! Siehe, ich habe töricht gehandelt und sehr gefehlt! Und David antwortete und sprach: Sieh hier, der Speer des Königs; so komme einer von den Knaben herüber und hole ihn. Und der HERR wird jedem seine Gerechtigkeit und seine Treue vergelten; denn der HERR hatte dich heute in meine Hand gegeben, und ich wollte meine Hand nicht ausstrecken gegen den Gesalbten des HERRN. Und siehe, wie deine Seele an diesem Tag hoch geachtet gewesen ist in meinen Augen, so möge meine Seele hoch geachtet sein in den Augen des HERRN, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis! Und Saul sprach zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David! Du wirst es sicher ausrichten und wirst sicher siegen. Und David ging seines Weges, Saul aber kehrte zurück an seinen Ort“ (V. 21–25).
Ohne äußere Zeichen der Trauer legt Saul ein kurzes und oberflächliches Bekenntnis ab. Er hat sein Herz zwischenzeitlich noch härter gemacht (vgl. Kap. 24). Einmal mehr verspricht er, David nichts Böses mehr zu tun und gibt zu, töricht gehandelt und sehr gefehlt zu haben. Doch das ist keine aufrichtige Buße; diese wird immer von „würdigen Früchten“ begleitet (vgl. Mt 3,8; Lk 3,8; Apg 26,20).
David lässt sich von Sauls Gefühlen und seinem Bekenntnis nicht täuschen. Er bringt den Speer des Königs nicht selbst zurück, sondern fordert Saul auf, ihn holen zu lassen. Dann übergibt er seine Sache dem HERRN, der einem jeden vergelten wird. Seine Worte zeigen deutlich, dass er ein gutes Gewissen vor Gott hat. Während er das Leben Sauls geachtet hat, rechnet er nicht damit, dass Saul es auch ihm gegenüber tun wird. Von ihm erwartet er nichts mehr – auch keine Wertschätzung. Aber er weiß sich vom HERRN geliebt und geachtet und das genügt ihm (vgl. Jes 43,4)!
Sauls abschließende Worte sind absurd. Den Siphitern, den Verrätern Davids, hat er gesagt: „Gesegnet seid ihr von dem HERRN!“ Jetzt segnet er David mit den Worten: „Du wirst es sicher ausrichten und wirst sicher siegen“ (V. 25). Damit hat er sogar recht. Gott hat sich eindeutig auf die Seite Davids gestellt. Doch Saul zeigt kein Interesse, sich mit David zu versöhnen oder ihm Gutes zu tun.
David weiß, was er von Sauls Bekenntnis zu halten hat. Er distanziert sich weiter von Saul und geht seinen Weg (nicht wie sonst oft auf eine Bergfeste oder in eine Höhle), und Saul geht zurück an seinen Ort. Saul gleicht dem Mann, der sein Angesicht in einem Spiegel betrachtet, danach weggeht und sofort vergessen hat, wie er beschaffen ist (vgl. Jak 1,23.24).
Die weiteren Wege Sauls und Davids führen bergab, wie die nächsten Kapitel zeigen. Doch während es für Saul keine Rettung mehr gibt, findet David zurück auf den guten Weg und wird wiederhergestellt. Soweit die Bibel berichtet, kreuzen sich hier die Wege der beiden Männer zum letzten Mal.