Setze einen König über uns
Eine Auslegung zum ersten Buch Samuel
Kapitel 4
In Kapitel 4 erfüllt sich die Gerichtsankündigung aus Kapitel 3. Es ist ein trauriges Kapitel, das einen Tiefpunkt in der Geschichte des Volkes Israel beschreibt. Gott lässt es zu, dass die Philister die Bundeslade aus Israel wegnehmen. Gottes Urteil über diese Zeit findet sich in Psalm 78,56–64. Dort werden Ungehorsam (V. 56) und Götzendienst (V. 58) des Volkes als Ursache für die Missstände genannt. Daher trifft das Gericht Gottes nicht allein die Priester, sondern auch das Volk insgesamt. Weil Israel und die Priesterfamilie Gott nicht ehren, verteidigt Gott seine Ehre selbst, indem er das Volk in die Hand der Feinde überliefert und Eli und seine Söhne sterben lässt. Viele Jahre später greift der Geist Gottes in Jeremia 7,12–14 das ernste Geschehen in Silo auf, um das untreue Volk, das erneut seine Heiligkeit missachtet, zu warnen und zur Umkehr zu bringen.
Israel zieht gegen die Philister zum Kampf
„Und das Wort Samuels erging an ganz Israel. Und Israel zog aus, den Philistern entgegen zum Kampf; und sie lagerten bei Eben-Eser, und die Philister lagerten in Aphek. Und die Philister stellten sich auf, Israel gegenüber; und der Kampf breitete sich aus, und Israel wurde vor den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in der Schlachtordnung auf dem Feld etwa 4000 Mann. Und als das Volk wieder ins Lager kam, da sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat der HERR uns heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns von Silo die Lade des Bundes des HERRN zu uns holen, damit sie in unsere Mitte komme und uns rette aus der Hand unserer Feinde. Und das Volk sandte nach Silo, und man brachte von dort die Lade des Bundes des HERRN der Heerscharen, der zwischen den Cherubim thront; und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, waren dort bei der Lade des Bundes des HERRN“ (V. 1–4).
Zu Beginn des Kapitels wird kurz erwähnt, dass das Wort Samuels an ganz Israel ergeht. Doch zeigt sein Wort Wirkung? Kehrt das Volk zu Gott zurück? Offensichtlich nicht. Das Volk ist kampflustig und erklärt den Philistern den Krieg, ohne einen Auftrag vom Herrn zu haben. Sie ziehen in eigener Kraft los und erleben eine große Niederlage, die der Beginn einer 20 Jahre andauernden Knechtschaft ist (vgl. Kap. 7,1–3). Während dieser langen Zeit wird Samuel nicht einmal erwähnt.
Das Volk lagert bei Eben-Eser1, nahe bei Mizpa, wo Israel sich in der Zeit der Richter vor Gott versammelt hat (Ri 10,17; 11,11; 20,1; 21,1.5.8). Doch sie suchen nicht die Nähe Gottes und fragen auch nicht nach seinem Willen. Meinen sie vielleicht, dass der Ort selbst schon zum Sieg verhilft? – Für uns heute gilt genauso: Nur wer in Gemeinschaft mit Gott lebt und daraus Kraft schöpft, kann vor dem Feind bestehen.
Die Philister werden hier zum ersten Mal nach der Gefangennahme und dem Tod Simsons erwähnt (Ri 16,30). Sie spielen im weiteren Verlauf des ersten Buches Samuel eine bedeutende Rolle und werden in diesem Buch so häufig erwähnt, wie sonst in keinem Bibelbuch. Die Philister sind Nachkommen Hams (1. Mo 10,14) und haben schon zur Zeit Abrahams im Südwesten von Palästina gewohnt (vgl. 1. Mo 20; 21). Ihre Hauptstädte sind Gaza, Asdod, Askalon, Gat und Ekron. Anders als die Syrer und Moabiter sind die Philister Feinde, die innerhalb der Landesgrenzen Israels wohnen. Sie sind von Israel nie vollständig besiegt worden. Sie haben sich im Land Kanaan sesshaft gemacht, sind allerdings nicht durch das Rote Meer, die Wüste und den Jordan gezogen (vgl. 2. Mo 13,17). Sie symbolisieren bloße Bekenner, also Menschen, die sich zwar Christen nennen, die aber nicht mit Christus gestorben und auferstanden sind, die also kein Leben aus Gott haben.
Hier nun wird Israel „vor den Philistern geschlagen; und sie erschlugen in der Schlachtordnung auf dem Feld etwa 4000 Mann“. Ohne den HERRN in der Mitte ist Israel leicht zu besiegen. Die Niederlage Israels müsste nicht sein. Gott hat seinem Volk großartige Zusagen für den Kampf gegen ihre Feinde gegeben (z. B. 3. Mo 26,8; 5. Mo 32,30; Jos 23,10), aber diese sind jeweils an Bedingungen geknüpft, die das Volk hier nicht erfüllt. Hat diese Niederlage das Volk zur Besinnung und zur Umkehr zu Gott geführt? Leider nicht. Wir lesen nicht,
- dass sie sich demütigen.
- dass sie nach der Ursache für die Niederlage fragen (die Ältesten, die die Gedanken Gottes eigentlich kennen müssten, fragen zwar „Warum...“, warten aber nicht auf die Antwort und bekennen nicht ihre Sünde, da sie kein Bewusstsein von ihrem Zustand haben).
- dass sie zu dem HERRN umgekehrt sind (wie bei Josua in Josua 7,6–8).
- dass sie von dem HERRN Rettung erwartet haben.
- dass sie nach Samuel, dem Mann Gottes fragen.
Stattdessen schlagen die Ältesten vor, „die Lade des Bundes des HERRN“ zu holen. Meinen sie etwa, die Lade sei ein Glücksbringer? Ist ihnen durch die Begleitung der Lade der Sieg etwa sicher? Von Gottvertrauen findet sich hier keine Spur, im Gegenteil – sie handeln abergläubisch. Ähnlich verhalten sich heute manche Menschen in der Christenheit. Sie meinen, ihr Heil sei in äußeren Zeichen und Sakramenten begründet, anstatt dass sie an Jesus Christus glauben und sich Ihm ganz ausliefern.
Die Bundeslade ist der Thron Gottes und das sichtbare Zeichen seiner Gegenwart. Aber dieses Symbol ist ohne die tatsächliche Gegenwart Gottes nichts wert. Während der Wüstenwanderung hat es verschiedene Gelegenheiten gegeben, wo die Bundeslade dem Volk geholfen hat. Gottes Gegenwart in Form der Wolke hat sie damals begleitet, und das Volk hat in Übereinstimmung mit Gott gehandelt (z. B. 2. Mo 40,36–38; Jos 3,6). Davon kann hier keine Rede sein. Der Zustand des Volkes ist so schlecht, dass Gott sich nicht länger zum Volk bekennen kann.
In Vers 4 fallen zwei Dinge auf:
- die sehr ausführliche Bezeichnung der Lade und
- die Erwähnung der Tatsache, dass Hophni und Pinehas bei der Lade sind.
Interessant, dass der Geist Gottes die Lade gerade dann so ausführlich beschreibt, wenn sie im Begriff steht weggenommen zu werden. Sie wird die „Lade des Bundes des HERRN der Heerscharen, der zwischen den Cherubim thront“ genannt. Es ist die Lade dessen, der als „HERR der Heerscharen“ alle Macht im Himmel und auf der Erde hat. Dieser Gott thront über der Lade „zwischen den Cherubim“. Diese Cherubim symbolisieren die Herrlichkeit Gottes als Richter. Die „Lade des Bundes“ hingegen steht für den Bund zwischen Gott und seinem Volk.
In starkem Kontrast zu dieser Beschreibung der Bundeslade, die die Heiligkeit und Größe Gottes hervorhebt, werden dann die Söhne Elis erwähnt, diese „Söhne Belials“ (1. Sam 2,12). Sie stehen bei der Lade, doch Gott kann mit ihnen nicht länger Gemeinschaft haben. Denn „welche Übereinstimmung (hat) Christus mit Belial“ (2. Kor 6,15)?
Die Lade kommt ins Lager der Israeliten
„Und es geschah, als die Lade des Bundes des HERRN ins Lager kam, da jauchzte ganz Israel mit großem Jauchzen, dass die Erde erdröhnte. Und die Philister hörten den Schall des Jauchzens und sprachen: Was bedeutet der Schall dieses großen Jauchzens im Lager der Hebräer? Und sie merkten, dass die Lade des HERRN ins Lager gekommen war. Da fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Gott ist ins Lager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns! Denn so etwas ist bisher nie geschehen. Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieser mächtigen Götter erretten? Das sind die Götter, die die Ägypter schlugen mit allerlei Plagen in der Wüste. Fasst Mut und seid Männer, ihr Philister, dass ihr nicht den Hebräern dienen müsst, wie sie euch gedient haben; so seid denn Männer und kämpft! Und die Philister kämpften, und Israel wurde geschlagen, und sie flohen, jeder zu seinen Zelten; und die Niederlage war sehr groß, und es fielen von Israel 30000 Mann zu Fuß. Und die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, starben“ (V. 5–11).
Als die Lade ins Lager der Israeliten kommt, wird sie mit „großem Jauchzen“ empfangen. Doch ist diese Gefühlsaufwallung jetzt angemessen? Ist keiner da, der erkennt, wie schlimm es um Israel steht?
Der natürliche Mensch liebt das Sinnliche, beispielsweise große Ereignisse, bei denen die Gefühle durch Musik und Darbietungen angesprochen werden. Auch Gläubige sind davor nicht gefeit. In einer großen Menge mitzumachen, ist viel einfacher und erscheint attraktiver, als in der Stille Zeit mit dem Herrn zu verbringen und von dort aus „den guten Kampf zu kämpfen“ (1. Tim 6,12).
Als die Philister den „Schall des Jauchzens“ hören und von der Ankunft der „Lade des HERRN“ im Lager der Israeliten erfahren, fürchten sie sich. Aber diese Furcht ist unbegründet, da weder die Bundeslade noch das Volk, das in seinem Stolz und Aberglauben auf die Lade vertraut, Kraft in sich selbst hat. Die Philister machen denselben Fehler wie die Israeliten, indem sie das Symbol der Gegenwart Gottes mit Gott selbst gleichsetzen. Im Gegensatz zu Israel haben sie keine Beziehung zu dem lebendigen Gott und wissen auch nicht viel über Ihn. So sagen sie in Vers 7: „Gott ist ins Lager gekommen“, und sprechen im Folgenden von den „mächtigen Göttern“ Israels. Sie können nicht zwischen dem einen wahren Gott und den Göttern unterscheiden. Sie wissen auch nicht, dass Gott die Ägypter nicht in der Wüste mit den Plagen geschlagen hat, sondern in ihrem eigenen Land. Dennoch beschleicht sie Angst vor diesem mächtigen Gott. Deshalb sprechen sie sich gegenseitig Mut zu: „Seid Männer ...; so seid denn Männer und kämpft“ (V. 9). „Mann sein“ – das ist alles, womit die Menschen der Welt sich ermutigen. Mehr haben sie nicht. Die Gläubigen dagegen verweisen auf ihren Gott: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der Herr, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht versäumen und dich nicht verlassen“ (5. Mo 31,6).
Das Jauchzen der Israeliten bewirkt genau das Gegenteil von dem, was sie beabsichtigt haben. Die Philister kämpfen um ihr Leben – und erringen einen gewaltigen Sieg, der in den Versen 10 und 11 mit sechs aneinandergereihten Aussagen beschrieben wird. Ähnlich lautet der Bericht des Boten, der Eli über den Stand der Dinge informiert (V. 17). Wie sehr wird der Name des Herrn durch die Niederlage der Israeliten verunehrt! Denn aufgrund der Anwesenheit der Lade können die Philister denken, sie hätten gegen den Gott Israels gesiegt.
Eine vollständige Niederlage! Was haben wir anderes erwartet? Gott steht zu seinem Wort. Was Er sagt, führt Er aus. Er ist „langsam zum Zorn und groß an Güte“ (4. Mo 14,18), aber Er erfüllt auch seine Gerichtsankündigung, wenn man nicht Buße tut. Das bestätigt diese Geschichte und das wird sich einmal mehr in Bezug auf die abgefallene Christenheit bestätigen, wenn Gottes Gerichte die Erde treffen werden.
Der Tod Elis
„Und ein Mann von Benjamin lief aus der Schlachtordnung und kam an jenem Tag nach Silo, mit zerrissenen Kleidern, und Erde war auf seinem Haupt. Und als er kam, siehe, da saß Eli auf einem Stuhl an der Seite des Weges und spähte; denn sein Herz war bange wegen der Lade Gottes. Und als der Mann kam, um es in der Stadt zu berichten, da schrie die ganze Stadt. Und Eli hörte den Schall des Geschreis und sprach: Was bedeutet dieser Schall des Getümmels? Und der Mann eilte herbei und kam und berichtete es Eli. Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr, und er konnte nicht sehen. Und der Mann sprach zu Eli: Ich bin der, der aus der Schlachtordnung gekommen ist, und ich bin heute aus der Schlachtordnung geflohen. Und er sprach: Wie stand die Sache, mein Sohn? Und der Bote antwortete und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und auch hat eine große Niederlage unter dem Volk stattgefunden, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen. Und es geschah, als er die Lade Gottes erwähnte, da fiel Eli rücklings vom Stuhl, an der Seite des Tores, und brach sich das Genick und starb; denn der Mann war alt und schwer. Und er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (V. 12–18).
Die Nachricht von der großen Niederlage verbreitet sich schnell. Während es in Vers 10 heißt, dass jeder zu seinen Zelten flieht, wird hier von einem Mann aus Benjamin berichtet, der mit zerrissenen Kleidern und Erde auf seinem Kopf aus der Schlachtordnung nach Silo läuft. Seine Trauer ist unübersehbar, seine Nachricht löst großes Geschrei aus. Eli, der seinen Platz am Haus des HERRN verlassen hat und am Wegrand sitzt, um alles mitzubekommen, wird jetzt über die Neuigkeiten informiert. Wenn er auch keine Kraft und kein Sehvermögen mehr hat – sein Herz ist bei der Lade Gottes; er ist in Sorge um sie.
Die Schreckensbotschaften ereilen Eli Schlag auf Schlag: Flucht, Niederlage und Tod – seine beiden Söhne leben nicht mehr. Alles das muss ihn schwer getroffen haben. Aber erst als der Bote von der Gefangennahme der Lade Gottes berichtet, fällt Eli rücklings vom Stuhl und stirbt. Die Unehre, die auf den Namen Gottes gefallen ist, und der Verlust der Bundeslade – das Zeichen der Gegenwart Gottes – treffen ihn tödlich. Die Lade Gottes ist Eli also wichtiger als seine Söhne. Damals hat Gott ihm vorwerfen müssen, dass er seine Söhne mehr ehrt als Ihn (1. Sam 2,29). Doch jetzt zeigt Eli, dass die Ehre Gottes ihm über alles andere geht. Offensichtlich hat er am Ende seines Lebens seine Einstellung geändert.
Im letzten Satzteil von Vers 18 wird noch berichtet, dass Eli „Israel vierzig Jahre gerichtet“ hat. Es ist wohl der einzige Hinweis darauf, dass Eli ein Richter gewesen ist – der vorletzte Richter in Israel (vgl. Apg 13,20).
Der Tod der Schwiegertochter Elis
„Und seine Schwiegertochter, die Frau des Pinehas, war schwanger zum Gebären; und als sie die Nachricht hörte, dass die Lade Gottes genommen und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot wären, da sank sie nieder und gebar, denn ihre Wehen überfielen sie. Und zur Zeit ihres Sterbens, da sprachen die Frauen, die um sie her standen: Fürchte dich nicht, denn einen Sohn hast du geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm es nicht zu Herzen. Und sie nannte den Knaben Ikabod, indem sie sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen!, weil die Lade Gottes genommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. Und sie sprach: Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist genommen!“ (V. 19–22).
Wer würde denken, dass einer der Söhne Elis mit einer gottesfürchtigen Ehefrau verheiratet gewesen ist? Gewiss hat sie an der Seite ihres bösen Mannes kein leichtes Leben gehabt. Wie Hanna gehört sie zu dem treuen Überrest des Volkes Israel in jenen dunklen Tagen. Anscheinend hat sie und ihr Schwiegervater ein gemeinsames Interesse an der Lade Gottes verbunden – ein Interesse an der Gegenwart Gottes in seinem Volk. Wie bei Eli hat auch bei dieser Frau die Herrlichkeit Gottes die höchste Priorität – und nicht ihr Mann oder ihr Kind, mit dem sie schwanger ist. Die Schreckensnachrichten lösen bei ihr plötzliche Wehen aus, so dass sie das Kind zur Welt bringt. Ihre letzten Worte bei der Geburt zeigen, was sie empfindet: „Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen.“ Die Frau weiß, dass der ganze Gottesdienst Israels ohne die Lade und die Gegenwart des HERRN leer und nichtig ist. Und so gibt sie ihrem Kind den Namen „Ikabod“ (Nicht-Herrlichkeit) – ein Name, der den Verfall des Volkes und dessen schlimme Folgen deutlich ausdrückt. Sie macht nicht den gleichen Fehler wie das Volk und die Philister, die Lade mit Gott selbst zu verwechseln. Sie weiß, dass die Lade die Herrlichkeit Gottes symbolisiert. Und diese ist jetzt aus Israel gewichen.
Diese Geschichte enthält wichtige Lektionen für unser persönliches und gemeinsames Leben als Kinder Gottes. In jedem wahren Gläubigen wohnt der Geist Gottes. Er bleibt bei uns in Ewigkeit (Joh 14,16). Wenn wir jedoch Böses in unserem Leben dulden, betrüben und unterdrücken wir den Heiligen Geist. Er kann dann nicht mehr ungehindert wirken und wir besitzen nicht mehr die Freude an der Gemeinschaft mit Gott. Wir verlieren dann auch die sichtbare Zustimmung Gottes in unserem Leben. Wir wollen deshalb alles meiden, was den Heiligen Geist betrübt oder gar auslöscht.
Der Weg hin zu „Ikabod“ ist sorglose Nachlässigkeit gegenüber der Ehre Gottes. Das gilt auch für das Zusammenkommen der Gläubigen. Die persönliche Gegenwart des Herrn Jesus in der Mitte der Versammlung (Gemeinde) zum Beispiel ist kein Automatismus. Sie setzt voraus, dass wir bewusst zu seinem Namen hin versammelt sind. Das kann nur bedeuten, dass wir uns von allem Bösen zu distanzieren. Genau daran hat es in Israel damals gemangelt (vgl. Kap. 3,13). Wie sieht es bei uns aus?
Fußnoten
- 1 Dieser Ort, der erst später so genannt wird (vgl. Kap. 7,12).