Betrachtung über das zweite Buch der Chronika (Synopsis)
Kapitel 26-28
Ussija, der Sohn Amazjas, wandelt eine lange Zeit mit Jehova und hat Gedeihen. Juda erstarkt, und alle Unternehmungen des Königs sind erfolgreich. „Und als er stark geworden war, erhob sich sein Herz“: er über nimmt es, selbst als Priester zu dienen, und wird durch die Hand Gottes mit Aussatz geschlagen.
Jetzt kommen wir zu einer Zeitspanne, in der Jesaja viel Licht auf den Zustand des Volkes wirft. Dieser Zustand zeigte sich zum Teil früher während der Regierungszeit Joas', der, sobald er auf die Fürsten hört, dem Götzendienst verfällt. Aber beim Lesen der ersten zwei Kapitel von Jesaja, oder der Weissagung Hoseas, werden wir den schrecklichen Zustand des Volkes sehen, die Größe der Langmut Gottes und die Art und Weise, wie Ungerechtigkeit und Götzendienst sich allenthalben mehrten, wenn der König nicht treu und energisch war 1.
Jotham, der Sohn Ussijas, wandelt aufrichtig, und er vermeidet den Fehler seines Vaters; das Volk ist aber immer noch verderbt. Nichtsdestoweniger verschafft ihm die Treue Jothams Segen und Wohlergehen. Es ist nämlich immer der Zustand des Königs, der der Gegenstand des Gerichtes Gottes ist. Wie wir gesehen haben, hatte das Volk als solches schon längst versagt.
Die Regierungszeit des Ahas bildet eine Epoche. Er verläßt Jehova völlig und gibt sich dem Götzendienst vollständig hin; und je mehr er von Gott geschlagen wird, desto mehr sündigt er wider Ihn. Er wird in die Hand der Syrer gegeben und in die Hand Pekachs, des Königs von Israel. Im letzteren Falle fährt jedoch Gott dazwischen, um wenigstens die Gefangenen zu retten. Die Edomiter, und später die Philister, fallen in Juda ein. Diese ganze Bedrängnis treibt Ahas dazu, Hilfe bei dem König von Assyrien zu suchen, der ihn bloß in nach größere Schwierigkeiten brachte (vgl. Jes 7, 17; siehe auch Hos 5, 13-15).
Fußnoten
- 1 Demzufolge finden wir, daß Jesaja, nachdem er das Böse und das dem folgende Gericht aufgedeckt hat, sofort die Verheißungen des Segens der letzten Tage und des Messias einführt. In den ersten Kapiteln stellt er den Zustand des Volkes dar, wie auch die Segnung der letzten Tage. Das Haus Davids wird bis Kapitel 2. Chr 7 nicht gerichtet, und da finden wir, daß der Messias, der Sohn der Jungfrau, als die Hilfsquelle eingeführt wird, wie auch als Mittel zur Erlösung und der Gnade nach den Ratschlüssen Gottes. Das übrige der Schriften dieses Propheten gibt uns die ganze Geschichte des Volkes nach den Gedanken Gottes und die Geschichte der Nationen im Zusammenhang mit Israel bis zur Vollendung der vollen Segnung in Christo am Ende des Zeitalters mit dem Gericht über die Sünde Israels in bezug auf Jehova (Jes 40-48) und in bezug auf Christum (Jes 49-57).