Betrachtung über das erste Buch der Chronika (Synopsis)
Kapitel 28-29
Es ist David, der Salomo auf den Thron setzt, der den Fürsten befiehlt, ihm zu helfen, und der Weissagung in (von Gott) eingegebenen Psalmen anordnet 1. Er ordnet das Alter an, in dem der Dienst der Leviten anfangen sollte - ein anderes, als das durch Moses bestimmt wurde 2.
Es ist die ganze Ordnung des Hauses Gottes und des Königs, die unter seiner Hand angeordnet wird; es ist ein neues System, das auf der Gnade als seinem Grundsatz aufgerichtet wird.
Salomo führt die Ordnung und Pläne der göttlichen Weisheit in David nur aus. Herrlichkeit ist nur die Frucht der Gnade. Es ist der Christus, der gelitten hat, der die Weisheit und die Kraft Gottes ist, dem auch die ganze Ordnung des Hauses gehört. Die ganze Ruhe ist herrlich, sie ist aber bloß ein Ergebnis. Nun haben wir schon gesehen, daß dieses Haus in Frieden, und durch Christum als den Friedefürsten, erbaut werden muß. Es entsprach nicht der gewohnheitsmäßigen Offenbarung der Herrlichkeit Gottes, daß Feinde da sein sollten, die bekämpft werden mußten, noch paßte das zum Wesen der Freude Seines Volkes. Das Wesen eines solchen Zustandes der Dinge sollte das des ungehindert fließenden Segens von Gott sein.
Es ist sehr wichtig zu beachten, wie hier alles durch David regiert wird. Zu allererst ist es moralisch wichtig. Die Einsicht, das Recht, die Dinge anzuordnen, die Energie, die den ganzen Gedanken Gottes erfaßt, die Gemeinschaft mit Ihm in Seinen Ratschlüssen, der Keim und die moralische Grundlage aller dieser Ratschlüsse, wie auch die Kraft, sie aufrechtzuerhalten, sind mit den Leiden verbunden, die Christus für die Herrlichkeit Seines Vaters erduldete. Nach unserem Maße ist dies auch von uns wahr. Es ist der erniedrigte, leidende Christus, der moralisch auf der Standhöhe all dieser Herrlichkeit steht. Zweitens ist das wichtig für die Einsicht in die Wege Gottes, denn ich zweifle nicht daran, daß Christus am Anfang Seiner Regierung im Charakter Davids handeln wird.
Wir können hier auch bemerken, daß der Umfang der von David ausgeübten Autorität sehr groß und weitreichend war. Die ganze religiöse Ordnung wurde neu aufgebaut. Alles, sogar das Alter des Dienstes der Leviten, hängt von der Gewalt und den Anordnungen Davids ab, wie sie früher von Moses abhingen. Das ganze Muster des Tempels und seiner Gefäße wird ihm von Gott eingegeben, wie das Muster der Stiftshütte und von allem, was zu ihr gehörte, dem Mose eingegeben worden war. Er führte auch den Gesang und allerlei Musikinstrumente ein, die sogar die „Musikinstrumente Gottes“ genannt werden, und die, ebenso wie auch der Gesang vorher, nicht zum öffentlichen Dienst gehört hatten. Mit Ausnahme der Lade unterschieden sich sogar die mannigfaltigen Gefäße von denjenigen der Stiftshütte; und für alles wird das genaue Gewicht in Gold und Silber durch David bestimmt.
Gott möchte das Volk auch in diesem bereitwilligen Dienst am Tage Seiner Macht mit David verbinden; und ebenso wie sie mit ihm in seinen Kriegen und Kämpfen verbunden waren, gibt es solche, die es auch in der Freiheit sein werden, die er dem Hause seines Gottes gegenüber an den Tag legt. Es ist wahr, daß sie von ihm weit entfernt sind, die Sache ist sozusagen überflüssig. Sie haben nichts mit der Weisheit zu tun, die anordnet und bereitet, es wird ihnen aber erlaubt, am Werk teilzunehmen. Diese Gunst wird ihnen gewährt, und ihr guter Wille ist Gott wohlannehmlich, und auch er ist die Frucht Seiner Gnade.
Hier (Kap. 29, 18) erkennt David Gott wieder nach den den Vätern gegebenen Verheißungen, und nach dem ewigen Gedenken Gottes, „der Gott unserer Väter Abraham, Isaak und Jakob“; er trachtet nach dem, was unter dem neuen Bund vollendet werden wird, und er führt die Danksagungen der ganzen Versammlung. Schlachtopfer der Gerechtigkeit wurden dargebracht, und sie aßen vor Jehova mit großer Freude.
Salomo wird ein zweites Mal zum König gemacht (siehe Kap.
Der aufmerksame Leser kann nicht umhin, den hervorragenden Platz zu bemerken, der den Ratschlüssen Gottes im Blick auf Christum, den Herrn, gegeben wird, und den Gegensatz, der zwischen dieser und der Geschichte Adonijas im Buche der Könige besteht - einer Geschichte, die durch den Gegensatz zu dem Bericht im Buche der Chronika also völlig beweist, daß der Gedanke und die Absicht des Geistes Gottes in diesem Buche waren, uns im Vorbilde den Ausdruck der Vorsätze Gottes in bezug auf den wahren Sohn Davids zu geben und auf die Stellung, die Er einnehmen soll, und zu zeigen, welcherart der Charakter des Thrones in Jerusalem in jenen Tagen sein wird, wenn Christus darauf sitzen wird. Es wird der Thron Jehovas sein, und die königliche Majestät in Israel wird derartig sein, wie sie noch niemals gekannt worden ist. In bezug hierauf ist das Buch der Chronika voller Unterweisung.
Fußnoten