Männer und Frauen nach Gottes Plan
Eine Bibelarbeit zu 1. Petrus 3,1-9

Vers 6

Vers 6: „...wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, wenn ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet.“

Das Beispiel Saras

Konkret wird nun das Beispiel Saras erwähnt. Sie war die Frau Abrahams. Erstens gehorchte sie ihrem Mann und zweitens nannte sie ihn Herr.

a) Das Wort „gehorchen“ bedeutet ursprünglich das Hören eines Untergeordneten. Es beschreibt jemand, der genau hinhört, der einem anderen Gehör schenkt und tut, was er sagt. Das Wort finden wir an anderen Stellen mit Bezug auf den Gehorsam von Kindern und Knechten (Eph 6,1.5). Die Zeitform drückt wieder ein gewohnheitsgemäßes Gehorchen aus. Sara tat das beständig, d. h. während sie mit Abraham verheiratet war. ihre Unterordnung durch ihren Gehorsam.

b) Das Wort „Herr“ beschreibt einen Besitzer oder Gebieter. Es wird im Neuen Testament sehr oft auf den Herrn Jesus bezogen, doch nicht nur. Der Kaiser in Rom oder andere höhergestellte Personen wurden so angeredet (vgl. Apg 16,30; Eph 5,8.10:2. Joh 1). Nun bedeutet dieser Hinweis nicht, dass christliche Ehemänner die „Herren“ ihrer Frauen sind und als solche angeredet werden sollten. Der Satz fordert nicht auf, sondern zeigt ein Beispiel. Das Neue Testament zeigt vielmehr, dass der Mann das „Haupt“ ist. Petrus erinnert hier lediglich daran, dass Sara Abraham so nannte. Das Alte Testament sagt darüber hinaus nicht, dass sie ihn vor anderen als „Herrn“ anredete, sondern wir lesen, dass sie in ihrem Innern von ihm als „Herrn“ sprach (vgl. 1. Mo 18,12). Davon hatte Gott Kenntnis genommen. Die Gedanken Saras blieben Ihm nicht verborgen. Er sieht bis heute, was und wie eine gläubige Ehefrau von ihrem Mann denkt und welche innere Haltung sie ihm gegenüber einnimmt. Dass Sara gleichzeitig eine engagierte Frau war, macht der Bericht in 1. Mose deutlich.

Kinder Saras

Kindschaft hat es in der Regel mit Herkunft oder Charakter zu tun. Sohnschaft spricht häufig von Beziehung. Eine Kind (wörtlich „das Geborene“) wird man durch Geburt. Nun waren die Juden, an die Petrus schrieb, ihrer natürlichen Herkunft nach tatsächlich Kinder Abrahams und Saras. Allerdings hatte der Herr Jesus schon davon gesprochen, dass die natürliche Geburt nur eine Seite ist. „Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, würdet ihr die Werke Abrahams tun“ (Joh 8,39). Ein Kind Abrahams ist also dadurch gekennzeichnet, dass es die Werke Abrahams tun. Ein Kind Saras ist dadurch gekennzeichnet, dass es die Werke Saras tut. In diesem Sinn sollten die Frauen Kinder Saras geworden sein.

Nun wurden diese Frauen nicht Kinder Saras, weil sie ihre Werke taten, sondern sie bewiesen sich als Kinder Saras, indem sie ihre Werke taten. Ein „Kind Saras“ wird man durch den Glauben und durch Gottes Vorsatz (Röm 9,11). Durch Gehorsam und Respekt zeigten sie die gleichen Charakterzüge wie die Glaubensfrau des Alten Testamentes1 und bewiesen sich somit als ihre Kinder. Es ist normal, dass ein Kind Wesensmerkmale der Eltern offenbart.

Gutes tun und keinerlei Schrecken fürchten

„Gutes tun“ ist im Griechischen ein Wort. Es bedeutet „wohltun“ oder „rechtschaffen sein“ (vgl. Kap. 2,15; 2,20 und 3,17). Wahrscheinlich wird damit die Unterordnung unter den Ehemann beschrieben. Was in den Augen der Menschen als Schwäche interpretiert werden könnte, hat jedenfalls in der Beurteilung Gottes das Prädikat „gut“.

Keinerlei Schrecken zu fürchten meint, dass die gläubigen Frauen nicht erschrecken oder in Angst geraten sollten. Sie sollten sich von ihren (ungläubigen) Ehemännern nicht einschüchtern lassen. Heute sind es vielleicht weniger die Ehemänner, vor denen Frauen sich fürchten, sondern vielmehr der gesellschaftliche Druck, der durch den Zeitgeist auf gläubige Frauen ausgeübt wird, die sich den Anweisungen Gottes entsprechend verhalten wollen.

Fußnoten

  • 1 Einen ähnlichen Gedanken finden wir in Hebräer 3,14. Dort lesen wir: „Denn wir sind Genossen des Christus geworden, wenn wir nämlich den Anfang der Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten.“ Genossen des Christus werden wir nicht durch das Festhalten bis zum Ende, sondern wir beweisen dadurch, dass wir Genossen des Christus sind.
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