Männer und Frauen nach Gottes Plan
Eine Bibelarbeit zu 1. Petrus 3,1-9

Vers 4

Vers 4: „...sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.“

Der verborgene Mensch des Herzens

Petrus hat die negative Seite nicht verschwiegen, doch jetzt spricht er über das, was eine gläubige Frau positiv auszeichnen und schmücken soll. Es gibt einen Schmuck der Frau, der nicht primär vor Menschen, sondern vor Gott sehr kostbar ist. Vor Menschen ist dieser Schmuck auf den ersten Blick oft sogar verborgen. Das Wort bezeichnet etwas, das „innerlich“ und nicht „äußerlich“ ist.

Mit dem Herzen des Menschen ist an dieser Stelle natürlich nicht das Körperorgan gemeint, sondern es geht um das Herz als Sitz der Gefühle, Zuneigungen und Leidenschaften, das zugleich das Zentrum des Wollens und Denkens ist. Schon in Kapitel 1,22 hatte Petrus von einem „reinen Herzen“ gesprochen (vgl. weiter Kap. 3,15). Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, dass mit diesem Ausdruck das neue Leben gemeint ist, das wir zum Zeitpunkt der Bekehrung bekommen haben. Darauf ist das Auge Gottes gerichtet – nicht nur bei gläubigen Frauen, sondern ebenso bei gläubigen Männern. Wenn dieses Leben wirksam wird, zeigen sich Früchte. Dann wird etwas von dem sanften und stillen Geist sichtbar, der vor Gott sehr kostbar ist.

Der unvergängliche Schmuck

Es ist klar, dass modische Frisuren, kostbarer Schmuck und aufwändige Kleidung nicht sehr lange halten, sondern vergänglich sind. Im Gegensatz dazu ist der Schmuck des sanften und stillen Geistes unvergänglich. „Unvergänglich“ beschreibt etwas, das nicht verfällt. Petrus gebraucht das Wort dreimal. In Kapitel 1,4 ist das christliche Erbteil unvergänglich. In Kapitel 1,23 ist es der Same des Wortes Gottes, und hier ist es der Schmuck des sanften und stillen Geistes. Das allein zeigt schon, auf welch ein hohes „Niveau“ der Geist Gottes diesen Schmuck hebt. Was unvergänglich ist, geht über diese Schöpfung hinaus, denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen (Röm 8,20). Gold und Silber sind vergängliche Materialien. Deshalb sollen sie nicht zum Schmuck dienen, indem sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die natürliche Schönheit einer Frau wird irgendwann vergehen und kann mit äußerem Schmuck nicht dauerhaft erhalten werden. Der sanfte und stille Geist einer gläubigen Frau hingegen ist unvergänglich. Er kann immer schöner hervorstrahlen – selbst noch im Alter.

Der sanfte und stille Geist

Der sanfte und stille Geist steht im Kontrast zu einem Geist der Eitelkeit und der Selbstdarstellung. Gerade das wird durch den äußeren Schmuck häufig betont. Wer „sanft“ ist, ist mild freundlich und sanftmütig. Der Herr Jesus nennt die Sanftmütigen glückselig (Mt 5,5). Er hat vorgelebt, was es bedeutet, denn Er war tatsächlich sanftmütig (Mt 21,5). Die Sanftmut einer Ehefrau zeigt die Art und Weise ihrer Unterordnung. Sie tut es nicht widerwillig, sondern rücksichtsvoll und mit Taktgefühl.

Das Wort „still“ kommt außer an dieser Stelle noch in 1. Timotheus 2,2 vor. Dort ist von einem „ruhigen und stillen Leben“ die Rede. Es ist eine ruhige Haltung, die im Gegensatz zu einem lauten und lärmenden Verhalten steht. Das Wort beschreibt jemand, der ruhig an seinem Platz sitzen bleibt.

Mit „Geist“ wird an dieser Stelle nicht der Heilige Geist, sondern eine innere Haltung beschrieben. Ursprünglich beschreibt das Wort ein „Wehen“ oder „Blasen“ oder einen „Strom von Luft“. Hier ist es eine Art und Weise, die das neue Leben einer gläubigen Frau – natürlich unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes – hervorbringt. Ein solcher „Geist“ (eine Geisteshaltung) wird in dieser Welt in der Regel wenig geschätzt, ist vor Gott jedoch sehr kostbar.

Einen sanften und stillen Geist zu haben bedeutet mehr, als eine sanfte und stille Art zu haben. Es mag Frauen geben, die von Natur eine solche Art haben oder eben nicht. Doch das ist nicht der entscheidende Punkt. Der sanfte und stille Geist ist keine natürliche Veranlagung. Was Petrus hier schreibt, gilt ebenso für natürlicherweise temperamentvolle Frauen. Bei ihnen möchte Gott ebenfalls diesen sanften und stillen Geist hervorbringen. Er ist ein wortloses und zugleich sehr lebendiges Zeugnis für unseren Herrn. Je mehr eine gläubige Frau sich mit diesem inneren Schmuck beschäftigt, umso weniger Zeit wird sie für den äußeren Schmuck verwenden.

Vor Gott sehr kostbar

Gott nimmt von allem Kenntnis. Er sieht das Herz, und Er sieht das Verhalten. Vor Ihm ist ein sanfter und stiller Geist nicht nur kostbar, sondern sehr kostbar. Das Wort kommt außer an dieser Stelle nur noch in Markus 14,3 und 1. Timotheus 2,9 vor.

Es kann mit „viel aufwendend“ oder „verschwenderisch“ übersetzt werden, also etwas, das einen hohen Preis hat und dementsprechend wertvoll ist. In letzter Konsequenz sollen wir immer daran denken, wie Gott unser Leben bewertet und nicht wie wir selbst oder andere Menschen es tun.

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