Hilfe für den Glaubensweg
Göttliche Liebe (2)
„Die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus.“ Epheser 3,19
Liebe, die für mich gelitten
und am Kreuze für mich starb;
Liebe, die für mich gestritten,
Fried und Freude mir erwarb:
Liebe, Dir sei Preis und Ruhm
hier und dort im Heiligtum!
Der Herr, den ich kennen gelernt habe als Den, der Sein Leben für mich dargelegt hat, ist derselbe Herr, mit dem ich es jeden Tag meines Lebens zu tun habe; und all Seinem Handeln mit mir liegen die gleichen Grundsätze der Gnade zugrunde. Wie kostbar, wie stärkend ist es, zu wissen, dass Jesus in diesem Augenblick mir gegenüber dieselbe Liebe empfindet und übt, wie Er sie offenbarte, als Er am Kreuz für mich starb!
Sein Tod öffnete die Schleusentore, damit die volle Flut der Liebe über arme Sünder hinfließen konnte.
Es ist unmöglich, zwei Worte zu finden, deren Verbindung eine so wichtige Bedeutung hat wie bei den Worten: der Tod des Herrn (1. Korinther 11,26). Wie vieles ist darin eingeschlossen, dass Der, der der Herr heißt, gestorben ist. Welche Liebe! Welche Absichten! Welche Wirkung! Welche Ergebnisse!
O, was für eine Ruhe für die Seele, wenn sie sieht, dass sie es mit Einem zu tun hat, der alle Feinde für sie besiegt hat! Bevor ihr dies zu Bewusstsein kam, schien ihr das „Buch“ ihrer täglichen Übertretungen zu Gott emporzusteigen, das schwarz war von der Liste ihrer Missetaten, indem auf jedem Blatt geschrieben stand: Sünde, Sünde, Sünde! Aber jetzt sind diese schwarzen Schriftzeichen ausgestrichen, und auf jeder Seite wurde jetzt mit Blut, mit dem Blut des teuren Lammes Gottes, darüber geschrieben: Liebe, Liebe, Liebe!
Diese Liebe ist ein Heiligtum, in dem wir wandeln, während wir durch eine Welt voller Fallstricke gehen, ein Ärgernis für alle Menschen. Je verworrener und verwickelter es um uns her wird, desto köstlicher ist die Ruhe Seiner Gegenwart.
Die Hauptsache ist, Christus nahe zu sein, ja beständig in Seiner Nähe zu bleiben, wo die Seele in Frieden erhalten wird, und somit auch im Bewusstsein der Liebe, damit unser Dienst aus solchem Weilen bei Ihm hervorfließen möge und dadurch gekennzeichnet wird. Wie offenbarte Christus den Vater? „Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht.“ Er konnte Ihn offenbaren, weil Er sich stets der Liebe, deren Gegenstand Er war, bewusst war, die Er im Schoß des Vaters genoss. Nun war Er zwar vollkommen, und wir sind Knechte, die Fehler machen; aber auch für uns ist dies der einzige Weg, die Salbung Seiner Gegenwart zu offenbaren.
Und wenn aller Sturm vorüber ist, wird der Lichtglanz, für den Er uns zubereitet, unverhüllt ausstrahlen, und dieser Lichtglanz wird Er selbst sein. O wie herrlich ist die Liebe, die Liebe Jesu, die uns dahin gebracht hat, für immer bei Ihm zu sein!