Hilfe für den Glaubensweg
Göttliche Liebe (1)
„Gott ist Liebe.“ 1. Johannes 4,8
O Gottes Sinn! So musst’ es sein,
dass alle Ehre Gott allein.
O Gottes Liebe! Jesu Sterben
aus Sündern machte Gottes Erben.
Was am tiefsten ist, ist am reinsten; so die vollkommene Liebe Gottes.
Wenn wir einmal Gott wirklich erkennen werden, so werden wir Ihn als Liebe erkennen. In dem Bewusstsein, dass alles, was uns in dieser Wüste begegnete, von Ihm kam, wie und was es auch sein mochte, werden wir uns dann alles durch Seine Liebe erklären können.
Nur in einem einzigen Sinn ist Gott nicht in sich selbst befriedigt, das ist: in Seiner Liebe. Seine Liebe bedarf anderer Wesen neben sich, um sie glücklich zu machen. Er will andere glücklich machen.
Das Gesetz sagt: Du sollst lieben! Es ist eine gerechte Forderung. Aber das Evangelium, Christus selbst, sagt: So hat Gott geliebt.
Nichts Geschaffenes, nichts, was jemals in dieser Welt gesehen wurde, ist dem gleich, was das Kreuz war. Die Schöpfung zeigt uns zwar Gottes Macht; sie kann aber nicht Gottes Liebe und Wahrheit offenbaren, wie sie uns das Kreuz zeigt; und deshalb bleibt das Kreuz in Ewigkeit der wunderbare und gesegnete Ort, wo wir das lernen und erfahren können, was nirgendwo anders gelernt werden kann, nämlich: alles, was Gott ist.
Es ist so viel Selbstsucht im Herzen des Menschen, dass ihm die Liebe Gottes ein Rätsel ist; sie ist ihm noch unverständlicher als Seine Heiligkeit. Keiner verstand den Herrn Jesus, weil Er Gott offenbarte.
Der Heilige Geist lässt uns die Liebe des Vaters fühlen. Er bringt uns zur Freiheit, indem Er uns nicht zeigt, wie gering wir sind, sondern Er zeigt uns, wie groß Gott ist.
Wo sieht der Glaube die größte Tiefe der Sünde des Menschen und seines Hasses gegen Gott? Am Kreuz! Und im gleichen Augenblick sieht er die größte Ausdehnung von Gottes triumphierender Liebe und Barmherzigkeit gegen den Menschen. Der Speer des Soldaten, der Jesu Seite durchbohrte, ließ nur noch das herausströmen, was von Liebe und Barmherzigkeit redete.
Es ist wirklich eine schmerzliche Prüfung, wenn jemand, der ein Teil von uns selbst ist, mit einem Schlag und unerwartet weggenommen wird. Doch welch ein Vorzug, wenn man die Liebe des Herrn für sich besitzt und auf sie den Blick richten kann. Das ist ein Trost, der alles verändert. Die Kenntnis der Liebe Gottes, die hier im Tal des Todesschattens erschienen ist, hat mit ihren gesegneten Strahlen seine Dunkelheit erhellt; ja, die Dunkelheit dient nur dazu, zu zeigen, was für ein Trost es ist, solch ein Licht zu besitzen.
Christus muss uns alles sein, sonst werden wir bald mutlos werden. Wenn Christus nicht alles für uns ist, und die Liebe des Vaters nicht die Atmosphäre ist, in der wir leben, sind wir nicht auf dem rechten Weg.
Liebe des Vaters – der Segnungen Quell –
süßer als alles, was immer es gibt,
scheinet von oben so strahlend und hell,
bleibt uns für immer, weil Jesus dort lebt.
„Wen der Herr liebt, den züchtigt Er.“ Das Wort zieht zwei Folgerungen aus dieser Wahrheit: Etwas in mir war der Anlass zur Züchtigung, die Liebe in Gott der Beweggrund. Deswegen soll ich die Züchtigung nicht gering achten, denn es ist eine Ursache in mir vorhanden, die den heiligen Gott der Liebe so handeln lässt; ich soll nicht ermatten, weil es Seine Liebe ist, die sich mit mir beschäftigt. Es ist nichts anderes als die Zurechtweisung eines Sohnes, an dem sein Vater Freude hat.