Hilfe für den Glaubensweg
Wachstum
„Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“ 2. Petrus 3,18
Seine Stimme war’s, voll Liebe,
die wie keine andre konnte ziehn
einst dies Herz durch Seine Gnade
nah zu Seinem eignen Herzen hin.
Durch Sein Wirken in mir wachte
jetzt zu Fried’ und Leben auf mein Geist,
unter Seinem gnäd’gen Joche
darf ich wachsen, denn Er unterweist.
Glaube an Dein Wort einst war es;
doch jetzt nimmst Du selbst die Seele hin;
näher kommt sie Dir und näher,
um zu höhern Welten hinzuziehn.
Das große Geheimnis des Wachstums ist, zu dem Herrn als dem Gnädigen aufzuschauen.
Es ist erstaunlich, welche Fortschritte eine Seele manchmal in einer Zeit des Leides macht. Sie ist viel mehr in Gottes Gegenwart gewesen; denn tatsächlich kann nur dies die Ursache zu Fortschritten sein. Es ist viel mehr Vertrauen da, Ruhe, Unterdrückung des eigenen Willens; viel mehr Abhängigkeit von Ihm, mehr Vertrautheit mit Ihm und Unabhängigkeit von den Umständen. Wenn das, was zwischen uns und Ihm steht, weggeräumt wird, dann kann die ganze Glückseligkeit, die in Ihm ist, auf die Seele einwirken und sich in ihr widerspiegeln. Wie großartig ist das! Was für eine Veränderung bewirkt das in dem Leben des Christen, wenn er auch vorher vielleicht im Allgemeinen einen tadellosen Wandel führte.
Wenn wir „wachsen sollen durch die vernünftige, unverfälschte Milch des Wortes“, brauchen wir die Belehrung des Heiligen Geistes, und damit verbunden sein muss die Übung zur Gottseligkeit – das „Ablegen aller Bosheit und alles Trugs und aller Heuchelei und alles Neides und alles üblen Nachredens“, so dass der Heilige Geist nicht betrübt wird. Hat der Christ dem Neid, dem Trug, der Heuchelei erlaubt, in seinem Herzen zu wirken? Dann kann kein Wachstum in der wahren Erkenntnis der göttlichen Dinge da sein.
Was „das höhere christliche Leben“ genannt wird, besteht nur darin, dass jemand aus dem Zustand in Römer 7 in den der Kapitel 6 und 8 hineinkommt. Dieser Zustand ist eine sehr klare Realität, obgleich dich die große Masse der Lehrer in der Christenheit auch ohne ihn zufrieden stellen möchte.
In dem Maß, wie unsere geistliche Stellung zunimmt, nehmen die Schwierigkeiten und Herzensübungen zwangsläufig einen Charakter an, der größere Erfahrung und größere Macht erfordert. Unser geistliches Vorwärtsschreiten bringt uns notwendigerweise in dieselben hinein; aber Gott ist treu, um nicht zuzulassen, dass wir über Vermögen versucht werden.
Diejenigen, die im Geist in dem himmlischen Land wohnen, nehmen den Ton desselben an und wachsen in den Dingen, worin sie sich befinden.
In dem Maß, wie du in Seiner Erkenntnis zunimmst, entsteht eine Freude, die tiefer ist als die erste Freude nach der Bekehrung. Ich habe Christus mehr oder weniger gekannt, als ich zwischen dreißig und vierzig Jahre alt war, und ich kann sagen, dass ich jetzt zehntausend Mal mehr Freude habe, als ich anfangs hatte. Es ist eine tiefere, ruhigere Freude. Das Wasser, das von einem Hügel herabstürzt, gewährt einen wunderschönen Anblick und macht viel Geräusch; aber du wirst feststellen, dass das in der Ebene fließende Wasser tiefer, ruhiger, befruchtender ist.
Wir finden in 1. Johannes 2,12 ff. drei Klassen von Christen: Väter, Jünglinge und Kinder. Johannes wendet sich zweimal an jede einzelne. Das, was die Väter in Christus kennzeichnet, ist, dass sie Den erkannt haben, der von Anfang ist, das ist Christus. Das ist alles, was er über sie zu sagen hat. Alles ist darauf hinausgelaufen. Er wiederholt nur wiederum dasselbe, wenn er, mit Änderung seiner Ausdrucksweise, erneut mit diesen drei Klassen beginnt. Die Väter haben Christus erkannt. Sie sind nicht mit Erfahrung beschäftigt – das würde bedeuten, mit sich selbst, mit seinem eigenen Herzen beschäftigt zu sein. Alles das ist dahingeschwunden, und Christus allein bleibt als unser Teil, frei von jeder fremden Beimischung.