Betrachtung über das zweite Buch der Könige (Synopsis)

Kapitel 6-7

Betrachtung über das zweite Buch der Könige (Synopsis)

Die Söhne der Propheten müssen ihre Wohnstätte vergrößern, und Elisa, der einwilligt mit ihnen zu gehen, rettet sie vor den Folgen ihrer Nachlässigkeit dadurch, daß er die Gesetze der Natur umkehrt.

Ich weiß nicht, ob wir hier irgend etwas weiteres als den allgemeinen Charakter dieses Wunders suchen oder ein Vorbild in der Tatsache finden sollen, daß es sich um den Jordan handelt. Insofern der Jordan eine bildliche Bedeutung hat, so bleibt diese. Er bedeutet den Tod. Das Haus, das aus Material gebaut wurde, das von dort genommen war, und die Überwindung und Vernichtung der Macht des Stromes durch das Stück Holz, das hineingeworfen wurde und wodurch das, was hoffnungslos verloren war, aus ihm geborgen wurde, lassen leicht auf eine bildliche Bedeutung schließen. Ich wage es nicht unbedingt zu behaupten, daß der Geist dies im Sinn hat, und wir dürfen der Einbildungskraft nicht nachgeben.

Nach diesem bewahrt Elisa Israel vor den Angriffen ihrer mächtigen Feinde. Als der König von Syrien Elisa gefangenzunehmen sucht, ist es im Gegenteil Elisa, der das ganze Heer, das gekommen war ihn festzunehmen, gefangennimmt und damit seinen blinden Knecht, der Augen hatte und nicht sah, über die unfehlbare Fürsorge aufklärte, mit der der Allmächtige Sein eigenes Volk ständig umgibt.

Nachdem er den Feind die Macht des Gottes Israels zu kennen gelehrt hatte und auch wie töricht es ist, Sein Volk anzugreifen, wenn der Bote Seines Bundes bei ihnen ist, entläßt Elisa die Syrer, und diese Männer kommen hinfort nicht mehr in das Land Israel.

Alle diese Wunder kennzeichnen hinreichend den Charakter des Dienstes Elisas. Die Armen werden getröstet, die aus den Nationen geheilt, Israel wird erlöst und bewahrt, die Auswahl wird gesegnet, Israel und ihr treuloser König wird, was den Dienst des Propheten anbelangt, beiseite gesetzt - alles dieses finden wir darin. Diese Wunder sind zahlreicher als die des Elia. Die Bürde, die auf dem Herzen Elias lastete, hatte keinen Raum im Herzen Elisas, deshalb suchte er weder im Gericht über das Böse noch im Zurücktreten von einer vergeblichen Mühe Erleichterung.

Die Ungerechtigkeit Israels führt wiederum die ganze Nation in Bedrängnis, und Samaria wird von einer Hungersnot heimgesucht. Das Gericht erzeugt eine Empörung wider das Zeugnis Jehovas, denn obwohl Joram dem Baal nicht huldigte, war sein Herz unverändert. Dann kommt die Verzweiflung, die es als nutzlos erachtet, noch länger auf Jehova zu harren 1. Dies ist das Ergebnis des Bekennens des Namens Jehovas, wenn kein Glaube an Ihn da ist. So war es bei Israel in der Wüste: „Weshalb hat Jehova uns hierher gebracht, um Sein ganzes Volk zu vernichten?“

Elisa erscheint hier wieder als ein Erretter, oder wenigstens, daß er die Errettung Jehovas verkündigt. Der Unglaube des Anführers des Königs, der diese Rettung für unmöglich hielt, wird in dem Augenblick bestraft, wo er den Überfluß sieht. Wenn dem Menschen alles unmöglich ist, schaltet Sich Jehova ein, und in einem Augenblick ist der ganze Schauplatz verändert.

Fußnoten

  • 1 Es mag bezweifelt werden, ob das in Vers 33 Gesagte die Worte Elisas sind.
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